Spuren im Schnee
Spuren im frischen
Schnee hinterließen meine Füße, als sie in der Nacht
zum 26. März 2008 noch einmal an die frische Luft wollten.
Spuren im frischen
Schnee hinterließen auch Manfred und ich, als wir am Mittag
des 26. März 2008 den Trauchberg am Schlepplift Halblech hochstiegen, um
von dort einen Flug zu machen. Teilweise versanken wir knietief im Schnee und
sorgten damit für ausgeprägte Spuren.
130 Höhenmeter mit den
20kg Gewicht des Fluggerätes auf dem Rücken
zu erwandern, sind bei über 40 Zentimeter antauendem Neuschnee wie 300
Höhenmeter im Sommer; durchgeschwitzt und fertig erreichten wir einen
möglichen Startplatz.
Nach einer 20 minütigen Erholungspause, in der Manfred vergeblich auf
die Drehung des Windes von hinten nach vorne wartete, war ich ausgeruht
genug und wir beschlossen, weitere 100 Höhenmeter zu einem anderen
möglichen Startplatz durch den Schnee zu wandern, um an einem Ort zu
starten, an dem ich richtig anstehenden Wind erwartete.
Weitere 100 Höhenmeter durch teilweise knietiefen Schnee, Manfred
verzichtete auf die Mitnahme seines Fluggerätes, er wollte nur
brauchbare Startphotos von mir machen.
Als wir an dem auserwählten Startplatz, dem Wendepunkt des Schleppliftes
Halblech, ankamen, konnte ich jeden Knochen und jede Muskelfaser spüren.
Manfred ging es nicht anders.
Wir gönnten uns eine Pause, die wir auch dringend brauchten. Dann half
mir Manfred beim Treten einer Startspur in den hohen Schnee
und beim Auslegen meines Schirmes.
Lange musste ich nicht warten, dann kam der Wind von vorne und ich konnte
starten. Mein gutmütiger Schirm verzieh mir sogar das viel zu starke
Anbremsen, das Manfreds nebenstehendes Photo dokumentiert. Wahrscheinlich hatte
ich noch mit Rückenwind gerechnet...
Das Gelände entlang der Schlepplifttrasse ist durchwachsen, an
manchen Stellen geht es
brauchbar steil nach unten, an anderen Stellen ist es jedoch recht flach.
Nach der Hälfte des Fluges kam ich dem Boden recht nahe und bereitete
mich auf eine temporäre Zwischenlandung vor, die ich mit Rennen
durch den Hochschnee so kurz wie möglich halten wollte.
Wahrscheinlich hatte ich aber während des gesamten Fluges mindestens drei
Meter Luft zwischen mir und dem Grund. Weil mein Schirm schon lange nicht
mehr die besten Gleitwerte hat, hatte ich damit rechnen müssen, es nicht
über die Seile der Schleppbahn und über die Bäume zu
schaffen. Ich schaffte es aber und die ausgeguckten möglichen
Notlandeplätze mussten nicht in Anspruch genommen werden.
Kurz vor meiner Landung spürte ich, welcher recht starke Wind im
Landegebiet herrschte. Ich konnte aber sehr gut beidrehen und gegen
den Wind landen.
Beim Einpacken des Schirmes störte der Wind jedoch erheblich. Immer und
immer wieder verblies er meinen Schirm und machte mir das Einpacken schwer.
Manfred flog an diesem Tag nicht mehr. Aber er freute sich darüber,
einen Flugbericht für diesen 26. März 2008 zu haben. Und ich freute
mich, einen weiteren Flugbuckel kennengelernt zu haben: Manfred, vielen Dank
dafür!
Die Kinder konnten an diesem Tag auch ihre Spuren im Schnee hinterlassen und
Schneemänner bauen.