Schon ein paar Tage lang freute ich mich auf meinen freien Mittwoch, den
23. März 2022, und je näher dieser Tag kam, umso besser wurden die
Wetterprognosen. Nach einem ausgiebigen Flugzeugcheck startete ich gegen
viertel nach vier zu einem Flug. Etwas Längeres hatte ich mir für
diesen Tag vorgenommen, nach ein paar Videoaufnahmen wollte ich auch
noch ein Dach inspizieren.
Ich freue mich immer, wenn ich auf einer der Wasserbrücken, wie hier
der über die Stever, einen Lastkahn photographieren kann.
Die erste halbe Stunde des Fluges war es doch noch ein wenig thermisch,
ich hatte mit ruhigerer Luft gerechnet. Schloss Cappenberg mit der
St.-Johannes-Kirche überflog ich mit mehr als 500 Metern Höhe.
Wunderbar gerade stieg der Dampf des Kühlturms des Bergkamener
Kohlekraftwerkes auf. Der Wind war aber auch sehr schwach und
nur wenige der Windräder, die ich überflog, drehten sich.
Über der St.-Clemens-Kirche flog ich ein paar mal hin und her, um
Filmaufnahmen zu machen. Da ich natürlich die Videoaufnahmen mit
schöner Sonne haben wollte, reicht es dieses mal nur für ein
dunkles Gegenlichtbild dieser Kirche.
Ich hatte mich vor dem Abflug gefragt, wie lange ich vom Flugplatz
EDLB nach Bergkamen zur St.-Clemens-Kirche brauchen würde, ich
hatte mit 25 Minuten gerechnet - und genau so lange hatte es
gebraucht.
Kurz hinter Bergkamen liegt in östlicher Richtung die
Autobahn A1.
Betrachtet man die Photos dieses Flugberichtes genauer,
kann man die schlechte Sicht erahnen, die an diesem Tag
herrschte. Und dann kann man erahnen, welche Arbeit die
Bildbearbeitungssoftware (ich benutze gimp) am Abend
hatte, hier Gutes draus zu machen.
An einem sehr großen Windrad an der A1 flog ich vorbei.
Schloss Westerwinkel bei Herbern hatte ich mir zum Überfliegen
schon vorher auserkoren. Es ist aber auch wirklich ganz einfach
zu finden: Entweder fliegt man von der St.-Clemens-Kirche
ziemlich genau zehn Kilometer nach Norden oder, wann man den
Kompass vergessen hat, man fliegt ab der Brücke der A1 über den
Datteln-Hamm-Kanal einfach der Autobahn in Richtung der
unbebauten Gegend nach.
Mein Kompass ist zum Glück fest im Flugzeug verbaut, ich kann
ihn nicht vergessen. Und er ist mein wichtigstes Instrument!
In Ascheberg überflog ich
um fünf nach fünf die St.-Lambertus-Kirche. Spätestens hier war
die Luft nur noch ruhig.
Der Rastplatz Weißes-Venn (Parkplatz Davert) sah aus der
Luft zu schön aus.
Über dieses Photo freue ich mich ganz besonders. Ich entdeckte aus
dem Flugzeug eine kleine Kirche. Am Abend, als ich herausfinden
wollte, was für eine Kirche das ist, fand ich noch viel mehr:
Es ist die St.-Johannes-der-Täufer-Kirche und gehört schon zu
Senden. Aber nicht mal 150 Meter davon entfernt und ganz unten
links im Bild liegt die kleine Mutter-Anna-mit-Maria-Wegkapelle,
die ich auch noch auf dem Bild hatte.
Nicht auf das Bild geschafft hat es die kleine
Christus-am-Ölberg-Wegkapelle, für die man von der
Mutter-Anna-mit-Maria-Wegkapelle nur 300 Meter nach Osten gehen
muss.
Weiter ging mein Flug über Senden und die St.-Laurentius-Kirche.
Und dann erreichte ich den zweiten Ort, den ich mir für diesen Flug
vorgenommen hatte, den Sendemast bei 51°51'28.6"N 7°26'42.1"E. Er,
beziehungsweise das Dach des Gebäudes daneben, war mir auf
einem Flug ein paar Tage früher (Flugbericht
„...schon ganz schön
thermisch“) schon
aufgefallen. Auf google-maps fand ich die zwei Namen auf dem
Dach: Laura und Martin. Naja, wer das so offensichtlich
da hin schreibt, der muss damit rechnen, dass es entdeckt wird.
Ob das jetzt eine enttäuschte Verliebtheit ist oder da schon
geheiratet wurde, kann ich nicht sagen. Gottes Segen und ein
schönes Leben kann ich aber beiden wünschen, jedem Einzelnen
alleine oder dem Paar. Und das tue ich!
Den schönen Garten mit dem Boot im Gartenteich wollte ich
natürlich auch noch photographieren, wenn ich schon hier
in der Gegend war. Aber Daniel, warum trocknet Dein Teich
gerade aus?
Wunderschön lag die Wohnanlage in Karthaus auf meiner
Route. Das Abendlicht tauchte auch die anderen
Häuser des Anna-Katharinen-Stiftes in ein
großartiges Licht.
Die St.-Jakobus-Kirche in Karthaus, die alte Kirche des
Ordo Cartusiensis (Kartäuser), ist schwer zu
photographieren und eine Herausforderung für mich, die
ich immer wieder gerne annehme.
Jetzt hätte ich auch zurück fliegen und landen können,
inzwischen war ich schon 72 Minuten in der Luft. Aber es
war einfach zu schön, die Sicht wurde besser und ich war
warm genug angezogen. Und in erreichbarer Ferne sah
ich Nottuln...
Zur St.-Martinus-Kirche in Nottuln wollte ich also noch
fliegen und tat es. Die Kirchturmuhr zeigt es,
um halb sechs erreichte ich die Kirche.
Ein Kreisverkehr zwischen Nottuln und Billerbeck machte
mir Freude. Es ist beim Fliegen so wie früher mit den
kleinen Spielzeugautos in der Modelleisenbahnanlage,
man schaut sich die Welt von
oben an und freut sich.
Tatsächlich bin ich dann noch weiter bis Billerbeck geflogen
um dort die örtlichen Kirchen zu photographieren. Zuerst
die kleine St.-Johannes-Kirche und dann...
...die große St.-Ludger-Kirche, den Ludgerus-Dom. Die Farben
sahen von oben sehr ähnlich aus, wie diese Bilder es
wiedergeben: Einmalig schön!
Nach einer Flugzeit von 103 Minuten und einer Strecke von 142
Kilometern (und dabei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von
83 km/h) landete ich wieder auf
dem Flugplatz EDLB Borkenberge. Es war ein sehr schöner
Flug, gut, dass ich ihn mir für diesen Tag vorgenommen hatte.
Der Gedanke, mein kleines, gelbes Flugzeug zu verleihen gefällt
mir überhaupt nicht und ich möchte mir ein Verleihen auch
gar nicht vorstellen müssen. Es gibt da nur eine Ausnahme:
Peter war am Flugplatz und als ich ihn fragte, ob er noch eine
kleine Runde fliegen wolle, überlegte er kurz. Als ich ihm dann
noch vorschwärmte wie angenehm und gar nicht kalt es oben sei,
stieg er ein und flog los.
Auch Peter hatte ein Strahlen im Gesicht, als er nach 20 Minuten
wieder landete.