Von EDLB nach Münster über Bochum und Dortmund


Für den 6. September 2023 hatte ich mir einen Flug über Bochum vorgenommen, sofern die Sicht so gut wäre, wie die zwei Tage zuvor. Und die Sicht war so gut! Bei einem Wind von etwas über 20 km/h startete ich gegen 17:30 Uhr auf der Piste 07 in östliche Richtung und drehte nach dem Verlassen der Platzrunde in den Süden ab.

An der ev. Petri-Kirche (vorne im Bild) in Castrop-Rauxel flog ich in einem Abstand von anderthalb Kilometern vorbei. An der Siemensstraße gastiert gerade der Circus Florida (rechts im Bild), um den es wohl einigen Trubel gab, wie der Ortspresse zu entnehmen ist. Für die Circus-Leute wünsche ich, dass sie ihr Zelt schnellstmöglich öffnen können.


An Schacht 1 der ehemaligen Zeche Teutoburgia in Herne ging mein Flug weiter. Das ist das Ruhrgebiet, da steht auf einmal so ein Förderturm mitten im Wald.


Die Johanneskirche in Herner Ortsteil Sodingen lag als nächstes auf meinem Weg. Auf meiner Flughöhe von über 500 Metern war es sehr ruhig, der Wind blies zwar von der Seite, aber er war konstant und so konnte ich sehr gut fliegen. Und auf meiner Flughöhe war von Thermik absolut nichts zu merken.


Am Heinrich-von-Kleist-Gymnasium, auf dem im Moment zwei meiner Kinder sind, flog ich vorbei. Die Baustelle hat sich seit meinem letzten Überflug vom 11. August 2023 doch etwas verändert, es scheinen Decken eingezogen zu sein. Würde ich nun aber meinen Sohn zu Änderungen befragen, könnte er mir wahrscheinlich ganz viele nennen.


Ein Blick auf die Bochumer Innenstadt mit dem Hauptbahnhof links und der eingerüsteten Propsteikirche rechts. Aber über die Innenstadt wollte ich an diesem Tag nicht fliegen, mich zog es in den Osten, ich wollte mir meine Fahrradstrecke zur Arbeit aus der Luft anschauen.


Natürlich kann ich keinen Bochum-Flug machen, ohne unsere Wohngegend zu photographieren. Eine schöne grüne Ecke im Herzen von Bochum.


Der Bochumer Fernmeldeturm ist noch immer eingerüstet.


Nochmal machte ich ein Photo zur rechten Seite heraus auf die Innenstadt. Ganz vorne im Bild und noch vor der Bahnlinie ist das Gebäude der Fiege-Brauerei zu sehen. Und dahinter das Exzenterhaus, das auf einem Bunker aus dem Jahr 1942 aufgebaut und im Jahr 2013 fertig gestellt wurde; es hat eine Höhe von 89 Metern.


Im Ortsteil Altenbochum flog ich an der kath. Liebfrauenkirche (rechts) und der ev. Lukaskirche (links) vorbei. Ziemlich genau unter mir war in dem Moment der Fahrradweg, auf dem ich an jedem Arbeitstag nach Dortmund fahre.


Meinen Aufzeichnungen nach ist es nun 17 Jahre her, dass ich das letzte Photo des Kemnader Sees aus der Luft gemacht habe. Dringend Zeit, ein neues Photo zu machen.


Das Zeltfestival am Kemnader See ging bis zum 3. September, kein Wunder, dass man da nun keinen Menschen mehr sieht. Interessant sahen die Zelte aus der Luft dennoch aus.


Mein letztes Photo der Bochumer Ruhr-Universität ist noch älter als das vom Kemnader See. Hier ist also endlich ein neues. Die vorderen Gebäude sehen recht renovierungsbedürftig aus.


Das Uni-Center überflog ich als nächstes. Hier bin ich mitten über bebautem Gebiet, im Falle eines Motorausfalles würde das durchaus kritisch sein. Über Städten und Bebautem, wo es wenig Notlandemöglichkeiten gibt, fliege ich immer gerne etwas höher.

Am Tag zuvor hatte ich die Benzinpumpe, das Öl und den Ölfilter gewechselt und das Flugzeug und den Motor einer kritischen Begutachtung ausgesetzt. Es folg ganz brav und ohne irgendwelche Probleme. Insgesamt bin ich mit der Uli Rebell sehr zufrieden.


Am Bochumer Technologiezentrum an der Konrad-Zuse-Straße und der Liese-Meitner-Allee flog ich vorbei. Jetzt wollte ich meiner Fahrradstrecke weiter folgen und änderte meinen Kurs wieder auf Ostrichtung.


An jedem Arbeitstag fahre ich morgens und nachmittags immer am Ümminger See vorbei. Auf meinem Weg nach Dortmund habe ich an der rechten Stelle im Bild genau sieben Kilometer zurück gelegt.


Und jeden Morgen führt mich mein Weg an der ev. Lutherkirche in Bochum Langendreer vorbei. An dieser Kirche biege ich dann nach rechts ab und fahre parallel zur Bahnlinie durch den Volkspark. Bis in den Park hinein habe ich dann neun Kilometer Fahrstrecke hinter mir.


