Fast schon ein Nebelflug


Freitag, der 30. August 2002, wieder war eine anstrengende Arbeitswoche zu Ende und endlich passte das Wetter; also verabredeten Lutz und ich mich zum Fliegen. Ganz spontan entschieden wir uns, nicht in Hegenscheid, sondern in Dinslaken "Schwarze Heide" ein paar Runden zu drehen.
Auf dem Bild fliegt Lutz in ca. 200 Metern Höhe mit seinem (auch wieder!) schnelleren Schirm eine Runde um mich rum.

Richtung Rhein ging es wieder, Richtung Voerde. Unterwegs überflogen wir bei immer stärker werdendem Dunst, der schon fast als Nebel zu klassifizieren war, das Bergwerk Lohberg.
An dieser Stelle hatte ich überlegt, wegen der zunehmenden Sichtbehinderung eine Sicherheitsaussenlandung zu machen, die mir einen straffreien Wiederstart von einer beliebigen Wiese garantiert hätte, im Laufe meiner Überlegungen klarte es dann aber wieder auf.

Über Dinslaken. Der Blick auf den Griff des Rettungsschirmes und des zugehörigen Containers; und 300 Meter tiefer der Ort.
Das Kraftwerk und den Rhein klemmte ich mir, da war sowieso alles im Nebel. Kursänderung Richtung Hünxe.

Ein Stück ging es wieder am Wesel-Datteln-Kanal entlang, dieses Photo muss ungefähr auf der Höhe von Krudenburg sein. Und auch hier merkt man schon an den Farben den kommenden Herbst.

Natürlich bin ich wieder über die Schleuse geflogen, wenn ich denn schon mal hier bin. Und Glück, gerade fuhr ein Schiff ein.
Viele Photos des Tages waren unbrauchbar, weil der Dunst alles schluckte. Nur von den Photos, die ich direkt nach unten machte, sind ein paar zu gebrauchen.

Eine schöne Gegend rund um den Flugplatz Schwarze Heide bei Dinslaken. Immer wieder überflog ich winzigkleine Ansiedlungen aus vier, fünf oder sechs Häusern.

...und dann gibt es da ja auch noch "meine" Zementfabrik, natürlich musste ich mal nachsehen, was die so macht.

Über Funk hatte ich es schon gehört, ein Heissluftballon wollte vom Dinslakener Flugplatz starten. Und natürlich versuchte ich alles, den Start noch von oben photographieren zu können.
Zu spät!
Als ich in die Nähe kam, in der mein Photoapparat halbwegs brauchbare Aufnahmen machen konnte, war der Ballon schon längst in der Luft. Viel zu schnell stieg das Teil, zwar gab ich Vollgas, hatte aber dennoch keine Chance, dem Ballon noch näher zu kommen.

...was fliegt denn da knapp über meiner den Gasgriff malträtiereneden Hand? Tatsächlich ein weiterer Schirm neben Lutz und mir?

Wir hatten die Jungs starten sehen, zwei Motorschirmtrike--Flieger, mit den neuesten Fresh--Breeze--Flikes.
Beide hatten sie einen recht abenteuerlichen Start hingelegt, aber sie hatten es in die Luft geschafft!

Nach meiner Landung hatte ich die einmalige Chance, dieses Fluggerät in Aktion zu photographieren. Bequem sieht's aus, das Teil, was neben dem Fliegen auch als dreirädriges Fahrrad genutzt werden kann.
Der zugehörige Pilot versicherte mir, dass das Teil ohne Schirm und natürlich nur auf Privatgelände erst ab ca. 75 Stundenkilometern auf der Bahn Instabilitätserscheinungen aufweisen würde.

Tja, wann mache ich meinen Traum wahr, einmal mit dem 17PS--Motor und dem großen Propeller auf dem Fahrrad?!?

Ein echt cooles Photo, ich gab Jost, dem Piloten, mit Händen und Füssen zu verstehen, dass er noch nicht landen könne, nicht bevor ich das Bild habe.
Er verstand und drehte eine Extra--Runde. Danke!

He, ich habe mir ein neues GPS geleistet, ein absolutes Sahneteil! Zwar ist das Display etwas kleiner als beim alten, dafür hat es echte Graphik und kann Meter zählen!
Das Ergebnis dieses Fluges: 40.6 Kilometer in einer Stunde und 28 Minuten. Und bei echtem Rückenwind hatte ich eine Maximalgeschwindigkeit von 68,9 km/h. Der Benzinverbrauch war knapp unter fünf Litern für die gesamte Tour.


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Ulrich Franzke <sinus@ulrich-franzke .de>