Als ich am Nachmittag des 6. März 2021 am Flugplatz EDLB Borkenberge
ankam, sagte mir eine Frau, die gerade aus ihrem Segelflugzeug
gestiegen war, dass es oben in der Luft minus fünf Grad (in Worten: -5°C) kalt wäre. Und
brauchbar thermisch wäre es auch.
Thermik ist für mich als Anfänger in einem so leichten Flugzeug
wie der Uli Rebell noch Gift:
Dennoch wollte ich in die Luft, der Traum von einem Überflug über Bochum
war da, ob ich es an diesem Tag schaffen würde, konnte ich in dem Moment
aber nicht glauben.
Nach meinem Start beutelte mich die Thermik ordentlich. Erst weit hinter
dem auf dem Bild abgelichteten Ort Hullern hatte ich eine Höhe von 750 Metern
und ab dieser Höhe wurde es etwas ruhiger.
Angekommen am Ende der A45 konnte ich das kilometerweit entfernte Dortmunder Fußballstadion sehen, so klar war die
Luft. Und so entschloss ich mich, noch etwas weiter in südliche
Richtung zu fliegen. Den
Bochumer Funkturm, den man bei solcher Sicht ab dieser Position eigentlich sehen sollte, konnte ich aber nicht ausmachen.
Im Dortmunder Stadtteil Bodelschwingh im Stadtbezirk Mengede konnte ich das Wasserschloss
Haus Bodelschwingh sehen, auf dem nebenstehenden Photo ist es im Bild ganz rechts.
Vor einer Woche war ich auf einer
„ausgedehnten Rückfahrt“ von der Arbeit mit dem Fahrrad durch diesen
Ort gefahren. Und da ich den Zeltturm des Bochumer Ruhrparks von hier aus sehen konnte war
die Entscheidung gefallen: Jetzt wird bis Bochum weitergeflogen.
Über Bochum musste ich etwas tiefer gehen, durch die Flughäfen in der Nähe ist
über Bochum ein Deckel bei 2000 Fuß. Im Bild die Bochum Grummer Wohnsiedlung rund um
die Ennepe- und die Aggerstraße und die evangelische Johanneskiche. Hier in dieser
Gegend wohnt Lina, eine Schulfreundin meines Sohnes Johannes.
Das Tagesziel hatte ich nun erreicht, auf dem nebenstehenden Photo ist das Haus
zu sehen, in dem wir wohnen. Eine gefühlte Ewigkeit ist vergangen, seit ich zum
letzten Mal hier geflogen bin. Ein lang gehegter Wunsch ist wahr geworden!
Zur anderen Seite des Flugzeugs heraus konnte ich ein Photo der Bochumer Innenstadt
machen: Ganz unten links das Planetarium und die Synagoge und oben rechts die
Bochumer Propsteikirche St.-Peter-und-Paul.
Als ich das letzte Mal ein Photo der Universitätsstraße ins
Netz gestellt habe
(27. Mai 2005), war das Exzenterhaus (oben rechts
im Bild) auf dem alten Bunker noch nicht gebaut.
Und mein letzter Flug über Bochum ist nun auch schon über zehn
Jahre her.
Links im Bild die Wohnsiedlung „Alter Eistreff“, wo Astrids Freundin Ilona mit ihrer Familie wohnt.
Hinter dieser Siedlung verläuft der neue Springorum-Radweg; das Abradeln
dieses Weges lohnt sich.
Über die rote Brücke und danach den Weg durch die Schrebergartenanlage an der Brelohstraße
fahre ich jeden Morgen, wenn ich mit dem Fahrrad zur Arbeit fahre. Auf der Brücke habe ich
dann schon 1,5 Kilometer hinter und noch über 18 Kilometer vor mir.
Eine zweite Runde flog ich über unsere Wohngegend. Wunderbar, nun endlich
mal wieder hier zu fliegen!
Der
138 Meter hohe
Funkturm an der Castroper Straße ist normalerweise schon aus großer Entfernung zu sehen.
Vom Dreieck der Autobahnen A45 und A2 konnte ich ihn nicht sehen.
Wir wohnen in der Nähe des Deckels über die A40, der ganz links im Bild zu
sehen ist. Unten im Bild ein kleiner Bereich der Sportanlage des VfL Bochum.
An der Castroper Straße neben der katholischen
Heilig-Kreuz-Kirche ist die
Grundschule meines Sohnes Johannes.
Den Bochumer Ruhrpark habe ich an einem Samstag noch nie so leer gesehen. Kaum ein Auto
ist auf den vielen Parkplätzen zu sehen. Naja, wegen Corona ist ja auch alles geschlossen
worden.
Das Gewerbegebiet an der Dieselstraße in Bochum Gerthe war das letzte Bochumer Photo.
Der Rückflug hatte begonnen.
In Castrop-Rauxel konnte ich den Förderturm der ehemaligen Zeche Erin photographieren. Spätestens ab hier gibt es wieder ausreichend viele Notlandemöglichkeiten.
Und spätestens ab hier spürte ich, dass die Aussage mit den minus fünf Grad oben in der
Luft sehr richtig war: Warm war es wirklich nicht...
Der Kühlturm des Kraftwerks Datteln 4 ist von Bochum aus sehr gut sichtbar. Dadurch ist es recht leicht, den Rückweg zu finden. Und ab dem Kraftwerk sind es ja nur noch wenige Kilometer zum Flugplatz.
Nach einer Flugzeit von über 80 Minuten und einer Flugstrecke von über 100 Kilometern
landete ich wieder auf dem Flugplatz EDLB. Ein herrlicher Flug mit der Uli Rebell war es!
Es war auch der Tag, an dem Ralph mit seiner Uli Rebell die 1000 Flugstunden erreichte.
1000 Flugstunden hat sein Motor nun sein Flugzeug in der Luft gehalten, ohne
dass es
je zu Problemen gekommen ist. Das stimmt sehr zuversichtlich. Die Uli Rebell ist eben nicht
nur ein sehr schönes, sondern auch ein sehr zuverlässiges Flugzeug!