Geostete Kirchen


Katholische Kirchen sind normalerweise geostet. Das heißt, der Kirchturm steht im Westen und der Altar auf der anderen Seite im Osten. Die Ausrichtung des Altars und des Tabernakels nach Osten hat damit zu tun, dass wir Christen die Parusie, also die Wiederkunft Jesu Christi am Jüngsten Tag, aus dem Osten erwarten. Das Sinnbild der im Osten aufgehenden Sonne steht für die neuerliche Ankunft des Gottessohnes.

Am 5. September 2023 wollte ich einen Kontrollflug machen und überprüfen, ob auch wirklich alle Kirchen rund um den Flugplatz EDLB Borkenberge dieser Ostung entsprechen. Ich bin sicher, auch in der katholischen Kirche wird es demnächst, genauso wie es staatlicherseits immer mehr eingerichtet wird, Meldeportale geben, wo St. Denunzius und der hl. Blockwart ihre Eingaben zu inkorrekter Bauung machen können.

An der Olfener St.-Vitus-Kirche ist nichts zu beanstanden. Der Turm wird von der zu dieser Uhrzeit im Westen stehenden Sonne frontal beschienen. Und der Schattenwurf des Turmes zeigt, wie tief die Sonne im Spätsommer um kurz vor sieben steht.


Bei meinem Start wehte ein Wind um etwa 20° versetzt mit 20 km/h auf der Piste. Der Start war gut und ich genoss auch an diesem Tag wieder die großartige Fernsicht.

Auch die St.-Stephanus-Kirche in Bork, deren Turm zur Zeit eingerüstet ist, wurde in korrekter Ausrichtung gebaut.


Die Hochspannungsmasten zwischen Bork und Nordkirchen sahen aus der Luft sehr schön aus, ich musste sie photographieren.


In Nordkirchen steht die St.-Dionysius-Kirche. Auch diese Kirche steht so, wie sie stehen soll.


Hups, was ist da los mit der Schlosskapelle des Schlosses Nordkirchen? Wie ist die ausgerichtet? Ich werde es demnächst mal überprüfen.


Vorbildlich gebaut ist auch die St.-Lambertus-Kirche in Ascheberg. Die Ostung ist perfekt!


Und auch bei der St.-Urban-Kirche in Ottmarsbocholt gibt es nichts zu beanstanden. Die im Westen tief stehende Sonne strahlt den Turm von vorne an.


Wunderbar spiegelte sich die Sonne im Dortmund-Ems-Kanal.


Bei Senden wurde ich auf meinem Kontrollflug von einem Lastkahn abgelenkt und versuchte (erfolglos), ihn in ein Photo mit der Sendener St.-Laurentius-Kirche zu bekommen.


Da ist sie, die St.-Laurentius-Kirche in Senden. Auch sie ist perfekt nach Osten ausgerichtet.

Die Christen haben die Erwartung des (Wieder-)Kommens des Messias aus dem Osten von den Juden übernommen. Das Kommen des Gesalbten und auch die Auferstehung werden mit dem Sonnenaufgang verglichen. Im Matthäus-Evangelium (Mt 24,27) finden wir den Hinweis: „Denn wie der Blitz im Osten aufflammt und bis zum Westen hin leuchtet, so wird die Ankunft des Menschensohnes sein.“ In der Kirche ist der Blick der Gläubigen beim Gebet und der Messfeier nach Osten gerichtet, denn von da kommt der Herr!

„Ex oriente lux“ - aus dem Osten kommt das Licht!


Zwischen Senden und Appelhülsen entdeckte ich ein Mais-Labyrinth. Irgendwann möchte ich mich auch in so einem Labyrinth mal verirren.

Wahrscheinlich ist es aber gar kein Mais-Labyrinth, sonder eine Botschaft für Außerirdische. Ich werde mal nachsehen, ob es auch schon eine Erich-von-Däniken-Meldestelle gibt und dieses Photo dort hinschicken.


Auch bei der St.-Mariä-Himmelfahrt-Kirche in Appelhülsen gibt es nichts zu meckern.


Selbst die St.-Martinus-Kapelle am Buxtrup bei Nottuln ist geostet. Da kann ich ja nun nach Hause fliegen, alle Kirchen rund um EDLB sind perfekt geostet.


Wirklich alle Kirchen? NEIN - die St.-Pankratius-Kirche in Buldern steht falsch. Sie muss dringend um 90° gedreht werden. Wo kann ich das nun melden? Sollten wir vielleicht einen Kirchen-Dreh-Stuhlkreis zusammenstellen und das Ding selber drehen? Oder reicht es, ein großes Schild über dem Hauptportal aufzuhängen mit der Aufschrift: „Ich bin trans-geostet?“ Aber was würde es der Menschheit bringen, wenn diese Kirche sich geostet fühlt, es aber nicht ist? Muss die Welt sie dann dennoch als geostet akzeptieren? Oder ist es nicht so, dass eine nicht geostete Kirche eine nicht geostete Kirche ist? Wahrheit, was ist Wahrheit...

Es war ein wunderbarer Flug. Nach einer Flugzeit von knapp einer Stunde landete ich wieder. Am Vortag war ich etwas mehr als eine Stunde geflogen, an diesem Tag knapp darunter. Für beide Flüge musste ich 10 Liter Benzin nachfüllen. Trotz Sommer hatte ich einen Verbrauch von fünf Litern pro Stunde - genial gut! Ich hatte meine Reisegeschwindigkeit auf den letzten Flügen von 85 auf 80 km/h verringert, was eine ordentliche Benzinersparnis bewirkte. Meine alten Erfahrungswerte zum Benzinverbrauch waren: Im Sommer 5,5 Liter pro Stunde und im Winter 4,5l/h.