Abendflug vom Tegelberg


Nachdem wir vom Oberjoch nach Hindelang geflogen waren, trafen Manfred und ich am Abend des 2. Septembers 2006 mit einer der letzten Fahrten der Bergbahn auf dem Tegelberg ein.

Wunderbar leer war der Startplatz und der gesamte Bereich drum herum. Der Wind kam fast stetig aus nördlicher Richtung, ideale Start- und Flugbedingungen, wären da nicht ab und zu ein paar östliche Böen gewesen.

Manfred löste den Verhänger seiner rechten Schirmseite kurz nach dem Start durch kräftiges Ziehen an den Tragegurten. Der linksseite Klapper, der auf einem kurze Zeit später gemachten Bild besser zu sehen wäre, störte dabei überhaupt nicht.

Kurz nach der Ansage der letzten Talbahnfahrt konnte auch ich starten und diese tagesletzte Talfahrt noch photographieren.

Der Windsack auf dem Pfeiler der Tegelbergbahn zeigt den Nordwind gut an.

Bei der Hochfahrt hatten wir von der temporären Flugsperre gehört, die an diesem Tag ausgesprochen wurde, weil ein Hubschrauber verunglückte Wanderer aus der Gelben Wand retten musste, von der hier im Bild ein Stück zu sehen ist.

Mit Astrid war ich die Gelbe Wand vor einigen Jahren hochgewandert (oder besser geklettert), ich weiß noch, wie anstrengend das war. Ich weiß aber auch, dass wir sie nochmal hochklettern werden, wenn die Kinder größer sind.

Über das Schloß Neuschwanstein flog ich. Auf dem Weg dorthin konnte ich die Starthöhe gut halten, erst kurz nach diesem Photo ging es nach unten.

Dennoch musste ich vom Schloß Neuschwanstein nicht direkt zum Landeplatz, meine Höhe reichte zum Umrunden der Hornburg noch völlig aus, nicht aber dafür, an irgendeiner Stelle noch einmal einen Einstieg nach oben zu finden. 

Auch wenn das Waldsterben in den Medien seit den späten 1980ern keine Bedeutung mehr hat, es findet immer noch statt.

Herrlich war der Blick an der Hornburg vorbei über Füssen gen Westen, in die von der tief stehenden Sonne von hinten beleuchteten Wolken.

Ich genoss beim Landeanflug die satten Farben des Abends.

Nach meiner Landung erzählte mir ein anderer Flieger, dass bis zu dem Moment des Flugverbotes Südwind vorherrschte und dass es erst kurz vor meinem Start fliegbar wurde.

Eine gute Entscheidung also, zuvor in Hindelang geflogen zu sein.

Manfred konnte sich länger in der Luft halten, er landete drei Minuten nachdem ich wieder festen Boden unter den Füßen hatte. 

Esther und Sarah haben in Roßhaupten viele neue Tiere entdeckt und sich mit einigen schon sehr angefreundet.

Und dass man die Milch hier direkt beim Bauern holen kann und die Milch aus einem großen Tank mit einer Schöpfkelle in die mitgebrachte Flasche gefüllt wird, ist sowieso das Größte...

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Ulrich Franzke <sinus@ulrich-franzke.de>