Sunset-Flug nach Münster


Einmal im Jahr, immer um den längsten Tag herum zu Beginn des Sommers, ist auf dem Flugplatz EDLB Borkenberge das Sunset-Fliegen. Dieses Jahr war es am 18. Juni 2022. Der Flugplatz schließt dann nicht schon um 20 Uhr, sondern er hat bis zum Ende der bürgerlichen Dämmerung, also etwa bis 30 Minuten nach Sonnenuntergang geöffnet. An diesem Tag wollte ich fliegen.

Es war der bisher heißeste Tag des Jahres, im Westen sollen bis 38°C erreicht worden sein. Den ganzen Tag über brannte die Sonne. Ich war aber sehr sicher, dass zu meiner Startzeit kurz vor 20 Uhr keine nennenswerte Thermik mehr sein würde.

Der Wind kam aus nordöstlicher Richtung und so wollte ich auch in diese Richtung fliegen, einfach mal den Dortmund-Ems-Kanal entlang.


Mindestens bis Amelsbüren und zur St.-Sebastian-Kirche wollte ich fliegen. Seit meiner Fahrradrückfahrt von Amelsbüren am Kanal entlang nach Bochum (es waren 72,3 hart erradelte Kilometer gegen einen in Böen bis zu 50 km/h heftig wehenden Wind!) habe ich zu diesem Ort ein ganz besonderes Verhältnis.

Als ich am 14. Mai das letzte Mal über diesen Ort flog, war der Kirchturm noch nicht eingerüstet.

Umkehren wollte ich bei Amelsbüren noch lange nicht, der Flug war zu schön. Also setzte ich ihn fort.



Das nebenstehend photographierte Gebäude der Westnetz GmbH liegt noch am Ortsrand von Münster. Der Flug bis hier war völlig ruhig, nur ganz wenige Unruhen hatte es in der Luft gegeben. Hier am Ortsrand von Münster konnte ich aber merken, wie die Dächer und Straßen noch aufgewärmt waren und die Energie abgaben; hier wurde es etwas unruhiger.


Auch der Allwetterzoo liegt noch am Ortsrand der kreisfreien Stadt Münster. Hier wird offensichtlich gerade gebaut und erweitert. An dieser Stelle wollte ich mich entscheiden, ob ich mich über die Stadt wagen würde.


Ja, ich wollte Münster überfliegen. Ob die gläsernen Hochhäuser auch noch zur LVM Versicherung gehören, kann ich nicht sagen, aber stark vermuten. Aus der Luft sahen sie jedoch wunderbar aus.


Der Aasee ist hier im Umkreis eine der ganz wenigen Möglichkeiten für eine Notlandung. Deshalb flog ich auch über diesen See in die Stadt rein.

Ich wurde nun schon wiederholt von Lesern (Nicht-Fliegern) meiner Flugberichte gefragt, warum ich immer wieder über so negative Sachen wie Notlandungen und meiner Schau nach entsprechenden Notlandeflächen schreiben würde: Natürlich bin ich nicht scharf auf eine Notlandung. Ich kontrolliere das Flugzeug auch vor jedem Start ausgiebig und schaue regelmäßig nach dem Motor und wechsel das Öl. Dennoch kann es in der Luft immer wieder passieren, dass etwas ausfällt. Und dann braucht man eine gute Notlandefläche, die keinen gefährdet und einem selbst das Überleben sichert. Eine Außenlandung mit der C22 wegen Motorausfalls hatte ich schon mal in einem Flugbericht beschrieben. Und auch mit dem Motorschirm hatte ich Notlandungen.

Yehuda, ein lieber Freund aus Israel sagte mir immer wieder: „who fails to prepare prepares a failure“. Also lieber einmal zu oft nach solchen Notlandeflächen geschaut als einmal zu wenig.


Mein Münster-Überflug führte mich am Ende des Aasees an der St.-Antonius-Kirche an der Weseler Straße vorbei. Im oberen Bild ist diese Kirche schon - hier im Bild ist ganz unten links der Aasee noch - zu sehen.


