Um die Wälder


  Am 22. April 2005 war es seit langer Zeit endlich wieder fliegbar. Mit Lutz hatte ich mich für den Abend für einen kleinen Flug verabredet. Bei einem angekündigten Wind der Stärke eins aus Nordost wollten wir Richtung Balve fliegen. Am Flugplatz Hegenscheid angekommen wehte der Wind jedoch eher mit Stärke drei aus der angekündigten Richtung.

Dennoch war der Start nach einer Motorschirmpause von über einem halben Jahr absolut problemlos, nach nur drei Schritten war ich in der Luft.

Über der Notlandedistelwiese vor Ihmert kreisend wartete ich auf Lutz.

Der Frühling lässt im Sauerland noch etwas auf sich warten, in Bochum grünt und blüht schon erheblich mehr. Trotzdem waren die ersten Thermikblasen deutlich spürbar. An manchen Stellen zeigte mein Variometer Steigwerte von bis zu 3,5 Metern pro Sekunde.

An dieser Stelle fiel mein Flugfunk wegen leeren Akkus aus.
 

  Dieses Bild zeigt, dass der Frühling im Sauerland noch nicht angekommen ist.

Der im Gegensatz zum Ihmerter Funkturm (Bild oben) etwas tiefer liegende Garbecker Ortsteil Frühlinghausen dagegen macht seinem Namen alle Ehre, zu sehen an den blühenden (Obst-) Bäumen.  

  Weiter flog ich Richtung Balve. Inzwischen merkte ich die Kälte der Höhe an den Händen. Um den Waldbereich zwischen dem Windrad und Garbeck zu überqueren war ich auf eine Höhe von etwa 1000 Meter über NN hochgeflogen. Über Balve hatte ich noch eine Höhe von etwa 900 Metern.

Entlang der Bahnlinie flog ich weiter mit einer Geschwindigkeit von etwa 20 km/h (über Grund) in nördlicher Richtung, dem Wind entgegen.  

  Als rechter Hand der Innenstadtbereich von Balve neben mir lag, fasste ich den Entschluss, über den Wald zwischen Deilinghofen (kurz vor Hemer) und Ihmert zurückzufliegen.

Zwischen Hemer und Langscheid liegt ein Baggersee, den ich auch noch überfliegen möchte.

An dieser Stelle baute ich die inzwischen durch das Photographieren und durch ein entgegenkommendes Flugzeug verlorene Höhe wieder auf. Den Wald wollte ich mit mindestens 1000 Metern über NN überqueren.
 

  Die Bestimmung des Landeortes im Falle einer Notlandung durch Peilung ist mit dem laufenden Motor auf dem Rücken nicht möglich. Sollte der Motor ausfallen, wird man sicher mit einer weitaus größeren Geschwindigkeit sinken als mit Motor, selbst wenn dieser nur im Standgas läuft.

Ausgedehnte Waldgebiete ohne Notlandemöglichkeiten, wie etwa den Wald zwischen Deilinghofen und Ihmert, überfliegt man daher mit ausreichender Höhe. Dabei unterliegt die Definition des Ausreichenden den Erfahrungswerten.

Nach einer Flugzeit von 66 Minuten landete ich wieder auf dem Flugplatz. Lutz hatte schon bei Balve beigedreht und war eine andere Tour geflogen. Er landete kurz nach mir.

Der Rest des Wochenendes gehörte der Familie. Esther hatte viel Spaß im Garten.
 

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e-mail:

Ulrich Franzke <sinus@ulrich-franzke.de>