Frühjahrsthermik am Tegelberg
An unserem ersten Osterurlaubstag, dem 2. April 2007, fuhr
ich mit
Manfred
für ein kleines Flüglein zum Tegelberg. Mein Start erfolgte ohne Probleme, obwohl ich doch jedesmal, wenn ich nach einer Pause am Startplatz des Tegelberges stehe, mich frage, ob ein anderes Hobby nicht besser wäre. Der Blick nach unten, auf 950 zu überwindende Höhenmeter flößt einem den nötigen Respekt ein. |
Ich machte wärend des Fluges 140 Photos, bei jedem Photo
verlor ich viele Höhenmeter. Als ich nach kurzem Flug auf Höhe der Hütte oberhalb der Rohrkopfhütte ankam, dachte ich schon, der Flug wäre bald zu Ende. Ich packte den Photoapparat ein und versuchte alles, um wieder nach oben zu kommen. |
Nach kurzer Zeit war ich weit über der Gipfelkreuzhöhe des Tegelberges und packte den Photoapparat wieder aus. Ich hatte mehrere thermische Aufwinde nutzen und durch sehr enges Kreisen wieder Höhe gewinnen können. |
Am Startplatz hatte ein weiterer Flieger seinen Schirm ausgelegt, viele waren aber nicht unterwegs. Ein angenehmes Fliegen, wenn man den freien Luftraum für sich hat. |
Auf meinem Weg zum Königsschloß Neuschwanstein
verlor ich wieder sehr viel Höhe, was mir aber nicht viel
ausmachte, weil ich schon sehr lange in der Luft war. Ganz rechts im Bild ist die Straße zu sehen, in der ich mit meinem ehemaligen Arbeitskollegen Stefan mal eine Ferienwohnung gemietet hatte. |
Den Höhenverlust hatte ich schnell wieder wettgemacht,
schon der direkte Rückflug vom Schloß zur Bergstation
reichte aus, um mich wieder auf eine Höhe über Gipfelkreuz zu
bringen. Unten im Bild die Bergstation des Tegelberges, oben das 200 Höhenmeter höher gelegene Gipfelkreuz. |
War es zu Beginn meines Fluges noch problematisch gewesen,
die Aufwinde zu finden, ging es inzwischen fast überall nach oben. An mehreren Stellen hatte ich leichte Klapper. |
Als ich an einer Stelle jedoch einen sehr extremen Klapper
hatte und einen mir ewig vorkommenden Augenblick fast frei nach unten
fiel und beim nach oben blicken mehr als die Hälfte der
Schirmfläche vermisste, hatte ich doch ein recht flaues
Gefühl im Magen. Das Variometer speicherte hierbei einen Fallwert von acht Metern pro Sekunde. Als die Schirmkappe sich wieder entfaltet und stabilisiert hatte, musste ich pumpend bremsen, um meine extreme Pendelbewegung wieder in den Griff zu bekommen. |
Für den Rest des Fluges wollte ich ruhigere Gefilde
aufsuchen und flog deshalb über das Flachland. Mit noch über
1600 Höhenmetern kann man sich das gut leisten. Im Bild der Ort Schwangau. |
Nach einer Flugzeit von 75 Minuten landete ich wieder. Von
den Bedingungen her hätte der Flug viel länger dauern
können. Das Fliegen unter dermaßen thermischen Bedingungen
ist aber auch sehr anstrengend, ich war nach 75 Minuten recht
ausgelaugt und - hatte kalte Finger. Sehr oft waren wir im Frühjahr schon in Bayern am Tegelberg gewesen, aber nie hatte ich die für das Alpenland berühmte Frühjahrsthermik so extrem erleben dürfen, wie an diesem Tag. Das Landebier mit Manfred schmeckte ausgesprochen gut. |
Auch Esther und Sarah genossen den Tag, Esther opferte ihre
selbstgepflückte "Pusteblume" kurze Zeit später für ein
hungriges, zwei Tage altes Kälbchen. |
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Ulrich Franzke <sinus@ulrich-franzke.de