Östlich des Platzes


Diesen Flugbericht des Fluges vom 8. Juni 2021 hätte ich auch „Klöster, Burgen, Kirchen und Schlösser“ nennen können. Dabei wollte ich mich nur mal östlich des Flugplatzes EDLB Borkenberge umsehen und auch diese Gegend kennen lernen. Mein Flug führte mich anfangs über Lüdinghausen. Im Bild (hinten) die wunderschöne Burg Vischering und davor das St.-Antonius-Kloster und -Gymnasium der Franziskanerinnen.

Spätestens an dieser Stelle merkte ich, dass ich über den Ort Lüdinghausen demnächst mal einen eigenen Flugbericht machen muss.


Ich bin noch zu sehr Anfänger mit meinem kleinen Flugzeug, der Uli Rebell, als dass ich mich mit einem zu guten Gefühl über Städte traue. Und auch an diesem Tag merkte ich, dass über Städten öfter eine besonders extreme Thermik zu finden ist.

An Burg Lüdinghausen und der St.-Felizitas-Kirche flog ich vorbei.


Der Lüdinghauser St.-Felizitas-Kirche näherte ich mich in einer zweiten Runde ein wenig mehr. Die Sicht war an diesem Tag nicht besonders gut, es war diesig und ich musste alle Bilder nachbearbeiten. Die hellen Flächen hatte der Photoapparat überbelichtet und so konnte ich aus diesem Bild nicht mehr heraus holen.

Wie schon früher beim Gleit- und Motorschirmfliegen mache ich die Photos blind, das heißt, ich halte den Apparat in die ungefähre Richtung des zu photographierenden Objektes und betätige den Auslöser, ohne durch den Sucher zu sehen. Meine volle Konzentration brauche ich doch für das Flugzeug, weil ich mir meine Bilder am Abend auch noch ansehen können möchte...


Das Schloss Nordkirchen entdeckte ich auf einmal und flog dort hin. Der linke Teil mit dem schönen Muster trägt den Namen „Venusinsel“.

Ab hier änderte ich meinen Kurs von Nord-Ost auf Ost.


Nach ein paar Kilometern entdeckte ich das nächste Schloss, das Schloss Westerwinkel kurz vor Herbern.


Der Ort Herbern mit der St.-Benediktus-Kirche sollte der Ort sein, an dem ich den Rückflug antreten wollte. Zurück in westliche Richtung und gegen die Sonne merkte ich erst, wie schlecht die Sicht wirklich war. Das ganze Land versank in Nebel und Dunst, ich konnte nur wenige Kilometer weit sehen.


Es ist großartig, was gute Bildbearbeitungssoftware (GIMP) aus vernebelten Bildern herausholen kann. Die unbearbeiteten Bilder von Selm sind einfach nur grau.

Im Bild die Selmer St.-Ludger-Kirche (rechts) und die evangelische Friedenskirche (links).


Zwischen Selm und Olfen liegt der Dortmund-Ems-Kanal. An einer Stelle fließt die Stever darunter durch, viereinhalb Kilometer weiter südlich wurde der Lippe ein Tunnel gebaut, um unter dem Kanal durchfließen zu können. Sehr oft schon bin ich an der Stelle, an der die Stever unter dem Kanal durchfließt, über den im Bild abgelichteten Kanal geflogen, nie hatte ich einen schönen Lastkahn für ein Photo gehabt. Und an diesem Tag kam er, der prächtige und große Lastkahn. Und damit meine Position auch stimmte und ich das optimale Photo machen konnte, musste ich eine ganz enge Kurve fliegen. Wäre die Kurve zu groß, wäre der Lastkahn weg, wäre ich keine Kurve geflogen, wäre der Lastkahn noch nicht an dieser Position. Ganz unten in diesem Bericht auf der Landkarte ist bei Olfen mein kleiner Kreis zu sehen, den ich für dieses Photo geflogen bin. Und es hat sich gelohnt!

In meinem Video zu hll. Laurentius und Sixtus auf bonifatius.tv zeige ich diese Stelle übrigens auch, berichte aber fälschlich, dass ich da gerade den Durchfluss der Lippe unter dem Dortmund-Ems-Kanal befliege. Ich habe es falsch belassen, weil die Lippe in unmittelbarer Nähe und viel bekannter als die Stever ist.


Noch etwas wollte ich Fliegen in mir bekannten Gegenden und so entschied ich mich, nach Norden zu steuern, an Dülmen vorbei bis Rorup. Kurz vor Rorup, etwa anderthalb Kilometer südöstlich, liegt das Benediktinerinnen Kloster Maria Hamicolt, das ich letztens schon entdeckt hatte und wieder photographierte.


Um Rorup flog ich einen Kreisbogen und trat den Rückflug an. Liebend gerne wäre ich noch weiter geflogen, aber der Flugplatz schließt um 20 Uhr und bis dahin muss ich zurück sein. Über Rorup photographierte ich noch die St.-Agatha-Kirche, die wunderbar im Abendlicht leuchtete.


Einen ganz kleinen Umweg flog ich über dem Dülmener Ortsteil Karthaus, um die St.-Jakobus-Kirche und die Karthäuse zu photographieren. Dass der Flugbericht einer über Klöster, Schlösser und Kirchen werden würde, war mir in diesem Moment schon klar.

Nach anderthalb Stunden landete ich wieder. Während es bei meinem Abflug noch total thermisch war, war es nun ruhig und sehr angenehm in der Luft. Es war ein wunderbarer Flug, den ich mit einem nötigen Ölwechsel am Flugzeug beendete.