Kontrafaktur - Es geht eine dunkle Wolk' herein

oder

Der Spaltpilz



Ein ganz großes Problem unserer Zeit ist es, dass mehr und mehr Menschen ihre Diskursfähigkeit verloren haben. Es scheint, als würde einer Einheitsmeinung gefolgt werden. Zu einigem habe ich eine andere Meinung. Also habe ich mir meine Drehleier geschnappt und losgelegt: Dieser Beitrag soll den Diskurs anregen und zum Diskutieren aufrufen; Demokratie und menschliches Miteinander (Mitanand') ist nur dann möglich, wenn die vielen (und auch konträren) Meinungen, die heute aufeinander stoßen, durchdacht und besprochen werden. Dazu bin ich bereit. Viel Freude dabei. Das Werfen mit Dreck bringt uns nicht weiter!

An einem Samstagmorgen kurz vor Weihnachten 2022 wachte ich auf und spürte ein großes Unbehagen im Bauch. Direkt nach dem Morgengebet nahm ich mir Papier und Bleistift und fing an, meine Gedanken aufzuschreiben. Am Tag zuvor hatte ich das wunderbare Lied „Es geht eine dunkle Wolk' herein“ auf meiner Drehleier gespielt; der Text entstand sofort in der zu dem Lied passenden Weise, als Kontrafaktur. Ich habe zwar Tage später noch eine Strophe hinzugenommen, sonst aber nichts mehr geändert.



Der Film kann auch auf youtube geschaut werden.

Ich verstehe dieses Lied durch und durch als ein religiöses, ein vom Glauben getragenes Lied und habe unten die Gedanken zu den einzelnen Strophen beschrieben. An mindestens einer Stelle bediene ich mich einer recht derben Sprache, ich habe lange gezögert, ob ich das als Diakon der Katholischen Kirche so machen darf. Eine Rücksprache mit einer Ordensschwester und zwei Mitbrüdern ergab aber, dass die Wortwahl in diesem Fall passend sei. In meinem Film Der fliegende Diakon - Der heilige Clemens Maria Hofbauer habe ich darüber berichtet, dass auch der hl. Clemens sich zeitweise einer derben Sprache bediente und damit sehr überzeugend war.






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1. Es geht eine dunkle Wolk' herein,
mich deucht, es wird ein Regen sein,
ein Regen aus den Wolken
wohl in das grüne Gras.

2. Viel' Menschen fühlen sich allein,
und das macht ihnen große Pein,
sie leiden still - und trau'n nicht,
zu schrei'n es laut heraus.

3. Was ist mit meinen Nachbarn los,
Leid, Hass und Streit sind grenzenlos,
nicht mehr wie einst - so ist es
nun auf der ganzen Welt.

4. Verändert hat sich viel gar sehr,
entfremdet leben wir daher,
das Mitanand' - zerstört ist's
bis in Familien rein.

5. Wir diskutieren Themen heut'
gleich' Meinung haben alle Leut',
unvorstellbar - wie heftig,
da manche Ford'rung ist.

6. Die Frauen soll'n wie Männer sein,
zur Not setzt man dann ihnen ein,
'nen falschen Schwanz - doch zeugen,
können sie damit nix.

7. Die Kinder werden stark verwirrt,
normal soll sein das sich da irrt,
Natur und Gott - sie sollen,
das Geschlecht selber wähl'n.

8. Ein neuer Gott ging strahlend auf,
hemmt der Corona ihren Lauf,
Klimawandel - und Gender,
auch neuer Glaube ist.

9. Der Themen gibt es gar so viel,
es ist wie bei dem Rattenspiel,
paralysiert - so sind wir,
das ist der Sieg des Feind's.

10. Als Werkzeug dient Verwirrung gut,
Misstrauen herrscht - sei auf der Hut,
denkt drüber nach - wie sehr schon,
du funktionieren tust.

11. Es ist ein teuflisch böses Spiel,
Zerstörung ist das große Ziel,
versklavt und dumm - so sollt ihr
alle nun bald schon sein.

