Viel gutes Flugwetter gab es in diesem Jahr noch nicht, am 6. Juni 2023 war es endlich mal wieder so weit. Zwar hatte ich auch seit dem letzten Flugbericht einige Flüge, brauchbares Wetter und gute Bilder gab es aber zu diesen Flügen nicht. Und bei meinem Flug vom 27. Mai d.J. hatte ich nach dem ersten Photo beschlossen, keine weiteren Bilder zu machen, sondern mich ganz auf das Fliegen bei böigem Wind und ordentlicher Thermik zu konzentrieren - die Filmaufnahmen des Tages sind aber großartig und zeigen, wie ein kleines 120kg-Flugzeug zum Spielball des Wetters werden kann.
Dieser Flug führte mich zuerst über die St.-Andreas-Kirche in Hullern.
Ruhig war es in der Luft, zwar wehte beim Start noch ein Wind von 8 Knoten, oben konnte ich von dem Wind aber nichts merken. Mit Freude überflog ich das Quarzsandwerk Ahsen GmbH & Co.
Kurz nach meinem Start, etwa auf einer Höhe von 60 Metern über Grund, fiel der Drehzahlmesser aus. Der Zeiger fiel einfach auf Null und tat nichts mehr. Mich störte es wenig, ich hatte sowieso schon überlegt, auf welche Anzeigeinstrumente ich verzichten könnte, der Drehzahlmesser stand dabei recht weit vorne. Auf jeden Fall würde der Kompass bleiben, vielleicht auch noch der Höhenmesser. Der Drehzahlmesser fiel aus und ich flog problemlos weiter.
Über die Schleuse Ahsen flog ich. Die meiste Zeit war der Himmel von Wolken verhangen. An den wenigen Stellen, wo die Sonne das Land berührte, konnte ich Thermik gut spüren.
Weiter ging es über die Kanalbrücke der Alte-Fahrt bei Olfen, die über die Lippe führt.
Auch das Klärwerk bei der Olfener-Straße am Selmer-Bach lag auf meiner Strecke. Irgendwann werde ich mal einen Flugbericht nur mit Klärwerken machen...
Am Ortsrand von Lüdinghausen im Industriegebiet neben dem Dortmund-Ems-Kanal liegt das Werk von Euro-Alkohol (links) und die Deutsche-Kornbranntwein (rechts); fast hätte ich eine Außenlandung gemacht...
Schön lag die Lüdinghausener St.-Felizitas-Kirche im sonnenfreien Abendlicht.
Über Haus Kakesbeck drehte ich einen Kreis und änderte den Kurs von Nord-Ost auf Nord-West.
In Hiddingsel flog ich an der St.-Johannes-Nepomuk-Kapelle vorbei...
...um danach die St.-Georg-Kirche noch photographieren zu können. Schön war es wieder an diesem Tag in der Luft.
Das Problem mit dem Drehzahlmesser schaute ich mir am nächsten Tag an; im Motorbereich unter der Cowling konnte ich keine Anormalitäten ausmachen. Aber hinter dem Armaturenbrett, das bei der Uli Rebell ganz nah am Tank ist, konnte ich ein herrenloses Kabel finden. Es hatte sich ein Kabel zum
Zündschloss gelöst, ich hatte also den ganzen Flug über keinen Strom gehabt. Ich habe es nicht gemerkt, weil der Akku des Funkgerätes voll war und ich ansonsten keinen Strom gebraucht hatte. Und der Zündkreis des Motors ist unabhängig vom Zustand des Zündschlosses.