Der EsAC

Der EsAc (Essener Assoziativ Code) ist eine Methode zur Erfassung einstimmiger Melodien mit dem Computer. Der Code wurde Mitte der 1980er von Prof. Dr. Helmut Schaffrath in Anlehnung an die chinesische JIANPU--Notation entwickelt. Inzwischen sind viele tausend Melodien mit diesem System erfasst worden und stehen dem interessierten Benutzer zur Verfügung.
 

Aufbau des EsAC:

Der EsAC besteht nur aus Zeichen des unteren ASCII und ist für Menschen direkt les- und spielbar. Eine Melodie wird in Paragraphen aufgeteilt, mindestens die drei Paragraphen CUT, KEY und MEL müssen in einem solchen Datensatz enthalten sein, weitere sollten und andere können dazu gefügt werden.
Ein Paragraph fängt mit seinem Schlüsselwort an, danach wird der Eintrag von einer öffnenden eckigen Klammer eingeleitet. Das Ende des Paragraphen, der mehrere Zeilen lang sein darf, wird mit einer schließenden eckigen Klammer und einem Zeilenumbruch angegeben.
Die einzelnen Datensätze werden durch jeweils eine Freizeile getrennt.

Die drei wichtigsten Paragraphen, die in jedem Datensatz enthalten sein müssen, sind (wie oben erwähnt) CUT für den Titel des Liedes, KEY für eine eindeutige Signatur, die kleinste metrische Einheit (kürzeste Note, die in der Melodie vorkommt), die Tonart und für Taktangaben und der Paragraph MEL, in dem entsprechend der Angaben in der KEY-Zeile die Melodie zu stehen kommt.
Dabei werden im MEL-Paragraphen nur Ziffern und ein paar weitere Zeichen benutzt.
Eine 1 steht dabei für den Grundton, eine 2 für den Ton zwei Halbschritte über dem Grundton. Es werden die Ziffern 1 bis 7 verwendet. Eine Note in einer höheren Oktave bekommt ein + davor geschrieben, zwei Oktaven höher zwei + Zeichen... Nach unten genauso mit Minuszeichen.
Für Halbtonschritte werden die Zeichen # und b benutzt.
Die Null steht für eine Pause.
Die Längen der Noten (und Pausen) werden durch Unterstriche hinter den Ziffern angegeben, dafür gilt: Steht kein Unterstrich hinter einer Ziffer, so handelt es sich um die kürzeste Note, ihre Länge entspricht dem Reziprokwert der kleinsten metrischen Einheit in der KEY-Zeile. (Steht in der KEY-Zeile bspw. 08, dann hat eine Note ohne Unterstrich die Länge einer achtel Note.)
Ein Unterstrich verdoppelt die Länge, zwei Unterstriche vervierfachen...
Zur Darstellung punktierter Noten wird der Punkt benutzt.
Weitere Zeichen für Taktstriche, Triolen, Fermaten, Balkungen... können benutzt werden.
Ein einfaches Beispiel zeigt eine Tonleiter in C-Dur aus viertel Noten:
 

CUT[Tonleiter]
KEY[T0001  04  C 4/4]
MEL[1234  567+1 //]

Neben vielen tausend Melodien, die inzwischen mit diesem System erfasst worden sind, existiert noch eine reiche Anzahl von zugehörigen Programmen für die verschiedensten Betriebssysteme.

Literaturhinweise zum EsAC findet sich u.a. hier !

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