12. In meiner Kindheit war's nicht schwer,
der Doktor war geachtet sehr,
ein weiser Mensch - und heute,
Pseudowissenschaften.

13. Gespalten und zerbröselt fein,
so soll unsere Gesellschaft sein,
zerstört und klein - erwachet,
steigt aus aus diesem Spiel.

14. Der Spaltpilz lauert überall,
zerbröselt ohne lauten Knall,
zerstört die Welt - sein Ziel ist,
die Feindschaft zwischen uns.

15. Sie treiben uns in'n Krieg hinein,
ganz böse soll der Russe sein,
viel Leid und Tod - das schafft es,
die schrecklich' Hetzerei.

16. Waffen und Panzer liefern wir,
doch das bringt Tod - so glaube mir,
viele Soldaten sterben,
eine Mutter weint sehr.

17. Wer ist's der dieses böse Spiel
spielt und was ist das große Ziel,
du kriegst es raus - versuch nur,
schau hin und denke nach.

18. Die Spieler in dem teuflisch' Spiel,
'ne Hand voll es sind gar nicht viel,
sie woll'n die Macht - und gehen
schon lange viel zu weit.

19. Der Helfer gibt es aber doch,
sehr viel und sie erhoffen noch,
ein großes Stück - vom Kuchen
zu haben für sich selbst.

20. Doch diese Helfer sei gewiss,
verheizt werd'n sie sie haben Schiss,
berechtigt ist's - sie ahnen,
was dann ihr Lohn wird sein.

21. Sie kommen alle vor Gericht
entgehen ihrer Strafe nicht,
vielleicht nicht hier - der Schöpfer,
lässt sie nicht kommen durch.

22. Denk immer dran und handle so,
genieß' dein Leben und sei froh,
denk immer an - dein Ende,
leb' wie es Gott gefällt.


Zum Original
Das Lied „Es geht eine dunkle Wolk herein“ ist ein Lied, dessen Anfänge bis in das 16. Jhd. verfolgt werden können. Als Buhl- und Werbelied findet es sich u.a. im Deutschen Liederhort (Erk / Böhme, die Sammlung liegt komplett(!) digitalisiert in EsAC vor und kann angefragt werden). In der Liedersammlung des Benediktinerpaters und Liedsammlers Johannes Werlin OSB († 29. Mai 1666) wurde das Lied aufgenommen, allerdings wurden bis auf die erste Strophe alle nachfolgenden Strophen gelöscht, in denen es um das Buhlen um Annelein ging (diese Strophen sind an zahlreichen Stellen zu finden, etwa hier). Die heute bekannten (und im Netz leicht zu findenden) Strophen 2 und 3 sind wahrscheinlich erst 1908 vom Volksliedersammler Hans Breuer im Rahmen der „Zupfgeigenhansl-Bewegung“ hinzu genommen worden.

Die Melodie
Wäre da nicht der mittelalterlich anmutende und inzwischen seltene melodische Aufbau als dorische Heptatonik, könnte man das Lied als einen Vertreter der typischen deutschen vierphrasigen Lieder ansehen, die den Spitzenton (höchster Ton der Melodie) mit großer Häufigkeit in der dritten Phrase haben und damit einen Spannungsaufbau (Dr. Wiegand Stief / Deutsches Volkslied Archiv) bis dahin betreiben.
Das dorische Moll ist eine Kirchentonart, die die Halbtonschritte zwischen der zweiten und der dritten sowie zwischen der siebten und der achten Tonstufe hat (EsAC: 123b4567b+1). Das Lied hat einen Ambitus von 15 Halbtönen (EsAC 10b) und geht von G bis Bb (in C gespielt).
Wer sich nun in die Melodie verliebt hat und sie mit dem Klavier nachspielen möchte, dem empfehle ich die Seite von Sandra Labsch. Die Melodie kann man sich oben im Notenbild auch verschiedenen transponiert vorspielen lassen; wenn Du es bisher noch nicht getan hast, kannst Du oben mit der Melodie ein wenig spielen.

