Luise

Luise war der Name der Schneefrau, die Manfred und ich am 6. September 2007 auf dem Tegelberg am Nordstartplatz antrafen. Schnee im Sommer auf dem Tegelberg!

Schon auf der Fahrt zum Tegelberg hatten wir vor, von der Rohrkopfhütte aus zu starten, da die westliche Windtendenz zu deutlich war. Oben auf dem Tegelberg wurde diese Westtendenz bestätigt und wir starteten unsere Wanderung durch den Schnee zur Rohrkopfhütte.
Nach einiger Zeit erreichten wir die Rohrkopfhütte. Zwei mögliche andere Startplätze ließen wir unbeachtet, weil der Wind deutlich aus der falschen Richtung kam.

Der Wind blies böig und wir warteten eine Zeit, bevor wir mit dem Auslegen der Schirme begannen. Wäre es nicht fliegbar gewesen, hätten wir die gesamte Strecke zu Fuß zurückgelegt.
Ich startete zuerst. Der Wind, der durch die Bergformation am Rohrkopf düsenartig beschleunigt ankam, hatte teiweise eine Stärke von drei Beaufort und mehr.
Auch wenn ich nach dem Start den Kurs ordentlich korrigieren musste, um nicht in den Bäumen hängen zu bleiben, war der Start unproblematisch.

Schon vier Tage waren wir nun im Urlaub in Bayern und alle vier Urlaubstage waren verregnet und windig, am Nachmittag dieses 6. Septembers war es endlich fliegbar.
Ein langer Flug wurde es nicht, aber damit hatten wir auch nicht gerechnet. Aber ein schöner Flug war es.

Auf dem Bild der Blick auf die Hornburg, der kleine Berg vor dem Tegelberg, an dem ich normalerweise die letzten Aufwinde nutze, wenn ich hoch genug ankomme...
Wäre es nicht fliegbar gewesen, hätten wir diesen Wanderweg zurück zur Talstation nehmen müssen.
So konnten wir fliegen und den Flug und die Aussicht genießen. Hier im Bild das Schloß Neuschwanstein und links daneben die Marienbrücke.
Schon bei unserer Ankunft an der Tegelberg Talstation war es auffallend leer auf dem Parkplatz, so leer, dass wir schon nicht mehr mit einer Bergfahrt mit der Seilbahn rechneten und uns zur Rohrkopfhütte wandern sahen.
Kurz aber schön war der Flug. Wir hatten es riskiert und waren zum Tegelberg gefahren. Wir waren davon ausgegangen, zur Rohrkopfhütte aufsteigen zu müssen und hatten Glück gehabt, die Bahn fuhr. Wir hatten während der Bergfahrt über einen Start von ganz oben spekuliert, aber oben schnell eingesehen, dass dafür der Wind aus der falschen Richtung kam. Und dann hatten wir, mit dem Wissen, dass es vielleicht an diesem Tage überhaupt nicht fliegbar sein könnte, den Abstieg zur Rohrkopfhütte gewagt und wieder Glück gehabt: Wir konnten von der Rohrkopfhütte aus starten und mussten nicht den gesamten Weg absteigen, mit den 20 kg Schirm und Gurtzeug auf dem Rücken.
Meine drei Frauen hatten es sich inzwischen in leichter Sommerkleidung vor unserer Ferienwohnung bequem gemacht und warteten dort auf meine Rückkehr.