Kleiner Rebellentreff


Anfang Dezember 2020 hatte ich schweren Herzens den Hangarvertrag mit dem LSF-Wesel-Rheinhausen gekündigt. Auf dem Flugplatz Wesel habe ich mich wohl gefühlt und möchte dem Verein und dem Platz weiter verbunden bleiben, aber der Flugplatz Borkenberge EDLB ist einfach näher und damit schneller zu erreichen und EDLB ist ein Verkehrslandeplatz, der auch vormittags regelmäßig geöffnet hat.

Am 16. Dezember startete ich zu einem kleinen Flug. Zwar bin ich in Borkenberge schon öfter geflogen, dennoch möchte die Gegend rund um den Platz noch ausgiebig kennengelernt werden.

Kurz nach meiner Ankunft meinte Peter, dass es eine Wahrscheinlichkeit größer Null für das Eintreffen eines weiteren Rebellenflugzeugs geben würde, ich solle also nicht zu lange in der Luft bleiben.
Während am Boden ein schwacher Wind mit einer Geschwindigkeit von höchstens 10 km/h zu spüren war, wurde es je höher ich flog immer windiger. Auf einer Höhe von 2500 Fuß soll es sogar mit über 20 Knoten (um die 40 km/h) geblasen haben. Und obwohl ich nicht höher als 1500 Fuß stieg, konnte ich den Südwind dort merken.

Die Uli Rebell flog brav und treu ihre Runde.
Viel höher als 1500 Fuß wollte ich auch nicht steigen, mit zunehmender Höhe wurde die Sicht schlechter, wie man auf dem nebenstehenden Bild im oberen rechten Bereich auch sehen kann.

Die knapp zehn Kilometer bis Seppenrade wollte ich fliegen.

Mein besonderes Verhältnis zur Seppenrader St.-Dionysius-Kirche habe ich in einem früheren Flugbericht schon mal erwähnt, auf der Höhe dieser Kirche drehte ich um 90 Grad nach rechts und flog ein Stück in südliche Richtung. Die wenigen Kilometer nach Süden dauerten bei dem Wind ein mehrfaches, als ich später für den Flug zurück nach Norden brauchte.

Da nach meiner Landung von einer zweiten Uli Rebell noch nichts zu sehen und zu hören war, startete ich zu einer weiteren Runde. Dann aber, bald nach meinem Start, hörte ich über Funk das Eintreffen der anderen Rebellin und drehte bei.
Schon im Landeanflug konnte ich Ralphs Flugzeug sehen.

So oft sieht man das leider (noch) nicht, dass da zwei Uli Rebell Seit' an Seit' stehen.

So ähnlich sie aussehen, es gibt einen wesentlichen Unterschied zwischen den beiden Flugzeugen. Zwar sind sie vom Alter her ungefähr gleich. Aber der Vorbesitzer von meinem hatte knapp 30 Flugstunden mit dem Flugzeug gehabt, kommen meine Stunden dazu, hat der Zitronenfalter um die 40 Flugstunden. Und Ralph ist inzwischen um die tausend (in Worten: 1000!) Stunden geflogen.
Ralph und Peter interessierte der Unterschied zwischen den beiden Fliegern. Kann ein Unterschied beim Fliegen zwischen einem 40 Stunden alten und einem 1000 Stunden alten Motor bemerkt werden?

Der Anblick ist doch wirklich zu schön, deshalb gibt es davon an dieser Stelle ein zweites Photo.

Und so stieg Peter, der ein ähnliches Gewicht hat wie Ralph (und damit geringfügig leichter ist als ich...), in den Zitronenfalter und die beiden flogen gleichzeitig los. Der gelbe Flieger hob etwas früher ab und war eine kurze Zeit, wie hier im Bild zu sehen, auch etwas höher. Ralph glich diese kleine Differenz aber schnell aus und schon bald flogen die beiden nebeneinander her. Insgesamt war der Zitronenfalter etwas schneller, was auf die größeren Ballonreifen von Ralphs Flugzeug zurückzuführen sein kann, die durch ihre Größe einen höheren Luftwiderstand und damit eine größere Bremswirkung haben.

Einen signifikanten Unterschied konnten Ralph und Peter aber nicht feststellen. Es ist sehr beruhigend, dass der kleine Rasenmähermotor der Uli Rebell auch nach 1000 Betriebsstunden noch genauso schnurrt und funktioniert, wie der fast neue.




Das Vergleichsfliegen aus Ralphs Sicht. Ein wunderbares Video, lieber Ralph!