Es ist schön, dass die Tage nun wieder länger werden. Am 8. April 2022 war der
Sonnenuntergang erst ein paar Minuten nach der Schließung des Flugplatzes EDLB
und so konnte ich nach der Arbeit ohne Hetze dort hinfahren und eine Runde
fliegen.
Den ganzen Tag über war es sehr windig, am Abend ließ der Wind etwas nach. Beim
Start hatte ich einen Wind von 10 km/h direkt auf der Bahn, in der Höhe nahm er aber
zu. Die Differenz zwischen dem Staudruck- und dem GPS-Tachometer des
Funkgerätes zeigte an, dass der Wind teilweise eine Geschwindigkeit von 30 km/h hatte.
Schon fast gespenstisch sah die verlassen wirkende Industrieanlage etwa 1000 Meter
südöstlich der Mitte des Silbersee I aus, mein Interesse war geweckt. Ob hier
noch etwas produziert wird? Interessiert schaute ich mir alles an.
Etwa 400 Meter in westnordwestlicher Richtung vom Schlot des oberen Bildes
entfernt fand ich Hütten mit Erdwällen drumherum, durch die Tunnel zu gehen
schienen. In einigen Kratern waren Überreste von Hütten zu sehen. Was ist das,
oder besser: Was war das?
Am Abend schickte ich Peter die Bilder. Er klärte mich auf: Vor einigen Jahren
wurde hier mit Sprengstoff gearbeitet und experimentiert. Soweit Peter sich
erinnerte, sei es für den Bergbau gewesen. Die Erdwälle seien dazu da, dass im
Falle eines Unfalls, also einer Explosion, nicht die ganze Anlage in die Luft
gesprengt worden wäre, sondern nur die eine Hütte. Und irgendwann, es sei wohl
schon mindestens 20 Jahre her, hätte es einen solchen Unfall gegeben, mit zwei
Toten.
Vielleicht ist der schwarze Krater unten links im Bild diese Unfallstelle.
Mein Flug ging weiter in westsüdwestliche Richtung und ich kam nach fast fünf
Kilometern an den Ketteler Hof. Seit unserem letzten Besuch, der inzwischen auch
einige Jahre her ist, ist hier einiges Neues entstanden.
Ich lag öfter und sehr gerne auf dem blaugestreiften Luftkissen, während die
Kinder darauf hüpften und mich damit durchschüttelten. Und es waren nicht nur meine
Kinder, es ist fast unvorstellbar, wie viele Kinder auf solch ein Luftkissen
passen. Schöne Erinnerungen kamen mir.
Am Fernmeldeturm Hohe Mark flog ich vorbei. An dieser Stelle merkte ich es sehr, dass
es nicht windstill war.
Warum fiel mir an dieser Stelle über Wulfen das TV-Glotzer-Lied
von Nina Hagen und vor allem
die Passage „ist alles so schön bunt hier“ ein?
Etwa 13 Kilometer südlich von der Stelle, an der ich gerade war, liegt das
Steinkohlekraftwerk Scholven. Ein Blick dorthin, auf die Schlote und
den Kühlturm zeigte, dass es immer noch ziemich windig war. Und auch die
Windräder drehten sich recht schnell.
Das Gewerbegebiet im Westen von Wulfen sah schon interessant aus.
Die Wulfener St.-Matthäus-Kirche habe ich auch nicht zum ersten Mal überflogen.
Auch interessant sah das Wohngebiet am Heidbruch in Wulfen aus.
Mein Flug führte mich nach Klein Reken und über die St.-Antonius-Kirche. Es war kein heller
Tag, der fehlende Schattenwurf auf den Bildern bezeugt die fehlende Sonne. Mit
den Bildern bin ich dennoch zufrieden, auch wenn ich viel nacharbeiten musste.
An Bahnhof Reken und der St.-Elisabeth-Kirche flog ich vorbei.
Die blaue Sportanlage des Gymnasiums der Mariannhiller Missionare
in Maria Veen zog meine Aufmerksamkeit so sehr auf sich, dass ich
einen kleinen Umweg flog, um dieses Blau im Bild zu haben. Es
sieht aber auch sehr schön aus aus der Luft.
Rechts oben im Bild ist die St.-Marien-Kirche zu sehen.
Den kleinen Ort Merfeld und die St.-Antonius-Kirche habe ich auch schon
mehrfach überflogen. Heute umkreiste ich diesen Ort einmal, um die
Kirche etwas näher zu haben. Der Wind wurde nun etwas schwächer.
Die Campinganlage am Dülmener See sah zu schön aus. Es ist sicher mindestens
25 Jahre her, als ich mit meinem Freund Martin mal hier mit den Motorrädern
und Zelten war. Damals fuhren wir beide russische Motorräder mit Beiwagen.
Nach 52 Minuten landete ich wieder auf dem Flugplatz EDLB Borkenberge. Es war
ein schöner Flug!