Der Film
Die Aufnahmen entstanden am 24. Dezember 2022. Alle halbe Sekunde habe ich über mehrere Stunden die Kamera ein Bild aufnehmen lassen. Dann habe ich mir das alles angeschaut und zu dem fertigen Ton geschnitten. Es ist eine lange Aufnahme, eine Aufnahme am Stück. Ich hatte Glück und fand mehrere Passagen mit blauen Himmel; für die letzte Strophe wollte ich solchen blauen Himmel. Das Glück wurde noch größer, als zufällig die (rechts im Bild für ganz kurze Zeit zu sehende) Taube zeitgleich mit der weinenden Mutter (Strophe 16) kam. Ist diese Taube eine Friedenstaube?
Bis zur Mitte der vorletzten Strophe habe ich die Farbe sehr weit rausgenommen, erst kurz vor Ende des Filmes habe ich sie „aufgedreht“. Genauso habe ich es mit dem Gamma-Wert gemacht, den ich auch bis kurz vor Ende des Filmes um 18% reduziert hatte, damit alles ein wenig dunkler und düsterer wirkt.

Zu meiner Kontrafaktur
Ich betrachte das Lied mit meiner textuellen Neuschaffung (Kontrafaktur) als ein stark religiöses und vom Glauben getragenes Werk. Besungen habe ich die Symptome der Abkehr von Gott, wenn also der Mensch sich auf die Stufe Gottes oder lieber noch darüber stellen will; wenn Gott und sein Regelwerk nur noch als störend gesehen werden. Geprägt haben mich die Corona-, Beschränkungs- und Kriegsjahre 2020 bis 2022, die ich als den gewollten Anfang einer neuen Weltordnung sehe - und diese neue Weltordnung soll die Abkehr von Gott zementieren. So gehe ich nun die Strophen durch und erzähle, was ich mir gedacht habe.

Strophe 1. Es geht nicht nur eine dunkle Wolk' herein, im Moment strömen die Wolken. Im Moment gehen da ganz viele dunkle Wolken herein. Und mit diesen Wolken müssen wir leben und umgehen. Das geht am besten, wenn wir uns diese Wolken ansehen. Hätte ich allerdings alle Wolken betrachtet, wäre ich nie mit nur 21 folgenden Strophen ausgekommen.

Strophen 2 bis 4. Diese Strophen sind geprägt vom Leid der Menschen, die in den letzten Jahren allein gelassen wurden. Ich denke auch an Menschen in den Altenheimen und Krankenhäusern. Ich denke ganz besonders an eine alte Frau, die mir im Frühjahr 2021 sagte, dass sie keine Angst vor einer Corona-Ansteckung habe und lieber noch einmal ihre Enkel in die Arme nehmen wolle, als isoliert und mit Maske zu sterben. Sie sagte mir am Telephon - denn besuchen und ihr die heilige Eucharistie bringen durfte ich ja nicht mehr - wörtlich: „Ach Herr Diakon, die Verweildauer in einem Altenheim beträgt im Schnitt 12 Monate. Davon habe ich acht Monate hinter mir. Ich sterbe sowieso demnächst. Aber wieso darf ich meine Kinder und Enkel nicht mehr sehen?“
So wie viele andere Menschen starb sie allein - das ist grausam! Aus Angst vor einer Infektion ist der Mensch zur Bestie geworden und hat sogar die Kirchen dicht gemacht. Im Dezember 2020 habe ich in der Wattenscheider Propsteikirche mit der eucharistischen Anbetung begonnen, damit die Kirche wenigstens einmal in der Woche für eine Stunde offen war. Die Pandemie hat Gräben gerissen durch die ganze Gesellschaft. Oder hat die Pandemie abgedeckte Gräben aufgezeigt? In meinem geistlichen Vorwort in den Wattenscheider Pfarrnachrichten habe ich diese Gräben schon im Januar 2020 mit dem Titel „Der Schizomyzeth“ (der Spaltpilz) aufgezeigt.

