Für Sonntag, den 26. Juni 2022 war trübes Wetter angesagt. Immer wieder sollte es regnen. Und - es sollte bewölkt und windstill sein. Genau die richtigen Bedingungen für einen etwas weiteren Flug. Schon lange hatte ich vor,
mir Bocholt von oben anzusehen - für diesen Tag genau das richtige Ziel.
Mein Flug führte mich zuerst über den Ketteler Hof. Johannes war hier letztens mit seiner Schulklasse, er war total
begeistert davon. Jetzt am Abend nach 18 Uhr waren nur noch vereinzelt Menschen zu sehen - naja, es war auch nicht so das richtige Wetter für den Ketteler Hof.
Bei absolut ruhigem Wetter überflog ich die St.-Antonius-Kirche in Klein Reken. Für meinen Kurs hatte ich
mir verschiedene Wegmarken ausgemacht, um (wie immer) komplett ohne GPS fliegen zu können. Das GPS-Gerät
hatte ich in der Tasche, um den Kurs aufzuzeichnen. Übrigens hier in dieser Gegend fiel mir dann auch ein, das
Gerät nun mal einzuschalten.
Das nächste Etappen-Ziel war Rhade und die St.-Urbanus-Kirche. Die einzelnen Kurs-Abschnitte erwiesen sich beim Fliegen als absolut gut gewählt, weil die Sicht nicht sehr gut war. Das jeweils nächste Ziel konnte ich über einem erreichten Ort meist schon brauchbar ausmachen. Und ansonsten ist der Kompass ja mein guter Freund.
Über Rhade konnte ich Erle, einen Ortsteil von Raesfeld, schon sehen. Die Sicht war schlecht, ab und zu regnete es ein wenig, aber es war angenehm ruhig und warm. Die St.-Sylvester-Kirche von Erle ist im nebenstehenden Bild zu sehen.
Ab Raesfeld und hier der St.-Martin-Kirche hörte der Regen wieder auf. Höchstens noch vereinzelte Tröpfchen bekam ich ab. Auch die Sicht wurde ab hier etwas besser. Es war weiterhin stark bewölkt und dunkel - zum Photographieren übrigens gar nicht so schlecht. Bei solch dunklem Wetter sind die Farben meist sehr kräftig und Überstrahlungen wegen starken Sonnenscheines gibt es nicht. Als Nachteil ist aber zu bemerken, dass die Photos nicht immer ganz scharf sind. Nachbearbeiten musste ich die Photos dennoch alle.
Natürlich photographierte ich Schloss Raesfeld und die kleine St.-Sebastian-Kirche (-Kapelle, unten rechts im Bild). Mein Nachbar und Freund Martin, der aus Raesfeld kommt, sagte mir am Abend, dass die Gegend um das Schloss „Freiheit“ genannt wird.
Die blauen LKWs einer Spedition zogen meine Aufmerksamkeit auf sich.
Dann erreichte ich Bocholt. Das erste Photo von Bocholt zeigt das Werk von Lebo. Die Jungs bauen hervorragende Türen. Auch bei uns im Haus haben wir Lebo-Türen.
Bei einer Werksbesichtigung habe ich den Türzuschlagautomaten kennengelernt, der Ehekrisen simuliert und
Türen (langzeitig) testet, indem sie dort etwas lauter und heftiger zugeschlagen werden. Herrlich war das!
Lebo liegt am Bocholter Ortsrand, ich wollte aber auch noch über den Ort fliegen. An solch thermikfreien Tagen ist das
absolut kein Problem, auch nicht für ein kleines 120 kg Flugzeug, wie die Uli Rebell eines ist.
An der St.-Bernhard-Straße in Bocholt liegt die St.-Bernhard-Kirche. Aus der Entfernung sieht es aus, als würde auf dem Turm ein kleines Segelboot stehen. Irgendetwas erinnerte mich bei dieser Kirche an die „Kirche der Mutter Gottes, der Königin von Polen“ in Nova Huta (Krakau), obwohl die Kirche in Polen doch ganz anders aussieht. Liegt es an dem Bootsgedanken?
Mitten in der Stadt steht in Bocholt die St.-Georg-Kirche. Im Zweiten Weltkrieg wurde diese Kirche bis auf die Grundmauern zerstört und ab 1948 wieder neu aufgebaut. Die auffällige Turmspitze aus Kupfer wurde 1958 fertiggestellt.
Vom Flugplatz EDLB Borkenberge nach Bocholt sind es Luftlinie etwas über 50 Kilometer. Das kleine Flugzeug fliegt um die 80 km/h, bei ruhigstem Wetter würde ich für den Hin- und Rückweg eine Stunde und fünfzehn Minuten brauchen - ich lag sehr gut in der Zeit.
Manche Fahrradwege kann man sogar aus der Luft sehr gut sehen, wie die hier an der Ebertstraße nahe dem Busbahnhof. Gut so!
Auch die Bocholter Liebfrauenkirche brannte gegen Ende des Zweiten Weltkrieges vollständig aus und musste bis
1955 neu erbaut werden.
War ich doch nur ein paar Tage vorher über dem Aasee in Münster, so konnte ich nun auch in Bocholt einen Aasee überfliegen (ganz oben im Bild).
Die Verkehrsführung an der B67 von Bocholt über Rhede nach Borkum und ein Teilstück entlang an der Bocholter Aa gefiel mir sehr gut. Dieser Straße wollte ich nun übrigens folgen.
Über Rhede kam ich an der St.-Gundula-Kirche vorbei. Von Bocholt ging mein Flug zurück nach Borkenberge nach Osten. Die St.-Gundula-Kirche ist offensichtlich nicht geostet, der Altar steht im Westen der Kirche.
Aufgefallen war mir die fehlende Ostung einer Kirche auf diesem Flug erstmalig bei der St.-Antonius-Kirche in Klein Reken. Dass neuere Kirchen, wie die St.-Bernhard-Kirche in Bocholt oder die (nachfolgend) St.-Elisabeth-Kirche in Bahnhof Reken nicht geostet sind, kommt vor. Bei der 1901 eingeweihten St.-Gundula-Kirche in Rhede hätte ich aber eine Ostung erwartet.
Bei Haus Rhede hatte ich mal wieder ein paar Regentropfen. Nass wird man aber in der Uli Rebell so leicht nicht, die kleine Scheibe fängt das meiste Wasser gut auf und leitet es um den Piloten herum.
In Borken flog ich an der St.-Remigius-Kirche vorbei. Diese Kirche wurde im Jahr 1934 von Bischof Clemens August Graf von Galen zur Propsteikirche erhoben. Das begehbare Labyrinth vor der Kirche ist auf dem nebenstehenden Photo zu erahnen.
Über Bahnhof Reken konnte ich noch die St.-Elisabeth-Kirche photographieren.
Und natürlich wollte ich den Bahnhof in Bahnhof Reken auch noch ablichten.
Nach einer Flugzeit von 79 Minuten landete ich wieder auf dem Flugfeld des Platzes EDLB. Ein total ruhiger und schöner Flug war es. Und ein wenig Regen stört beim Fliegen in einem offenen Flugzeug überhaupt nicht.