Das rote Gebäude der Bezirksverwaltungsstelle Ost und das davor stehende Bürgerbüro liegen nur selten auf meiner Fahrradstrecke - eben nur, wenn ich mal eine Abwechslung haben möchte.

An die Bochumer Lessingschule, von der man ganz oben im Bild noch einen kleinen Teil sieht, habe ich gute Erinnerungen. Hier gab es öfter Musikveranstaltungen der Bochumer Musikschule, bei denen meine Kinder mitwirkten.


Dieses nebenstehende Photo bedarf einer Erklärung. Zu sehen ist die Wittener Mühlenstraße (rechts im Bild). Von dieser Straße aus hat man eine wunderbare Sicht auf das Kohlekraftwerk in Datteln und auf die Windräder dahinter. Von diesem Punkt ist es Luftlinie etwas mehr als 17 Kilometer zum Dattelner Kohlekraftwerk und von dort auch noch mal etwas mehr als 17 Kilometer zum Flugplatz EDLB.

Sehr oft fahre ich hier morgens mit dem Fahrrad lang und sehr oft habe ich mich gefragt, wann ich denn mal genau über diese Straße drüber fliegen würde. Jetzt habe ich es endlich getan. Auf meinem Weg zur Arbeit habe ich hier übrigens 15 Kilometer hinter mir.

Übrigens ist das im oberen Bildbereich zu sehende Feld eine wunderbare Notlandemöglichkeit oder eine Möglichkeit der Sicherheitsaußenlandung mit Wiederstartmöglichkeit.


Zwischen den Häusern Am-Katteloh führt mich mein morgendlicher Weg zur Arbeit. Die kürzeste Wegstrecke wären etwas über 15 Kilometer, meine schöne Wegstrecke sind inzwischen 20,5 Kilometer und es wird immer länger, weil ich immer schönere Strecken kennenlerne. Der Weg zur Arbeit mit dem Auto ist mir inzwischen ein Graus.


Meinem Radweg zur Arbeit bin ich nicht weiter gefolgt, ich wäre sonst bald in der Kontrollzone des Dortmunder Flughafens gewesen. Und in die wollte ich nicht einfliegen. In der rechten Bildmitte ist die Dortmunder Uni zu sehen, an der meine Tochter Esther nun zu studieren beginnt. Links davon ist meine Arbeitsstelle.

Ich fahre den Weg zur Arbeit nun seit sechs Jahren mit dem Fahrrad und habe inzwischen über 34000 Kilometer erradelt.


Schön, die Dortmunder Zeche Zollern nun endlich auch mal aus der Luft zu sehen.


Die ev. Katharinenkirche in Dortmund Bövinghausen an der Provinzialstraße (B235) überflog ich auf meinem weiteren Weg.


Und der Förderturm der Zeche Erin in Castrop-Rauxel war das nächste Objekt meiner Leidenschaft für Photographie aus dem Flugzeug.


Am Chemiewerk an der Wartburgstraße in Castrop-Rauxel musste ich nur einen kurzen Moment nachdenken: Wie lange würde ich nach so einem genialen Flug noch nachfliegen, wann würde ich dann auch mental wieder landen? Mir war völlig klar, nach einer Landung würde es noch eine Zeit dauern, bis ich dann wirklich wieder gelandet wäre. Warum also sollte ich diese Zeit nicht in der Luft verbringen?

Am Chemiewerk an der Wartburgstraße beschloss ich, noch nach Amelsbüren zu fliegen und nachzusehen, ob die St.-Sebastian-Kirche noch immer eingerüstet ist.


Also flog ich tatsächlich noch nach Amelsbüren. Der Turm der St.-Sebastian-Kirche ist nicht mehr eingerüstet, der Rest der Kirche dagegen schon.

Von Amelsbüren ist es quasi ein Steinwurf nach Münster. Von der Kirche in Amelsbüren zum Dom in Münster sind es knapp acht Kilometer, diese Strecke wollte ich nun auch noch fliegen.


Getan, ich bin tatsächlich noch über Münster geflogen und habe Photos gemacht. Ganz oben im Bild ist die St.-Martini-Kirche zu sehen, rechts davon die St.-Lamberti-Kirche, links im Bild ist die Liebfrauenkirche und in der Bildmitte steht der St.-Paulus-Dom.


Ein Photo der Heilig-Kreuz-Kirche in Münster machte ich noch, dann flog ich zurück zum Flugplatz EDLB Borkenberge. War ich auf dem Flug nach Münster gegen den Wind mit einer Geschwindigkeit von etwa 55 km/h über Grund geflogen, hatte ich nun eine Geschwindigkeit von um die 110 km/h. Der Wind blies also immer noch mit mehr als 20 Stundenkilometern.

Auf dem gesamten Flug machte ich 605 Photos und war eine Stunde und 58 Minuten in der Luft. Der Verbrauch lag wieder bei fünf Litern pro Stunde.

Ich hätte diesen Flug auch nennen können: „ Fliegen bis der Hintern weh tut“, denn nach meiner Landung merkte ich, dass ich besser ein Sitzkissen mitgenommen hätte. Naja, das nächste Mal eben.

Mit geflogenen 158 Kilometern war es auf keinen Fall mein längster, aber einer meiner schönsten Flüge, die ich bisher hatte!