Hornalpe
Obwohl der Wolkendeckel am 15. Oktober 2010 dick über dem Allgäu lag, sollte
es unser Flugtag werden: Mit
Manfred hatte ich
schon zwei Flüge an diesem Tag gehabt (einen vom
Buchenberg und einen von der
Ochsenalpe) und da wir gerade in Bad Hindelang auf
dem Busbahnhof standen, auf den Bus noch einige Zeit warten mussten und Manfred eine
fahrende Seilbahn in der Nähe sah, bahnte sich unser dritter Flug an. Wir gingen
zur Talstation der Hindelanger Hornbahn und erfragten den Wind oben an der
Hornalpe - und da er passte, saßen wir kurze Zeit später in der Gondel
nach oben.
Manfred bevorzugte den Startplatz westlich der Bergstation, machte sich fertig und startete.
Ich bevorzugte den Startplatz östlich der Bergstation und legte meinen Schirm dort aus. Der westliche Platz war weniger steil und das Gelände war glatter und damit zum Starten wesentlich einfacher, aber etwas weiter unten waren mir die Stahlseile der Bergbahn und die Bäume zu eng beieinander. Der östliche Platz dagegen war steil, uneben und an einigen Stellen schauten dicke Steine und Felsspitzen aus dem Boden; der linke Startplatz war damit zum Starten unangenehmer, nach unten gab es aber nur wenige Bäume, die gut umflogen werden konnten.
Bei einem anstehenden Talwind war mein Start trotz der Geländegegebenheiten problemlos.
Mein dritter Flug an diesem Tag und mein erster überhaupt von diesem Berg, dem Imberger Horn, begann. Zwischen der Berg- und
der Talstation besteht ein Höhenunterschied von 450 Metern, ich konnte mich also auf einen schönen und entspannten Abgleiter einrichten.
Und genau so kam es, es war ein unspektakulärer, ruhiger und sehr schöner Flug - ein purer Genussflug; genau das, was ich jetzt noch brauchen konnte, um aus diesem eh schon wunderbaren Tag einen richtig runden Flugtag zu machen.
Ich genoss es, im Gurtzeug zu sitzen und mich umzusehen und die Gegend auf mich wirken zu lassen. Ich genoß auch den Blick auf die zuvor beflogene Ochsenalpe, die im nebenstehenden Bild genauso wie die Kirche an unserer vorherigen Landewiese zu sehen ist.
Mit Manfred hatte ich verabredet, dass wir auf der Wiese genau vor dem im Bild zu sehenden Busbahnhof landen würden. Manfred war kurz vor meinem Start gelandet und ich konnte aus der Luft sehen, wie er seinen Schirm über die Straße trug und auf dem Asphalt des Busbahnhofes zusammen legte. Im oberen rechten Bildquadranten ist er übrigens als kleiner Punkt in schwarz und gelb zu sehen.
Es war an der Zeit, dass ich mich auf meine Landung vorbereitete und den Photoapparat sicher verstaute.
Ich landete etwa zwanzig Meter vor der Straße auf der verabredeten Wiese. Im nebenstehenden Bild habe ich das Fahrwerk schon ausgefahren, befinde mich aber noch immer etwa einen halben Meter über Grund. Die Arme sind schon halb unten und auch am verformten Profil des Schirmes kann man sehen, dass ich den Schirm schon anbremse; es ist davon auszugehen, dass ich gerade dabei bin, den Schirm total zu bremsen und damit den Stall einleite.
Es war ein wunderschöner Flugtag, den wir in einer Gastronomie mit einem leckeren Zwiebelsüppchen beendeten. Aber es war auch ein sehr anstrengender Tag, ich spürte, wie müde ich war.
Am nächsten Tag war, wie ich durch Zufall mitbekam, Treckertreff in Füssen. Alle meine Traktor-Favoriten waren auf einer kleinen Wiese versammelt.
Ganz vorne im Bild meine absolute Nummer eins, der Fendt Dieselross. Ein schnittiger kleiner Trecker (12 PS, Bj. 1956) für das Wohnzimmer, als nächstes auch aus den Xaver Fendt Werken in Marktoberdorf der Fendt Fix 2 (Bj. 1961), als dritter in der Reihe der Deutz Familientrecker (Sitzbänke auf beiden Blechen) und dahinter der süße kleine Hatz gefolgt von einem Kramer. Als dann ist ein Eicher und wieder ein Fendt zu sehen. Der letzte, von dem man die Nase noch ganz sehen kann ist wieder ein Kramer. Das kleine bißchen Rot, das man dann noch erahnen kann, gehört zu einen Porsche-Trecker, der auch schon bald 20 PS hat.
Die Trecker von Fendt, dem Mercedesbauer unter den Traktorherstellern, waren gut vertreten und ich hatte viel Spaß beim Betrachten der verschiedenen Traktoren und den Gesprächen mit den Besitzern.