Am frühen Nachmittag des 11. Juni 2022 hatte ich, als Diakon der
katholischen Kirche, noch die Taufe eines Kindes. Danach konnte ich zum
Flugplatz EDLB Borkenberge fahren, um eine Runde zu fliegen - oder, wie mein
Gleitschirmfluglehrer Manfred immer sagte, ein kleines Flüglein zu haben.
Es war schon vor meinem Start klar, dieser Flug würde sehr unruhig werden. Es war eine kalte Nacht und die Sonne knallte nun geradezu auf das Land, die Temperaturdifferenzen würden auch am Abend noch zu groß sein. Und genauso war es, nicht nur der Start, sondern der ganze Flug war sehr anspruchsvoll, quasi echt sportlich.
Mein lieber Peter, der mich mit der Uli Rebell unter seine Fittiche nahm und mir ein sehr wertvoller Helfer und lieber Mensch geworden ist, hatte mir immer wieder gesagt, ich solle auch das anspruchsvolle Wetter immer wieder üben, denn irgendwann würde es mich ereilen und wenn ich dann ungeübt wäre, dann würde ich echte Probleme haben.
Mein Flug führte mich über Hiddingsel, im nebenstehenden Bild ist die kleine Johannes-Nepomuk-Kapelle an der Weggabelung zu sehen. Über den hl. Johannes Nepomuk habe ich auf bonifatius.tv einen Film.
Die GPS-Aufzeichnungen ganz unten auf dieser Seite zeigen es, ich hatte mal wieder vergessen, das Aufzeichnungsgerät einzuschalten. Bei Hiddingsel hatte ich das aber noch nicht bemerkt.
Weiter führte mich mein Flug über Nottuln und an der St.-Martinus-Kirche vorbei. Direkt über den Ort wollte ich nicht fliegen, dafür war es mir zu turbulent in der Luft.
Besonders über Ortschaften kann man einen starken Unterschied zu Grünflächen merken, Orte sind durch Straßen und Häuser oft viel dunkler, die Bauten wärmen sich auf und geben diese Wärmeenergie abends wieder ab. Über bebauten Gebieten ist es dann oft wesentlich ruppiger und unangenehmer zu fliegen, vor allem mit einem kleinen und leichten 120kg-Flugzeug, das durch aufsteigende Luft viel eher angegriffen wird.
Weiter ging der Flug nach Billerbeck, wo ich die wunderschöne St.-Ludgerus-Kirche photographieren konnte. Auch über den hl. Ludger habe ich schon Filme gemacht, einer davon ist auf bonifatius.tv zu sehen, der andere (ein Erstlingsflugwerk) auf youtube. An diesen beiden Filmen zeigt sich, wie wertvoll die Schulungen des Teams von bonifatius.tv waren und wie sehr sich die Qualität der filmischen Darbietungen geändert hat.
Von Billerbeck ging mein Flug weiter in nordwestlicher Richtung, trotz der sehr starken Thermik wollte ich nach Rosendahl fliegen. Meine Lieblingsflughöhe von 500 Metern über Grund hatte ich schon lange verlassen.
Bei Osterwick, einem Ortsteil der Gemeinde Rosendahl, konnte ich die Ss.-Fabian-und-Sebastian-Kirche photographieren.
Dann erreichte ich Rosendahl und die St.-Nikolaus-Kirche.
Der kleine Ort Büren ist ein Ortsteil von Stadtlohn. Dort steht die St.-Karl-Borromäus-Kirche. Inzwischen hatte ich eine Höhe von 800 Metern über Grund erreicht und auch hier war es noch immer sehr thermisch.
Je höher man fliegt, umso besser muss das Teleobjektiv sein. Meine 90mm
(KB) Festbrennweite kam nun langsam an ihre Grenzen (und das nebenstehende
Bild ist nur ein Ausschnitt aus einem Photo). Und da die große Höhe auch nichts änderte an dem ruppigen Flug nahm ich Gas weg und ließ das kleine Flugzeug wieder sinken.
Über Gescher ging mein Flug weiter und ich konnte die schöne St.-Pankratius-Kirche ablichten.
Die hl. Walburga oder Walpurgis ist die Schutzheilige
für das Gedeihen der Feldfrüchte und gegen Hungersnot und
Missernten. Da sie auch weiterhin die Schutzheilige gegen Pest und
Seuchen ist, hatte ich besondere Freude, in Ramsdorf die St.-Walburga-Kirche
photographieren zu dürfen. Die hl. Walburga wird in kommender Zeit sicher
noch öfter um Fürsprache bei Gottvater angerufen werden und sie
wird wahrscheinlich Überstunden machen müssen.
Unruhig war es in der Luft, unruhig, bockig, turbulent und ruppig. Ich hatte mich aber zu
diesem doch recht langen Flug entschlossen - ich habe es so gewollt. Und es war auch ein schöner Flug. Mein lieber Peter hatte es mir auch schon gesagt, man kann auch solches Wetter genießen und einen schönen Flug haben, man muss eben hochkonzentriert sein.
Die St.-Antonius-Kirche in Klein Reken ist ja schon fast wieder im Landegebiet, von hier zum Flugplatz sind es nur noch 17 Kilometer. Diese Strecke ist mit der Uli Rebell in einer Viertelstunde zu bewältigen.
Und von der St.-Antonius-Kirche in Lavesum sind es Luftlinie nur noch zehn Kilometer zum Flugplatz EDLB Borkenberge. Und obwohl schon nach 19 Uhr, war es immer noch ordentlich unruhig in der Luft.
Das ehemalige Sprengstoffexperimentiergelände beim Silbersee hatte ich schon einmal überflogen und photographiert. Es sieht aber auch zu interessant aus aus der Luft.
Kurz vor halb acht konnte ich wieder landen. Es war extrem unruhig gewesen in der Luft, es war dennoch ein schöner Flug. Man muss sich auch an solches Wetter ran trauen, da hat Peter völlig recht!