Die fünfte Strophe stellt im ersten Moment einen Bruch zur vierten Strophe dar. Während wir in der vierten Strophe die zerstörten Beziehungen und die Unmöglichkeit des Findens eines Konsens betrachten, spricht die fünfte Strophe davon, dass wir eine einheitliche Meinung haben. Meine Beobachtung ist, dass sehr viele Menschen sich nicht mehr trauen, ihre Meinung zu sagen und sich lieber einer Einheitsmeinung anpassen, auch wenn diese Meinung Lichtjahre von der eigenen entfernt liegt (das wird in Strophe 9 weiter thematisiert). Interessant ist für mich, wie extrem manche Forderung ist, die da erhoben wird. Und wie Andersdenkende damit mundtot gemacht werden. Und eine weitere Beobachtung zeigt mir, dass eine Diskursfähigkeit immer mehr abgebaut wird. Die Gebrauchsanleitung scheint sehr einfach zu sein: „Hau' eine Forderung in den Raum, je unmöglicher, umso besser. Und meide dann die Diskussion. Gehe stattdessen postfaktisch vor und argumentiere nur noch mit vermeintlichen Emotionen und möglichen Diskriminierungen.“

Strophe 6. Hier haben wir ein Beispiel für eine Extremforderung: Wer mit seinem Geschlecht unzufrieden ist, soll sich doch einfach für das andere Geschlecht entscheiden und das Geschlecht wechseln. Das soll ja ab 2023 ganz einfach gehen, da wurde ja schon ein neues Gesetz vorgestellt. Und wenn der schriftliche Wechsel nicht reicht, dann setz doch noch eine Operation nach. Die geht zwar dann nicht mehr jährlich, aber wenigstens ein mal.
Ich werde hier keine transphobe Diskussion beginnen. Ich werde mich hier nicht auf die Ebene einlassen, ob es Probleme mit der eigenen Geschlechtsidentität und dem körperlichen Geschlecht gibt. Ich werde mich nicht auf eine Diskussion über Transidentität oder Transsexualität einlassen. Ich kenne selber einen Menschen, der sehr unter seiner Geschlechtsidentität leidet. Aber ich werde diesen Menschen hier mit dem einfachen Satz von ihm zitieren: „Die wenigsten Transen haben echte Probleme, den meisten ist es eingeredet worden. Ein paar Besuche beim Psycho würde bei ihnen das Problem lösen. Ich kenne Umoperierte, bei denen sind die Probleme nun viel größer...“ Das sind nicht meine Worte, das sind die Worte eines betroffenen Menschen.
Hinweisen möchte ich auf Genesis 1.27 (hier in der Lutherübersetzung): „Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau.“
Hinweisen möchte ich auch darauf, dass Mann und Frau nie gleichberechtigt sein werden, dafür sind sie zu verschieden. Männer und Frauen sind nicht gleichberechtigt, aber sie sind gleichwertig. GLEICHWERTIG! Und sie ergänzen sich. Aus Mann und Frau entsteht diese Gesellschaft über die Familie!
Lasst uns die Unterschiede zwischen Männern und Frauen feiern und lasst uns froh sein, dass es diese großen Unterschiede gibt. Deshalb hat uns Gott geschaffen als Mann und Frau!

Strophe 7. Pubertätsblocker für Kinder, die in einer Geschlechtskrise sind? Pubertätsblocker mit all ihren Nebenwirkungen? Wird damit solchen Kindern geholfen? Ich denke nicht! Kinder, vorpubertäre Kinder(!), denen alles vorgesetzt wird, sollen die wichtigsten Dinge selber entscheiden?
Die Eltern entscheiden für ihre Kinder fast alles: Was die Kinder im Fernsehn schauen dürfen, ob sie ein Smartphone bekommen, was es zu Essen gibt, welche Zahnpasta sie benutzen sollen, mit wem sie spielen dürfen, wann sie ins Bett gehen müssen, was sie anziehen sollen,... Die Eltern entscheiden für ihre Kinder so viel. Und das ist gut so! Aber die wichtigsten Sachen, etwa die Taufe (da soll das Kind sich selber mal für entscheiden) oder nun das Geschlecht, das sollen kleine Kinder selber wählen? An den Eltern vorbei? Wir sprechen hier von Kindern unter zehn Jahren, auf jeden Fall von vorpubertären Kindern!
Wäre es hier nicht viel wertvoller, funktionierende Familie zu haben und zu stärken? Aus diesen Familien erwachsen gesunde Kinder, Kinder die mit ihrer Frauen- oder Männerrolle souverän umgehen werden. Und wenn die Kinder Probleme haben, ist es dann nicht das einzig wirklich helfende, wenn sich Vater und Mutter endlich mal Zeit nehmen für ihr(e) Kind(er)?

