Mit meinen Filmaufnahmen der kleinen St.-Clemens-Kirche in Bergkamen war ich schon fast
zufrieden, vielleicht würde ich noch ein oder zwei Überflüge über die Kirche brauchen. Dann aber trieben die Bäume aus und wurden grün. Neuere Aufnahmen würden also kaum
zu den alten Bildern passen und so wollte ich an diesem 14. Mai 2022 nach Bergkamen zur
St.-Clemens-Kirche fliegen und das ganze Projekt neu beginnen.
Ich hatte mich auf einen Thermikflug eingestellt und tatsächlich war es bis Hausdülmen (links im Bild) auch sehr bockig in der Luft. Dann erreichte ich die 500 Höhenmeter und es wurde ruhig und angenehm.
Einem Flug nach Bergkamen stand nun nichts mehr entgegen.
Man kann die verschiedensten Dinge sammeln. So habe ich als Kind Briefmarken
gesammelt. Und meinen Kindern hatte ich früh meine von den Bierflaschen
weggeöffneten Kronkorken gegeben und sie haben nun auch eine stattliche
Kronkorken-Sammlung. Das Sammeln von Autoreifen war für mich allerdings etwas Neues und Photographierenswertes.
Hinter Senden und kurz vor Lüdinghausen geht diese Brücke über
den Dortmund-Ems-Kanal. Für mich ist sie inzwischen etwas ganz Besonderes: Am 10. Mai 2022 hatte ich mir einen immer größer werdenden Wunsch erfüllt, war mit dem Zug nach Münster gefahren und die Strecke zurück nach Bochum mit dem Fahrrad geradelt: 73,2 Kilometer. Das Schild an der Straßengabel rechts im Bild hatte ich dabei photographiert. Mal sehen, ich wollte auch noch einen Radelbericht schreiben, vielleicht mache ich das demnächst.
Mit dem Fahrrad war ich in Lüdinghausen auf der östlichen Seite des Kanals gefahren, hier links im Bild. Bis zu der Stelle in der Bildmitte, wo der Kanal den Knick hat, führte mein
Weg. Dann war da der Radweg gesperrt und ich musste bis zu der Brücke in der rechten unteren Bildecke zurückradeln und von dort die Straße (Bildmitte von unten nach oben) entlang fahren.
Die St.-Felizitas-Kirche in Lüdinghausen lag wunderbar in der Sonne.
Das Schloss Nordkirchen lag auf meinem Weg. Es ist schon anspruchsvoll, wenn
man so einen Anflug filmt, um dann ganz schnell das Arbeitsgerät zu
wechseln und blind mit dem Photoapparat nach hinten noch Photos zu machen.
Mit dem Ergebnis bin ich aber sehr zufrieden.
Und dann erreichte ich Bergkamen und überflog ein paar mal die St.-Clemens-Kirche. Der Schatten rechts im Bild verrät es, es war teilweise recht wolkig. Und nach drei Überflügen lag die Kirche nur noch im Schatten.
Ich setzte meinen Flug fort, nach Amelsbüren, einem Ortsteil von
Münster wollte ich als nächstes fliegen. Hier hatte ich meine
Fahrradfahrt ein paar Tage vorher begonnen.
Das Wasserschloss Westerwinkel lag als nächstes auf meiner Route.
Auch östlich der A1, an der ich entlang flog, konnte ich einige
Gebäude in erreichbarer Entfernung sehen, die ich demnächst mal
genauer erkunden muss.
Über Amelsbüren und der St.-Sebastian-Kirche änderte ich meinen Nordkurs um 90° nach Westen. Jetzt wollte ich nur noch die Strecke am Kanal entlang fliegen, die ich ein paar Tage zuvor mit dem Fahrrad gefahren war.
Auch noch zu Amelsbüren gehört die kleine Siedlung nördlich des Kanals.
Die Autobahnausfahrt Münster Hiltrup der A1 sah aus der Luft einfach nur
interessant und schön aus, ich musste sie photographieren.
Ein Freund hatte meine
photographischen Künste vor bald 30 Jahren mal mit den Worten
kommentiert: „Und dann hat er wieder jeden Backstein photographiert,
von allen Seiten...“ Hier ist also mal wieder so ein
„Backstein“. Und: Mir gefällt es!
Über die Brücke Kappenberger-Damm war ich mit dem Fahrrad gefahren, um von der nördlichen (rechts im Bild) auf die südliche Seite des Dortmund-Ems-Kanals zu wechseln. Dabei muss man zu der Stelle ganz oben rechts im Bild radeln, wo ein Weg auf die Straße führt und von dort bis zur Brücke wieder zurück fahren.
Auch Senden lag wunderbar in der Abendsonne. Ich überflog den Ort auf
seiner ganzen Länge.
Mich macht es traurig, wenn, wie hier an der St.-Laurentius-Kirche in Senden,
sechsfarbige Regenbogenfahnen des Zeitgeistes an Kirchen hängen. Und
ich frage mich, wie hätte der hl. Laurentius darauf reagiert. Ich finde
es unangebracht, Symbole des Hedonismus einer Spaßgesellschaft an
Kirchen aufzuhängen. Kirchen stehen für Eschatologisches, sollen uns
der letzten Dinge mahnen, erinnern und zeigen, dass es auch noch andere
Werte gibt. Kirchen werden durch solche Symbole nicht voller, das
Gegenteil geschieht; das Kirchenvolk steht sehr gespalten und eher
ablehnend zu solch polarisierenden Zeichen, man muss nur mal die
regelmäßen Kirchgänger befragen.
War es dieses Symbol, dass meinen Photoapparat dazu brachte, weitere Aufnahmen
mit der Meldung zu verweigern,
dass die Speicherkarte voll sei?
Ein schöner Flug war es, nach 80 Minuten landete ich wieder auf dem Flugfeld des Platzes EDLB Borkenberge.
Die GPS-Aufnahme verrät, dass ich das Aufzeichnungsgerät erst im
Flugzeug beim Fliegen eingeschaltet hatte.