Ostern am Tegelberg


Ostern 2003 in Bayern am Tegelberg. Das heisst: lange schlafen, gut essen, durch wunderschöne Gegenden wandern, viel lesen und natürlich auch mit dem Gleitschirm fliegen. Im Schnitt hatte ich diesen Urlaub ca. zwei Flüge pro Tag, von denen jeder (jedenfalls die vom Tegelberg) um 25 Minuten dauerte.

Mein ehemaliger Fluglehrer Manfred überflog mich kurz vor meinem Start, mein türkisfarbener Gleitschirm ist in der Schlange der Wartenden gut zu erkennen.

Oben auf dem Tegelberg lag Ende April noch etwas Schnee, der bei der Wärme von Tag zu Tag weniger wurde.

Lange musste ich bei diesem Flug warten, bis der Wind aus der richtigen Richtung kam, eben direkt von vorne. Es müssen insgesamt schon Stunden sein, die ich inzwischen bei meinen vielen Starts vom Tegelberg auf den Windrichtungsweiser geschaut habe.

Doch dann stand der Wind richtig an und ich konnte starten.

Direkt nach dem Start machte ich das erste Photo durch die Leinen des Gleitschirmes auf die Berge. Viel ruhiger als es aussah, war dieser Flug.

Die Rohrkopfhütte, ein viel photographiertes Gebäude auf halbem Weg den Berg runter. Für mich jedoch meist eins der ersten Etappenziele, wenn mir oben zu viele andere Flieger in der Luft sind und der Luftraum dadurch zu klein ist.

Die trichterähnliche Form des kleinen Berges hinter der Hütte sorgt bei schon geringer Luftbewegung des öfteren für gute Möglichkeiten, an dieser Stelle wieder etwas Höhe zu gewinnen und den Flug zu verlängern. So auch an diesem Tag.

Von der Rohrkopfhütte flog ich weiter zum Schloss Neuschwanstein, das immer noch renoviert wurde. Mir schien fast, dass sich seit dem letzten Photo von August 2002 nicht viel verändert hätte: falsch, die meisten der Verhängungen sind weg und die Bäume sind noch nicht wieder grün.

Unten rechts auf dem Bild die Kirche St. Coloman und im Hintergrund der Ort Schwangau. Auch auf dem Bild gut sichtbar am Ortsanfang: unser Brezen- und (echter Haflinger?!) Salami-Dealer.

An der Hornburg, dem kleinen 300 Meter Berg kreiste ich noch, bis es mir auch dort zu voll wurde. Dann drehte ich ab Richtung Landeplatz.

Der Landeplatz am Tegelberg ist eine riesengroße Wiese an der Straße zur Talstation der Bergbahn. Am Rand der Wiese befindet sich der Abbauplatz, hier sollen die Drachen zerlegt und die Gleitschirme eingepackt werden, um die Mitte der Wiese für den Flug- und Landebetrieb frei zu halten. Und meist, wie auch an diesem Tag, halten sich alle daran.

Auf der Iso-Matte in der linken Bildmitte sitzt Astrid und wartet auf mich.

Ganz links auf dem dunklen Streifen als schwarzer Punkt erkennbar, lag eine Frau. Der Bauer hatte die Wiese erst am Vormittag gedüngt, was alle ausser ihr auch rochen - ist eben Erkältungszeit...

Ordentlich windig war es bei der Landung, dazu wechselte der Wind, bedingt durch thermische Ablösungen auch noch ein paar Mal während meines Fluges seine Richtung. Dennoch konnte ich in gewohnter Weise von Süden kommend aus dem rechten Queranflug in den Endanflug wechseln.

Kurz vor der Landung musste ich allerdings noch die Griffe der Steuerleinen kurz loslassen, um den Photoapparat landungssicher zu verpacken. Nicht jede Landung vollzieht sich auf den Beinen stehend, manche ist auch recht unsanft und endet auf dem Bauch. Und dann wäre zwischen dem Bauch und dem Boden der Photoapparat...

Stehend gelandet, gut gelandet. Ein schöner Flug war das mal wieder! Ein weiterer sollte an diesem Tag noch folgen.

Zur Flugberichtübersichtsseite
Zur Hauptseite
Zurück zur vorigen Seite

e-mail:

Ulrich Franzke <sinus@ulrich-franzke.de>