Sonntag in Dinslaken
Für Sonntag, den 14. Oktober 2007, hatte ich mich mit Tim zum
Fliegen verabredet. Die diversen Windansagen in Internet und Rundfunk
verneinten eine Fliegbarkeit an diesem Tage, wir wollten es trotzdem wagen
und entschieden uns für einen frühen Flug in Dinslaken Schwarze
Heide EDLD. Der frühe Flieger fängt eben den Wurm, falls dieser
nicht im Wetter steckt...
Um kurz nach zehn starteten wir. Während der vor mir gestartete Tim
gut in die Luft kam, musste ich bei starkem, aber wechselhaftem Wind doch eine
gehörige Strecke parallel zur Asphaltstartbahn rennen, bis ich endlich
abheben konnte. Der Schirm wollte und wollte nicht tragen.
Einen starken Wind in der Höhe, wesentlich stärker als am Boden,
konnten wir schon sehr bald nach unserem Start spüren. Zwar ging es
anfangs noch zügig voran, mit zunehmender Flugdauer wurde die
Geschwindigkeit über Grund jedoch geringer.
Bis zur A31 und ein kleines Stück weiter flog ich, dann reichte es.
Die Temperaturen waren angenehm
und auch mit dünnen Handschuhen konnte ich gut fliegen. Nicht angenehm
war der immer stärker blasende Wind, der mich teilweise ordentlich
beutelte und schuettelte, so dass ich etwa auf Höhe der A31 genug
hatte und einen ausgedehnten Rückflug antreten wollte.
Einen Golfplatz, der zu dieser Zeit noch knapp besucht war, überflog ich.
In nördlicher Richtung flogen wir bis zu den drei Windrädern, die
zwischen dem Flugplatz und Gahlen stehen. Der Schatten meines Schirmes in der
Bildmitte zeigt die tief stehende Herbstsonne dieses Vormittags.
Auf dem Rückflug von den Windrädern zum Platz ging es nur noch
ganz langsam voran. Der Wind frischte immer mehr auf, teilweise stand ich
minutenlang auf der Stelle, ohne weiter zu kommen. Eine gute Gelegenheit,
die Gegend photographisch zu erkunden.
Luftlinie etwa 2780 Meter vom Flugplatz entfernt entdeckte ich den
konspirativen Treffpunkt mehrerer Amateurfunker, die hier ihre Antennen
aufgebaut hatten. Damit erklärten sich die merkwürdigen
Wubbergeräusche, die an diesem Tage öfter im Flugfunk zu
hören waren.
Die tiefliegende Inversionsschicht, die durch eine Zunahme der Lufttemperatur
mit zunehmender Höhe eine Schichtungsstabilität mit sich bringt, ist
in diesem Bild gut zu sehen. Tim kämpft (rechts oben im Bild)
gegen den immer stärker blasenden Wind an.
Seine Landung am Flugplatz EDLD war spektakulär: Wie im Aufzug und ohne
auch noch einen einzigen Meter vorwärts fliegen zu können, stieg er
punktgenau ab. In dem Moment allerdings, als er endlich mit den
Füßen den Boden an einem schon lange absehbaren Punkt
berührte und sein Schirm nach hinten fallen wollte, wurde dieser von
einer Böe erfasst und der nun nach hinten gerissene Tim kam wie ein
kleiner Krabbelkäfer auf dem Rücken und damit auf seinem Propeller
zu liegen. Beide (der Propeller und Tim) haben es aber unbeschadet
überstanden.
Mehrere Igel wohnen bei uns im Garten, einige von ihnen haben schon
ein paar Tage
Küche und diverse Tierarztbesuche hinter sich. Ein eigener Igel-Blog
lohnt sich inzwischen. Im Bild (von links nach rechts) die Mutter und die
Tochter.