Thermischer Herbstflug


Tagelang war es sehr windig, ja sogar stürmisch gewesen. Für den 11. November 2022 war für den frühen Nachmittag ein Wind um 10 km/h aus südwestlicher Richtung vorhergesagt; gegen Abend und für die kommenden Tage zeigte die Wetterprognose schon wieder stärkeren Wind an.

Bei meinem Start wurde mir ein Wind mit 12 Knoten angesagt, der auch noch recht schräg auf der Bahn stand. Der Start war dennoch problemlos, allerdings merkte ich oben in der Luft, dass es dort noch windiger war.

Mein Weg führte mich zum Hullerner Stausee, der gerade einen windstillen Moment erlebt. Ich mag diese kleine Brücke und möchte sie irgendwann auch mal zu Fuß oder mit dem Fahrrad überqueren.


Auch die von der Lippe umkreiste Landzunge mag ich. Ich hatte sie schon öfter photographiert, so etwa am 14. Januar 2021 oder am 1. Januar 2022. Das schräg von vorne einfallende Licht reflektierte sich an den Oberleitungen und betonte diese besonders.


Weiter ging mein Flug über Flaesheim und vorbei an der St.-Maria-Magdalena-Kirche. Über Feld und Wald war es in der Luft recht ruhig gewesen, über dem Ort merkte ich aber, dass die Sonne noch sehr viel Kraft hatte und den dunkleren Asphaltbereich und die Dachpfannen auf den Häusern wohl noch ordentlich erwärmen konnte. Mit solch einer Thermik hatte ich nicht gerechnet.

Interessant auf dem nebenstehenden Photo und den zwei darüber ist sicher, dass wenig Wasserbewegung unten zu sehen ist, in der Luft war der Südwestwind gut zu spüren und an der Geschwindigkeit über Grund deutlich ablesbar.


Und trotz der Schüttelei durch die warmen Aufwinde wollte ich noch über Haltern fliegen. Im Bild ist die Brücke der Bundesstraße B58 über die Bahnlinie zu sehen.


Über Haltern wurde es noch wesentlich unruhiger als es über Flaesheim schon war. Die Sonne wärmte den Ort doch noch ordentlich auf. Ich flog mitten über Haltern drüber, um schöne Bilder von der St.-Sixtus-Kirche zu haben, entsprechend ruppig war es und ich musste mich viel mehr auf das Flugzeug als auf das Bildermachen konzentrieren. Mit den Photos bin ich dennoch sehr zufrieden - „Blindphotographieren“, also das Photographieren ohne hinzusehen, hatte ich aber auch jahrelang mit dem Motorschirm geübt.


Nach einer halben Stunde landete ich wieder. So sehr zwar die Oberflächen von Häusern und Straßen von der Sonne noch aufgewärmt werden können, so sehr ist der kalte Wind oben in der Luft aber zu spüren. Schön war's!