Strophen 8 bis 11. Es gibt so viele neue Gottheiten. Die böse Göttin Corona, die uns alle töten wollte und zu deren Verehrung wir an manchen Orten noch immer die liturgischen Gesichtslappen tragen sollen. Corona war eine der neuen Gottheiten und sie hatte viele Priester: Wiehler, Drosten, Lauterbach und andere. Corona stirbt nun langsam und macht anderen Gottheiten Platz. Sterben die Coronapriester nun auch? Der neuen Gottheiten gibt es viele, ich erwähne Gender und Klimawandel. Über den ersteren Gott habe ich schon geschrieben, die Gottheit Klimawandel ist aber noch zu betrachten und ich mache es nur mit einem Verweis auf die Zeit der Hexenverfolgung, deren Hochphase um 1630 war; die Zeit, die auch klimatisch als kleine Eiszeit in die Geschichte einging. Nicht mehr erwähnen möchte ich, dass Grönland seinen Namen daher hat, das es mal eine grüne Insel war, auf der wohl Kartoffeln(?!?) angebaut wurden. Nicht mehr erwähnen möchte ich so viel anderes, was mir in einem gesunden Diskurs heute fehlt, weil es gar nicht mehr gedacht werden darf.
Von dem Rattenspiel hatte mir ein Freund erzählt, es ist etwas sehr Interessantes: Man hat Ratten in ein T-Labyrinth gesetzt und sie mit Stromschlägen trainiert, immer in einen rechten Gang abzubiegen. Als die Ratten das konnten, hat man ihnen dann beim Abbiegen in einen rechten Gang auch einen Stromschlag gegeben. Das Ergebnis soll gewesen sein, dass die Ratten bewegungslos stehengeblieben sind. Paralyse! Genau das erleben wir nun auch. Haben wir einmal die Meinung zu etwas gesagt, dann gab es einen Stromschlag. Dann haben wir gelernt, eine andere Meinung zu haben - Stromschlag. Jetzt ist das Volk paralysiert, sagt gar nichts mehr und macht alles mit. Ist das der richtige Weg?
Ein probates Werkzeug in das Aufgeben des eigenen Denkens ist Verwirrung. Es ist der zuschlagende „Diabolus“, der „Durcheinanderwerfer“, also der Teufel, der hier sein Werk betreibt. Darauf weise ich hin.

Die Strophe 12 tut mir als Mitarbeiter an einem renomierten wissenschaftlichen Forschungsinstitut besonders weh. Wie viele gute und fähige Kollegen werden gerade diskreditiert. Ich habe den Versuch gewagt und verschiedene Menschen (sogar auch an unserem Institut(!)) befragt nach ihrem Vertrauen in Wissenschaft und vor allem in die Medizin. Das devastierende Ergebnis kann jeder selber erfragen. Das tut weh!

Strophen 13 und 14 beschreiben das Wirken des Schizomyzethen, des Spaltpilzes. Der Spaltpilz wirkt leise und man bekommt ihn kaum mit. Wir werden immer weniger Menschen finden, mit denen wir bei mehr als einem Thema eine gleiche Meinung haben werden. Und wir werden immer weniger Toleranz für eine abweichende Meinung finden.

