Rettende Wanderer
Der 1. September 2002, zwar sehr starker Wind, aber brauchbares Wetter.
Also flogen Dirk, Lutz und ich vom Flugplatz Hegenscheid los Richtung
Ost, Richtung Wind.
Es macht eben doch viel mehr Spaß, im Konvoi zu fliegen, als allein.
Unterwegs beutelte es mich doch ordentlich, recht thermisch war es an diesem Tag. Ein paarmal hörte ich über mir das unangenehme Geräusch, wenn die Folie sich zusammenfaltet. Stellenweise ging es mit fast vier Metern pro Sekunde nach oben, und das mit dem schweren Motor als Ballast. Aber mit gleicher Geschwindigkeit ging es kurz danach auch immer wieder runter; eben recht wechselhaft... Mit dem roten Schirm fliegt Lutz, der blaue gehört zu Dirk. |
Genial, jetzt hatte ich das neue GPS und war dadurch viel orientierter, nicht
so aber mein Photoapparat. Ich denke, es ist die Kirche in Garbeck, die auf
diesem Photo zu sehen ist.
Irgendwann war Lutz verschwunden, nach langem Suchen entdeckte ich ihn im Landeflug auf einer Wiese, mit leicht verhängtem Schirm; und kurz hinterher Dirk. Meine zweite Sicherheitsaussenlandung, diesmal wegen übermässiger Thermik, folgte. Meine erste Sicherheitsaussenlandung war in der Schulung, als ich mich falsch eingehängt und den Fehler erst nach ein paar Kilometern entdeckt hatte. Ein Klapper, der sich nicht mehr öffnete, hatte Lutz Probleme gemacht. |
Doch totales Glück im Unglück, kurz nach unserer Landung eilten
zwei WanderInnen herbei, die noch
über ausreichende Reste an Kaffee und Kuchen verfügten und diese
mit uns teilten, während wir den Rückgang der Thermik
erwarteten.
Lustig war's auf der Wiese, danke Lutz, für Deinen Leinenknoten! Und vor allem: Danke liebe Wanderer, für den leckeren Kuchen! |
Dann, nachdem das Wetter sich stark beruhigt hatte, starteten wir wieder,
Richtung Balve.
Irgendwann wurde mir doch echt komisch, als Dirk einfach so unter mir durchflog. Frech nach oben grinsend, "unterholte" er mich! Tja, auch sein Schirm ist um einiges schneller als meiner. |
An der B229, hinter Balve nach dem Photo auf die Kirche reichte es mir, ich
drehte auf Rückkurs. Die beiden anderen flogen noch etwas weiter.
Nicht ganz ruhig war mein Rückflug, aber auch lange nicht so turbulent wie der Hinflug. Es ist so schade, dass ich mit diesen Bildern höchstens marginale Bruchteile dessen zeigen kann, was ich während eines solchen Fluges erlebe... |
Ca. eine viertel Stunde nach mir landeten zuerst Dirk, dann Lutz, der auf diesem Photo gerade in den Endanflug eindreht. |
Insgesamt fast 41 Kilometer waren es, etwas über vier Liter Benzin und 43 plus 39 (gleich 82 Minuten) betrug meine Flugzeit; ein total schönes Erlebnis! |
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Ulrich Franzke <sinus@ulrich-franzke .de>