Dann kam ich über die Münsteraner Innenstadt mit dem St.-Paulus-Dom. Das nebenstehende Photo ist ein richtiges Wimmelbild: Rechts hinter dem Dom kann die St.-Lamberti-Kirche und links oben die St.-Martini-Kirche entdeckt werden. Weiter ist rechts im Bild der Turm des historischen Rathauses und ganz vorne im Bild die St.-Petri-Kirche zu sehen. Und ganz oben rechts im Bild ist dann noch die Dominikanerkirche auffindbar. Und der Münsteraner wird sicher noch viel mehr Details ausmachen können.

Münster ist wirklich eine richtig schöne Stadt. Und das übrigens nicht nur aus der Luft.


An der St.-Ludgeri-Kirche an der Königsstraße flog ich vorbei. Würde ich mir für jede dieser Kirchen nun mal richtig Zeit nehmen, wahrscheinlich könnte ich dann über jede seitenweise schreiben.


Die Liebfrauenkirche, auch Überwasserkirche oder Liebfrauen-Überwasser-Kirche genannt, steht in unmittelbarer Nähe zur evangelischen Observantenkirche, die auf dem nebenstehenden Photo oben links zu sehen ist.


Mit meiner lieben Frau Astrid war ich vor vielen Jahren mal in Münster auf dem Domplatz, an diesem Tag war Markt und an einem Stand kauften wir Galette. Es war herrlich, über den Markt zu gehen und Leckereien zu probieren. Viele Jahre ist es her und dennoch ist die Erinnerung ganz lebendig in meinem Kopf.


Ein Besuch der Stadt Münster lohnt sich sehr. In der St.-Lamberti-Kirche mit ihren riesigen Fenstern waren wir damals auch.


Den Dom zu photographieren ist nicht leicht, er ist sehr hell und die Umgebung eher dunkel. Auf Bildern kann er dann schnell überstrahlt wirken. Aus der kleinen Uli Rebell heraus kann ich die Photos mit der Olympus-Kamera nur im Automatikmodus machen. Die Ergebnisse sind dennoch ganz brauchbar.


Und weil er so schön ist und aus der Luft so wunderbar aussieht, hier noch ein Photo vom St.-Paulus-Dom.

Dann drehte ich bei und ging auf Rückflugkurs. Ich wollte nicht zu spät zurück sein. Zwar konnte bis fast 22:30 Uhr gelandet werden, denn so lange hatte an diesem Tag der Flugplatz offen, aber länger als bis 21:30 Uhr wollte ich nicht in der Luft bleiben, um noch bei gutem Licht landen zu können.


Das Gebäude des Instituts für Geographie hatte ich bei meinem ersten Münster-Überflug vor nicht mal einem Jahr auch schon photographiert. Die Form des Daches und vor allem der Balken darauf hatte mir damals dazu gedient, den Ort später auf einer Karte richtig finden zu können.


An den Türmen des Universitätsklinikums war ich damals auch schon vorbei geflogen.

Ein Arbeitskollege kam letztens auf mich zu und wir hatten ein Gespräch über alles Mögliche. Ob es nun an meiner Rolle als Diakon oder an der als Mitglied im Betriebsrat lag, kann ich nicht sagen: Er eröffnete mir, dass sein Vertrauen in Ärzte, Medizin und Mediziner innerhalb eines Jahres massiv gesunken sei. Es war nun nicht das erste Mal, dass ich so etwas hörte. Und, so scheint es, wir werden solche „Vertrauens-Phänomene“ in naher Zukunft noch öfter erleben.


Die bunten Häuser an der Mecklenbecker Straße Ecke Boeselagerstraße hatte ich schon bei meinem Einflug in das Stadtgebiet Münster gesehen, sie sind ja auch nicht zu übersehen.


Nachdem ich das bebaute Gebiet der Stadt Münster verlassen hatte, war es wieder wunderbar ruhig in der Luft.

Mein Flug führte mich über Senden und ich konnte noch die St.-Laurentius-Kirche photographieren.

Nach etwas über einer Stunde landete ich wieder auf dem Flugplatz EDLB Borkenberge. Hier waren inzwischen in mehreren Hangars Feiern im Gange.


Vollbildanzeige