Strophen 15 und 16. Der böse Russe. Ich identifiziere den Russen nicht über die Herrn Putin und Medwedew. Ich habe einige sehr wertvolle russische Bekannte, die ich sehr schätze. Und ein paar von denen haben auch schon Angehörige verloren. Und ich habe andere Bekannte, die zum Sturz der Russen aufrufen und alles Russische vernichten wollen. Hallo? Geht's noch? Das sind genauso Menschen wie die Ukrainer! Das sind Menschen! Jeder Mensch ist ein von Gott geliebtes Geschöpf, jeder Mensch ist Ebenbild Gottes. Jesus hat uns zur Feindesliebe aufgerufen, nicht zur Feindestötung! Und jede Waffe tötet! Keine der in die Ukraine gelieferten Waffen wird dort in einen Schaukasten gestellt und als ingenieurtechnische Meisterleistung verehrt, die Waffen werden eingesetzt. Um zu töten!
Ich habe eine meiner Töchter gefragt, wer die weinende Mutter in Strophe 16 sein könnte. Meine Tochter hat ohne eine Pause sofort „Maria“ gesagt. Ja, es ist Maria, unser aller Mutter, die da jetzt um jeden getöteten Soldaten weint. Um sowohl jeden russischen als auch um jeden ukrainischen Soldaten! Waffen töten! Haben wir aus unserer deutschen Vergangenheit wirklich nichts gelernt?
Yehuda, ein Freund von mir aus Israel, sagte vor vielen Jahren zu mir: „Ulrich, an der Vergangenheit hast du keinen Schuldanteil. Aber es ist dir eine besondere Verantwortung daraus erwachsen“.
Ich möchte von keinem Politiker mehr eine Klage über Kriegsmüdigkeit und den Aufruf zum Töten hören. Ich bete jeden Tag dafür, dass unsere Politiker nun endlich zu Verhandlungen und dem sofortigen Frieden aufrufen.
Kommt endlich an den Verhandlungstisch und stoppt das bestialische Töten!

Strophen 17 und 18. Die Frage ist: Qui bono. Wer hat einen Vorteil davon, wer ist der Nutznießer, für wen ist es gut. Natürlich sind hier sofort die Menschen gemeint, die ihren übermäßigen Reichtum nun auf Kosten der kleinen Menschen noch weiter steigern und damit zu noch mehr Macht gelangen wollen. Namen muss ich nicht nennen, wir kennen sie alle. Nutznießer sind aber auch verborte Ideologen und „Weltverbesserer“, die der Welt ihre kruden Ideen aufdrängen wollen. Ganz sicher ist das WEF (World Economic Forum) mit einem Herrn Schwab da an einer ersten Stelle zu nennen. Aber auch ein Herr Schwab ist nur eine Marionette einer größeren Instanz. Verfolgt man die Fäden weiter, kommt man zu satanischen Wurzeln. Und das wundert nicht in einer Welt, die sich von Gott entfernt hat und mit ihm nichts mehr zu tun haben möchte. Der Ursprung des Bösen ist der Böse!
Ach ja, es lohnt sich, sich einmal mit dem Gedankengut des Schwab-Beraters Yuval Harari auseinander zu setzen und die Denkart der WEF-JüngerSternchenInnen kennen zu lernen. Der Mensch ist nichts anderes als ein Algorithmus - eine menschliche Würde existiert in diesem Denken nicht. Und einen Menschen ohne Würde, einen würdelosen Menschen kann man auch ganz problemlos beseitigen, also töten. Das Buch „Homo Deus“ ist ein brauchbarer Einstieg. Sind die vielen Menschen, die meisten der acht Milliarden Menschen auf unserem Planeten Erde, wirklich nur nutzlose Esser? Teuflisch!

