Vorletzter Sommertag


Der Sommer endet im Jahr 2022 am 23. September um 3:03 Uhr. Zu der Zeit steht die Erde zur Sonne so, dass Tag und Nacht die gleiche Länge haben: das Äquinoktium.

Am 21. September 2022 startete ich recht früh am Nachmittag zu einem Flug. Mit Thermik hatte ich nicht mehr gerechnet, aber sie war da. Der Sommer geht zu Ende und man merkt es drastisch an den Temperaturen in der Luft, ich hatte schon eine Winterjacke an und es war trotzdem kalt. Und es wird kälter werden in den nächsten Tagen und Wochen. In südliche Richtung wollte ich fliegen.

Märchenhaft sah der Hullerner Stausee aus der Luft aus. Der Wasserstand ist, trotz des vielen Regens der letzten Tage, noch nicht merklich angestiegen.


Nördlich der Straße Hochfeld von Suderwich nach Horneburg hat der Landwirt Christoph Heimann Blühstreifen in Form eines Peace-Zeichens gepflanzt. Schon aus großer Entfernung konnte ich dieses Symbol sehen.

Im Moment denkt wahrscheinlich fast jeder zum Thema Krieg an die Ukraine. Ich habe mal "wie viele Kriege gibt es aktuell" in eine Suchmaschine eingegeben und ein erschreckendes Ergebnis erhalten. Und, so kann ich da lesen, die bewaffneten Konflikte und Kriege nehmen weltweit zu.

Jeder Mensch ist etwas ganz Besonderes und ganz Wertvolles. Jeder Mensch ist Geschöpf und Ebenbild Gottes! Es tut so weh zu erleben, was da gerade geschieht. Und es tut weh, sich vorzustellen, welches Leid und welche Not jeder getötete Soldat in seine Familien bringt. Es tut so weh mitzuerleben, wie das einfache Volk die Kriegstreiberei der „Eliten“ ausbaden muss. Mit menschlichem Leben darf so nicht umgegangen werden!

Jede Waffe tötet: Danke Christoph Heimann, für dieses weitsichtbare Zeichen! Hoffentlich kommt es auch in die Herzen der Menschen! Hoffentlich macht solch ein Symbol Menschen denkend! Ich bete darum!


Mein Flug ging weiter über den Recklinghausener Ortsteil Essel mit der Heilig-Geist-Kirche (oben im Bild). Meine Gedanken waren noch bei Gesehenem...

Heißt es eigentlich Recklinghausener Ortsteil oder Recklinghäuser Ortsteil oder ist beides möglich?


Ein Stück flog ich über den Wesel-Datteln-Kanal. Kurz vor der Mündung in den Dortmund-Ems-Kanal und der Schleuse Datteln änderte ich meinen Ostkurs in nördliche Richtung.


Dieser Hof an der Schlieker Brücke ist mir inzwischen ans Herz gewachsen, ich überfliege ihn sehr gerne. Auf der Bank am vorderen Ende der Baumreihe (unten rechts im Bild) hatte ich bei meiner Fahrradfahrt von Münster nach Bochum das für den katholischen Diakon verpflichtende Vesper-Gebet aus dem Brevier gebetet und danach ein leckeres Bier getrunken - schöne Erinnerungen eben!


Ein Motorboot verfolgte ich eine Zeit lang, ich war aber schneller...


Das Industriegebiet am westlichen Rand von Lüdinghausen hatte ich mit dem Fahrrad auch durchfahren. Die Palettensammelstelle hatte ich damals aber nicht gesehen. Es wird Zeit, die Strecke von Münster nach Bochum noch einmal zu erradeln.


An der St.-Antonius-Anlage, dem Seniorenheim Antoniushaus, dem St.-Antonius-Gymnasium und dem Haus der „Franziskanerinnen von der Buße und christlichen Liebe“ flog ich vorbei.


Und auch Burg Vischering konnte ich an diesem Tag noch überfliegen.


Mir gefällt die Lüdinghausener Wohngegend an der Ostenstever sehr. Wahrscheinlich muss man aber auch das nötige Kleingeld haben, um hier wohnen zu dürfen. Ich bin da nicht neidisch, ich kann es von oben genießen, ohne den Rasen mähen zu müssen.


Bei meinem letzten Flug hatte ich die Maisernte beobachtet und einen Hof am Kakesbecker Damm / Bechtrup abgelichtet. Dort wollte ich nun nach Veränderungen schauen. Tatsächlich scheint die Ernte eingefahren zu sein, auch ein viertes Bodensilo ist fertig gestellt und mit Silofolie abgedeckt.


Nach einer Flugzeit von einer Stunde landete ich wieder. Ein schöner Flug war es, ich hatte nicht mit so viel Thermik gerechnet.

Am Platz landete zuvor eine SD1, ein anderes 120kg Flugzeug. Die SD1 hat den gleichen Motor wie die Uli Rebell, kann aber doppelt so schnell fliegen. Es ist zwar auch ein richtig schönes Teil, wäre aber nichts für mich: Ich brauche es offen und luftig, nicht nur für schöne Photos. Und ein Hochdecker ist mir auch lieber, sonst würde ich ja die ganze Zeit den Flügel photographieren.

Ach ja, offen und luftig: Das nächste Mal muss ich dickere Klamotten anziehen, ich war ordentlich durchgefroren.


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e-mail: Ulrich Franzke <diakon@franzke-bochum.de>