Sonne am Tegelberg
Am Donnerstag, dem 17. April 2014, war traumhaftes Wetter am Alpenrand. Mit der
ganzen Familie fuhr ich also zum Tegelberg, um dort zu fliegen. Ich hatte mich
mit Manfred für 12 Uhr dort verabredet. Als ich am Tegelberg ankam, war
nur ein einziger Gleitschirm in der Luft, als ich dann oben auf dem Tegelberg
war, hatte sich die Situation schon sehr geändert, der Luftraum füllte
sich mehr und mehr.
Der Wind stand optimal an und ich brauchte nur wenige Schritte, um gut in die
Luft zu kommen, ein schöner Flug begann.
Nach dem grauen Vortag genoss ich den strahlend blauen Himmel, es war keine
einzige Wolke zu sehen.
Die Sonne wärmte den Boden mit einer Kraft, dass es überall und
immer wieder Stellen gab, an denen es nach oben ging. Natürlich war es
daher auch recht ruppig in der Luft, denn direkt neben den Stellen des Aufwindes
gab es dann Orte der Abwinde, und manchmal lagen sie so eng bei einander,
dass der Schirm an manchen Stellen ordentlich raschelte. Ich hatte einen
großen Spaß an meinem Flug. Ich wollte fliegen und photographieren.
Und ich machte so viele Photos, dass ich dabei nicht jede Thermik ausnutzen
konnte; ohne Photoapparat wäre ich sicher um ein Mehrfaches länger in
der Luft geblieben. Aber, wie es da schon steht: Ich hatte großen
Spaß und genoss meinen Flug.
Wieder reizten mich die Königsschlösser und besonders das Schloss
Neuschwanstein, da wollte ich an diesem Tag auch noch hin und ein paar
Photos machen - Höhe hatte ich ja noch genug. Und nachdem ich nun
schon lange Zeit nordöstlich des Startplatzes geflogen war, sollte es
nun in westliche Richtung, also zu den Schlössern gehen.
Wie am Vortag war die Gegend um Neuschwanstein wieder besonders turbulent. Es
ist ein alter Trick von mir: Wenn es in der Luft zu unruhig wird, mache ich
einfach noch mehr Photos, dann bekomme ich das Unruhige nicht mit. So
machte ich es also auch an dieser Stelle wieder.
Vielleicht würde
meine frühere Flugangst, wegen derer ich das Fliegen einst begonnen hatte,
wieder aufkommen, würde ich keinen Photoapparat dabei haben.
Immerhin schaffe ich es ja noch immer nicht, den Förderturm des
Bochumer Bergbaumuseums auch nur um eine Stufe höher zu erklimmen, als
bis wohin der Aufzug einen fährt; und nach ein paar Schritten über die
rostigen Bodenroste wird mir dort auch immer ganz anders - ich bekomme dort
noch immer echte Höhenangst.
Um so unerklärlicher ist es, dass es mir nichts ausmacht, an ein paar
dünnen Leinen hängend mehrere hundert Meter über dem Land
durch die Luft zu fliegen.
Wunderschön lag das Schloss Neuschwanstein da, oben im Bild ist auch noch
die Marienbrück zu sehen. Oft haben wir diese Gegend inzwischen
erwandert.
Jeder schöne Flug hat einmal ein Ende, und so flog ich zurück zum
Landeplatz. Der Wind kam unten inzwischen recht aufgefrischt aus
nordwestlicher Richtung, ich baute also südöstlich der Landewiese
meine Höhe ab.
Unten bei der Hütte neben der Landewiese wartete schon meine ganze
Familie auf mich und winkte, wie auf dem nebenstehenden Photo zu sehen
ist. Gut zu sehen am Windsack
auf dem Bild ist auch, wie der Wind inzwischen stärker
geworden war. Nach meiner Landung kamen Esther und Sarah sofort zu mir
gelaufen und begrüßten mich ausgiebig.
Wir verbrachten noch einige Zeit in der Sonne auf der Landewiese und sahen
anderen Fliegern bei ihren Landungen zu.