Notlandung


Am Samstag, den 22. Februar wollten Dirk, Lutz und ich das schöne Wetter nutzen und trafen uns zum Fliegen am Flugplatz Schwarze Heide in Dinslaken. Wir kamen gerade rechtzeitig, um beobachten zu können, wie ein Flugzeug direkt vor unseren Nasen das Werbebanner für den Zirkus Flic Flac aufnahm. Ein beeindruckender Moment.

Dann machten auch wir uns bei recht starkem Ostwind bereit und starteten nacheinander raus. Herrliches Wetter, blauer Himmel und erträgliche Temperaturen herrschten vor.

Da ich am meisten Benzin im Tank hatte, sollte ich auch als erster los. Wir verabredeten die Gegend rund um die "Zementfabrik" als Wartezone. Dirk startete nach mir und so zogen wir gemeinsam unsere Kreise. Hier fliegt er mal wieder (sicher grinsend!) mit seinem schnelleren Schirm unter mir her.

Der Acker im Vordergrund ist merkenswürdig, er findet später nochmal Erwähnung...

Natürlich flog ich auch wieder direkt über die Zementfabrik, um ein weiteres Photo davon zu haben. Dirk bog ab in Richtung der Kalksandsteinbrennerei, ich haette ihn warnen sollen, die abkühlenden Steine erzeugen eine eigene Thermik. Und Thermik war an diesem Tag schon mehr als genug.

Das Variometer bestätigt Steigwerte von um die drei Meter pro Sekunde und noch größere Sinkwerte.

Über Funk hörte ich etwas von einem weiteren Startabbruch, kein Wunder bei dem starken Ostwind. Für mich also Zeit genug, in der Wartezone eine kleine Schleife zu drehen und noch ein paar Bilder der Umgebung zu machen.

Auf dem Weg zurück reagierte mein Motor auf einmal recht untypisch, beim Gasgeben wurde kein Schub mehr erzeugt. Und auch die Geräusche von hinten waren sehr anders als sonst. Nach ein paar weiteren erfolglosen Versuchen, mit dem Motor doch noch fliegen zu können, entschloss ich mich zur Landung, suchte eine nette Wiese, schaltete den Motor aus und kündigte meine Notlandung über Funk an.

Der oben als merkenswürdig titulierte Acker sollte meine nette Wiese sein, auf der ich im totalen Lee bedingt durch die hohen Sand- und Schotterberge "meiner" Zementfabrik landete. Eine schöne Landung war es beileibe nicht.

Lutz und der ortskundige Tim bildeten den Shuttle-Service, Lutz hatte meine Notlandeankündigung über Funk gehört und war sofort zu dem Ort geflogen. Über mir kreisend diagnostizierten wir den Schaden via Funk auf der Fluglaberfrequenz 123,425 MHz. Nachdem eine Reparatur ausgeschlossen schien, flog er zurück und holte mich mit seinem Bus ab.

Die Spannschraube, die den Keilriemen zwischen Motor und Propeller auf Spannung hält, war abgeschert. Durch den wohl bald einsetzenden Spannungsverlust war dann der Keilriemen abgesprungen und der Propeller konnte vom Motor nicht mehr mit angetrieben werden. Sicher ein echter Grund für eine Notlandung.

Für die sechs Kilometer Flugstrecke Richtung Ost brauchte ich bei starkem Ostwind 29 Minuten. Zusätzlich brauchte ich eine neue Spannschraube und doch fast zwei Liter Benzin.

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Ulrich Franzke <sinus@ulrich-franzke .de>