In den Strophen 19, 20 und 21 betrachte ich die willfährigen Helfer, die partizipieren wollen. Die Helfer, die auf ein Stück des Kuchens hoffen. Da sehe vor allem sehr viele Politiker. Aber auch den einen oder anderen (Pseudo-)Wissenschaftler. Da sehe ich viele, die von Macht und Reichtum träumen und die, so scheint es, auch über Leichen gehen würden. Einige dieser Helfer haben inzwischen aber begriffen, was sie getan haben und wollen von Bord, so glaube ich die Zeichen deuten zu können.
Aber ist es nicht wie bei der Beichte in der Kirche? Es sollte auch Reue, Bekenntnis und Umkehr dazu gehören? Gott wird einen jeden von uns richten, wie er es verdient hat. Und Du, lieber Leser, sei gewiss: So auch mich, so wird Gott auch mich richten für meine Taten! Aber auch für das, was ich nicht getan habe, wo ich aus Feigheit den Mund gehalten habe. Auch dafür wird Gott mich richten...

Der Abschluss ist gegeben mit Strophe 22 Es ist die Aufforderung, sich seiner Sterblichkeit bewusst zu werden und zu sehen, dass es da noch etwas gibt. Es gibt ein Danach. Dessen sollte man sich immer bewusst sein! Deshalb wird bei dieser letzten Strophe auch der Himmel wieder blau. Weil das Gute immer über das Böse siegen wird. Weil das Böse und das personifizierte Böse nicht gewinnen können!

Nun richtet selber
Ihr wollt trotzdem mit Dreck werfen? Dann macht es euch nicht so leicht damit. Bewerft mich mit Dreck, sucht euch aber den richtigen aus. Ein Antisemit bin ich nicht, ich habe viel in Israel gelehrt, wurde von einer israelischen Familie „adoptiert“, habe hebräisch gelernt und habe jüdische Freunde. Ein Rechter bin ich nicht, ich bin Betriebsratsmitglied und war in früheren Zeiten sogar Mitglied der Partei der Grünen (bis die mir zu ideologisch wurden). Und auf den Wahlzetteln tendiere ich immer noch mehr nach links als nach rechts. Ein Islamophober bin ich nicht, denn ich sehe im Islam mehr Nähe zu meinem Glauben und zu Gott, als ich es in meiner Umgebung und in meiner Nachbarschaft sehe. Ein Transphober bin ich nicht, weil ich sogar einen guten Bekannten mit solchen Problemen habe, der sich an mich gewandt hat. Homophobie kann man mir auch schwerlich vorwerfen, da habe ich doch Freunde mit entsprechender Neigung. Ein Faschist bin ich nicht, weil ich mir die Meinung anderer anhöre und darüber gerne diskutiere. Ja, es haben mehrere Menschen auch schon geschafft, mich von einer anderen Meinung zu überzeugen. Ein Nazi bin ich wegen all der aufgeführten Punkte auch nicht. Meine Abneigung gegen Rassismus ist seit über 20 Jahren auf meiner Homepage zu lesen. Ein am Fetttopf der Kirche hängender pädophiler Kleriker bin ich auch nicht, da ich als Diakon im Zivilberuf mich, meine Frau und meine Kinder(!) mit einer weltlichen Arbeit ernähren muss. Ein verborter Ideologe bin ich auch nicht, weil ich Dir, lieber Leser, Deine Meinung und Einstellung nie absprechen werde. Weil Demokratie nur dann geht, wenn jeder seine Meinung haben darf. Und eine wahre und wehrhafte Demokratie kann (und muss) JEDE(!) Meinung ertragen und wird sie überleben, auch wenn eine Frau Faeser von anderem überzeugt zu sein scheint.

Was bin ich also, mit welchem Dreck kannst Du mich bewerfen? Wenn Du es wirklich willst, wirst Du sicher einen finden. Versuch es aber doch mal anders. Sieh in mir den denkenden Menschen, der vielleicht in dem einen oder anderen Punkt eine andere Meinung hat als Du. Und darüber können wir einfach mal sprechen. Gerne bei einem Glas Rotwein oder einer Tasse Tee. Und auch mit anderen Menschen können und müssen wir dringend wieder sprechen, uns gegenseitig die Hand reichen; Du kannst meine Hand nun nehmen.



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Ulrich Franzke <sinus@ulrich-franzke.de>