Der EAN13 (EAN - European Article Numbering) ist ein Barcode
zur
Kennzeichnung von Gütern und Artikeln. Im täglichen Leben
begegnet er uns an sehr vielen Produktetiketten, Büchern und auch
Zeitschriften. Seinen Namen hat er bekommen, weil er sich an die Regeln der europäischen Artikelnummerierung (EAN) hält und mit zwölf Nutzziffern und einer Prüfziffer eine Handelseinheit eindeutig beschreiben kann. Der EAN ist voll kompatibel zum JAN (Japanese Article Numbering) und zum ILN (International Article Numbering) und bedingt kompatibel zum US-amerikanischen und kanadischen UPC (Universal Product Code). In Deutschland wird der EAN durch die GS1-Germany (ehemalige CCG, Centrale für Coorganisation) verwaltet. |
Im Rahmen der IAN wurden Nummernbereiche definiert und
zugeordnet, wie
die nachfolgende Tabelle beispielhaft zeigt; die ersten Ziffern des
Codes (sog. EAN-UCC-Präfix) geben also Auskunft über die
Herkunft, den Hersteller oder über die
Funktion (so sind für Bücher die beginnenden Ziffernfolgen
978 und 979, für Zeitschriften die 977 und für Gutscheine 980
bis 99 reserviert, die Präfixe 20 bis 29 sind für interne
Kennzeichnungen freigegeben):
Nach der Ziffernfolge, die die Zugehörigkeit zu einem Land oder einer Gruppe erklärt, stehen weitere Ziffern, die eine Referenz auf eine Information über den Artikel darstellen. In Deutschland wird zwischen den EAN13 Codes vom Typ A und vom Typ B unterschieden, die erst nur als lizenzpflichtige ILN-Nummern (ILN - International Locationnumber) vergeben werden. Während bei Typ A die gesamte Ziffernfolge von der zuständigen EAN-Instanz für genau eine Lokation vergeben wird, wird bei Typ B eine beginnende sieben-, acht- oder neunstellige Ziffernfolge zugeteilt; die zu ergänzenden drei, vier oder fünf Ziffern kann jeder Inhaber der zugeteilten Nummer selbst vergeben und zwar sowohl für Lokationen als ILN, wie auch für Güter und Artikel als EAN. Prüfzifferberechnung: Als dreizehnte Ziffer kommt eine zu ermittelnde Prüfziffer zu stehen. Die Prüfziffer wird nach der nachfolgenden Formel ermittelt: |
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Anders und vielleicht einfacher ausgedrückt besagt obige
Formel: Die einzelnen Ziffern der Zahl werden von rechts (!)
beginnend abwechselnd mit drei und eins multipliziert und diese
Produkte aufaddiert. Danach wird die Differenz zum nächsten vollen
Zehner gebildet, die dann schon die Prüfziffer darstellt. Obiges Beispiel verdeutlicht diese Rechenvorschrift: Soll für die Zahl 4465 die Prüfziffer gebildet werden, werden (von rechts (!) beginnend) die einzelnen Ziffern der Zahl abwechselnd mit drei und eins multipliziert und aufsummiert: 3*5 + 1*6 + 3*4+ 1*4 = 37. Der nächste volle Zehner ist die 40, die Differenz dazu (und damit schon die Prüfziffer für die Zahl 4465) ist die 3, weil 40 - 37 = 3. Bei der Darstellung als Balkencode werden die 13 Ziffern auf den Platz von zwölf Barcodezeichen verteilt, die in zwei gleichgroße Seiten, eine linke und eine rechte Seite aufgeteilt werden. In der sechs Barcodezeichen grossen linken Seite werden sieben Ziffern codiert, was durch die unterschiedliche Aufteilung in zwei verschiedene Zeichensätze A und B erreicht wird. |
Erste Ziffer | Zeichensatzwahl der folgenden 6 Ziffern |
---|---|
0 | A A A A A A |
1 | A A B A B B |
2 | A A B B A B |
3 | A A B B B A |
4 | A B A A B B |
5 | A B B A A B |
6 | A B B B A A |
7 | A B A B A B |
8 | A B A B B A |
9 | A B B A B A |
Die erste Ziffer wird also nie als Barcodezeichen, sondern
durch die Wahl der Zeichensätze der Ziffern an den Positionen zwei
bis sieben dargestellt. So wir beispielsweise bei einer Zahl, die
(für Deutschland typisch) mit der Ziffer 4 beginnt, die
nachfolgende Ziffer mit Zeichensatz A, die nächste Ziffer mit
Zeichensatz B und die danachfolgende Ziffer wieder mit Zeichensatz A
... (vgl. obige Tabelle) symbolisiert. Die letzten sechs Ziffern, also die fünf letzten Nutz- und die abschließende Prüfziffer werden durch den Zeichensatz C repräsentiert. Anleitung: Das nachfolgende Barcodeapplet eröffnet die Möglichkeit, selber mal einen Barcode zu bauen. Mit der Maus soll das entsprechende Barcodesegment in das untere Feld an seine richtige Position gezogen werden; dort soll der Mauszeiger (mit dem mitgezogenen Barcodesegment) genau über dem Pluszeichen losgelassen werden. War das Barcodezeichen richtig zugeordnet, erscheint es nun an seiner neuen und korrekten Position und für das gesamte Bild erhöht sich der Grünanteil, bei falscher Zuordnung wird der Rotanteil hochgesetzt. Viel Spaß! |
e-mail: Ulrich Franzke <sinus@ulrich-franzke .de>