Ostermontag am Tegelberg

Mein letzter Gleitschirmflug war nun bald ein Jahr her, entsprechend aufgeregt fuhr ich am Vormittag des 6. April 2015 mit der Bergbahn auf den Tegelberg. Es ist für mich immer wieder ein absolutes Rätsel, wie man sein Leben an ein paar dünne Leinen hängen und dabei noch Spaß haben kann...

Mein erster Startversuch misslang und ich musste den Schirm durch kniehohen Schnee wieder nach oben tragen. Das fortschreitende Alter (oder ist es die fehlende körperliche Betätigung des Winters?) macht sich nun doch bemerkbar, ich war ziemlich außer Atem, als ich endlich wieder oben war.

Manfred war mit mir mitgekommen und machte das nebenstehende Photo von meinem ersten Startversuch, auf dem alles noch ganz perfekt aussieht.
Mit dem zweiten Startversuch kam ich jedoch gut raus und konnte einen schönen Flug beginnen. Hätte an diesem Tag noch die Sonne geschienen, wäre der Flug noch schöner gewesen. Für diesen Ostermontag war aber Regen ab Mittag angesagt und tatsächlich, kurz nach meiner Landung fing es auch an zu schneien und zu regnen.

Einige Skifahrer waren unterwegs, wie sie auch auf dem nebenstehenden Bild ganz rechts zu sehen sind.
Tief hingen die Wolken und in der Luft war es eiskalt. An vielen Stellen ging es nach oben, es wäre ein Tag für einen langen Flug gewesen, aber schon nach kurzer Zeit waren die Finger schmerzhaft angefroren. Insgesamt hat mein Flug 24 Minuten gedauert und ich bin, trotz zweier dicker Winterjacken und Pullover, recht ausgekühlt gelandet.
Einen Abstecher machte ich natürlich noch zum Schloss Neuschwanstein. Ich war wesentlich höher als es auf dem nebenstehenden Bild aussieht. Die ersten Photos in diesem Flugbericht habe ich mit einer Panasonic G5 gemacht, mein Freund Martin hatte mir für den Urlaub ein Festbrennweitenobjektiv 20mm 1:1,7 geliehen; ein absolutes Sahneteilchen, das gestochen scharfe Bilder macht, aus denen man sehr gut diverse Ausschnitte herausholen kann.
Meine wahre Höhe zeigt das nebenstehende Bild sehr viel besser, allerdings nun wieder mit meiner alten Canon G11 gemacht, da der Akku der G5 genau an dieser Stelle leer wurde - mein altes Akkuproblem also mal wieder.

Und in dem gesamten Bereich über dem Schloss ging es nur noch nach oben. Ich flog also alsbald weg von diesem Ort, um zur Landung zu kommen und die Finger endlich aufwärmen zu können.
Ein schöner Flug war es, den ich am Ostermontag des Jahres 2015 hatte.
Die Tage zuvor war das Wetter sehr wechselhaft gewesen, der einzig mögliche Flugtag wäre der Karfreitag gewesen, da hatten wir aber am Vormittag an der Prozession auf den Roßhauptener Kalvarienberg und am Nachmittag an der Karfreitagsliturgie teilgenommen und dabei festgestellt: Das Triduum Paschale im Allgäu erleben zu dürfen, ist jedes Jahr wieder etwas ganz besonderes.

Das nebenstehende Photo zeigt, wie wir die wenigen Sonnenmomente zugebracht hatten: Am Roßhauptener Teich beim Kröten fangen. Natürlich wurde jede Kröte, nachdem sie von den Kindern liebevoll bestreichelt war, wieder vorsichtig ins Wasser gesetzt.
Das linke Fenster im Altarraum der Roßhauptener Dorfkirche ziert ein Bild des hl. Ulrich, der von 923 bis 973 Bischof von Augsburg war und als erster durch Kanonisierung heilig gesprochen wurde. Zusammen mit der hl. Afra und dem hl. Simpert ist er Bistumspatron der Diözese Augsburg.