Flugplatzfest in Plettenberg


Christi-Himmelfahrtstag, Donnerstag, der 29. Mai. Auf dem Flugplatz Plettenberg im Sauerland war "UL fly in", der Jahrestag der Zulassung für Ultraleichtflugzeuge wurde gefeiert. Und wir wollten dabei sein.

Eigentlich wollten wir vom Flugplatz Altena / Hegenscheid die 15 Kilometer fliegen. In Hegenscheid war es aber dermaßen böig und ruppig, dass wir mit dem Auto nach Plettenberg fuhren.

Ein schönes Flugplatzfest war es, mit viel Spaß aßen wir auch erst mal eine leckere Bratwurst. Nach der Abfrage der örtlichen Besonderheiten (welches Haus nicht überfliegen, wie ist die Platzrunde, ist eine verkürzte Platzrunde mit dem Schirm möglich, hat sich die Funkfrequenz geändert...) ging es ans Fliegen.

Auf dem Bild oben links mit dem roten Schirm Tim und dahinter eingereiht Dirk.

Ich mag es sehr gerne, neue Flugplätze und dadurch neue Gegenden kennenzulernen. Der Flugplatz Plettenberg liegt in einem Tal. Wenn der Wind nicht ziemlich genau aus Ost oder West kommt, fliegt man unweigerlich im Lee der Berge.

Zwar kam der Wind gut aus Ost, aber die Thermik war stellenweise so extrem, dass ich in meinem Gurtzeug hin und her geworfen wurde.

Mein bestes Mittel gegen diese übermäßige Schüttelei: Ein Photo machen. Die Gedanken an zu dünne Seile, Klapper oder Karabinerbrüche verschwinden total, wenn ich mich auf das wackelfreie Halten des Photoapparates konzentrieren muss.

Nachdem es die erste viertel Stunde des Fluges überall nach oben ging, begann bei Himmelmert das große "Absaufen". Mit Vollgas war es nicht möglich, die Höhe zu halten.

Nach 39 Minuten beendete ich meinen ersten Flug.

Bei meinem zweiten Start kam ich nicht hoch genug, um nach dem Start in die Platzrunde abdrehen zu können. Daher flog ich geradeaus weiter. Belohnt wurde ich von dem Blick auf den Bahnhof Huinghausen. Wie eine Modellbauanlage sah er von oben aus und eine alte schwarze Dampflok stand auch noch davor.

Über die Wälder flogen wir in südöstlicher Richtung weiter, immer darauf achtend, dass zur Not ein Acker oder eine Wiese für eine Landung in erreichbarer Nähe war.

Zwischen Himmelmert und Neuenhausen gings dann nur noch nach oben. 3 Meter die Sekunde zeigte das Variometer an. Als ich einen Moment später nochmal draufschaute, hatte sich dieser Wert auf 3,6 m/sec geändert. Und noch einen Moment später war der Wert immernoch so hoch, obwohl ich kurvenfrei geradeaus flog.

Ein Blick nach oben offenbarte mir ein dicke schwarze und saugende Wolke...

Die Ohren legte ich an, um die Höhe zu halten und geradeaus aus dem Bereich rausfliegen zu können. Ohrenanlegen beim Motorschirm geht ohne Handschuhe über die äußeren A-Leinen recht gut. Jedenfalls mit meinem Schirm.

Ich wollte wieder etwas zurück in Platznähe. Allerdings konnte ich es auch nicht lassen, noch über die Oester Talsperre zu fliegen.

Ich erinnere mich noch sehr gut daran, dass ich vor einem Jahr mal über das Geländer einer solchen Sperre nach unten gesehen hatte. Damals bin ich vor Höhenangst fast gestorben. Überfliegen dagegen macht kein Problem.

Zum Ende meines Fluges entdeckte ich noch einen Turm im Wald, der mich magisch anzog... wie ich inzwischen weiss, handelt es sich hierbei um den WDR-Sendeturm Nordhelle.

Nach einer Stunde Flug landeten wir wieder auf dem Flugplatz in Plettenberg. Das Flugplatzfest war noch im Gange und wir gönnten uns ein kaltes Bier.

Wie die anderen aktiven Teilnehmer, erhielten auch wir eine Geschenk-Flugtüte. In meiner war u.a. ein kleines gelbes Plüsch-Bärchen, eben ein Flugbärchen.

Auf dem Photo ist wunderbar zu sehen, wie die Startbahn vor einem Haus endet. Rechtzeitiges Abheben ist hier wichtig.

Hier nun die Aufzeichnungen der beiden nicht ganz so zielorientierten Flüge, weiss unterlegt der erste, in gelb der zweite.

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e-mail:

Ulrich Franzke <sinus@ulrich-franzke.de>