Bochum von oben


Sonntag, der 8. September 2002. Kurz nach meinem Erscheinen auf dem Flugplatz Hegenscheid kam Werner auf mich zu und fragte, da es doch zum Motorschirmfliegen noch viel zu böig sei, ob ich nicht Lust hätte, mit ihm eine Runde in seinem Motorsegler zu fliegen.
Hatte ich natürlich!

Kurz nach einem Superstart flogen wir auch schon über Hagen, mit dem Schirm hätte es hierhin so lang gedauert, wie der ganze noch folgende Flug.
Das direkte Überfliegen einer größeren Stadt hatte ich bislang mit dem Schirm noch vermieden, sollte tatsächlich mal der Motor ausfallen, brauche ich eine geeignete Landefläche.

Bochum, die Ruhr-Universität, dahinter links das Unicenter. Es ist tatsächlich eine riesige Anlage. Das Runde vorne rechts ist das Audimax, davor die Mensa. In den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gab es dort noch echt gutes Essen und Lucie, die Mensafrau, versorgte alle, die noch Hunger hatten, mit ordentlichem Nachschlag!

Weiter flogen wir Richtung Bochumer Innenstadt, die hier im Vordergrund vor dem Förderturm des Bergbaumuseums zu sehen ist. Bochum ist eine sehr grüne Stadt!
Nachdem mich Werner gefragt hatte, wo ich denn nun wohne, ging es im direkten Weg in diese Richtung.

Da unten, das gespiegelt L-förmige und gebogene Haus, da wohnen Astrid und ich, sowie unsere katzenversorgende liebe Nachbarin Steffi. Die Bäume in der graden Reihe davor zeigen den Verlauf der Küppersstraße an.

Natürlich machte ich hier ein Photo nach dem anderen, hier auf diesem kann man fast schon durch das Wohnzimmerfenster nachsehen, ob auch alle Pflanzen gut gegossen sind...

Dann ging es wieder zurück Richtung Hegenscheid, von der anderen Seite flogen wir an der Ruhr-Uni vorbei.

Wie oft bin ich schon mit den Rollschuhen um diesen See gerollert? Nimmt man den kurzen Weg über den Fußgängerübergang unter der Autobahnbrücke sind es neun Kilometer um den Kemnader See, nimmt man den langen Weg über Witten sind es zwölf.

Mit seinen 120 bis 150 km/h ist der Motorsegler um mindestens das drei- vielleicht sogar das vierfache schneller als der Schirm.

Ich hatte mich etwas geärgert, dass ich mein neues GPS nicht mitgenommen hatte, gerne hätte ich den genauen Kurs gewusst.

Naja, Hagen erkennt man dennoch immer wieder... Über Witten und Hagen ging der Rückweg nach Hegenscheid.

Die Landung bei starkem Südwind durch das Lee der Bäume war recht abenteuerlich, aber --- ich hatte keinen Moment Flugangst! Die Intensivtherapie war erfolgreich! Jetzt könnte ich die Fliegerei fast wieder lassen...
Ein geniales Flugerlebnis, mein Dank an Werner dafür!

Eine kurze Runde wollte ich danach auch noch drehen, drei Startversuche kostete es, bis ich endlich losfliegen konnte. Bei meinem zweiten Versuch löste ich durch einen Verhänger der Kleidung an der Schnur einseitig die Motorabwurfvorrichtung aus, was ein fast unsteuerbares Fluggerät erzeugte und mir echte Probleme bei einer Landung machte, die ich über Funk als "Notlandung" ankündigte.
Der dritte Startversuch brachte den gewünschten Erfolg, mit starkem Gegenwind flog ich über Dahle, 40 Minuten in die eine Richtung und mit fast 80 Stundenkilometern über Grund fünf Minuten zurück zum Landeplatz.

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Ulrich Franzke <sinus@ulrich-franzke.de>