Hochhäuser

Am Sonntag, dem 21. September 2008, hatte ich Turmdienst auf dem Flugplatz EDKD Hegenscheid. Ich hatte den Schirm und den Motor mitgebracht, denn ich hoffte auf fliegbares Wetter. Der Wind war wie angekündigt recht schwach mit 1 bis 2 Beaufort aus nördlicher Richtung, als ich am Platz eintrafen, die Sicht war aber leider ähnlich schwach. Da sich Lutz anbot, mich für eine Stunde zu vertreten, konnte ich vor dem Turmdienst noch eine Runde fliegen.

Es war ruhig und schon merklich kalt in der Luft. Ich hatte mit höheren Temperaturen gerechnet und nur die dünnen Handschuhe mitgenommen.
Es ging Richtung Iserlohn, dem Wind entgegen. Die Sicht war nicht besonders gut, aber das Fliegen machte trotzdem viel Spaß, vor allem, weil ich zu diesem Zeitpunkt in diesem Jahr wesentlich weniger in der Luft war, als in den Jahren zuvor. Wie sich in einem Gespräch mit anderen Fliegern später ergab, ging es den anderen ähnlich, das Wetter in diesem Jahr war eben nicht so flugtauglich.

An diesem Flugtag hatte ich es mit Hochhäusern und photographierte sie mit wachsender Begeisterung, so auch den Gebäudekomplex an der Untergrüner Straße in Iserlohn.
Die Grünzunge, die von der Straße Auf der Emst umschlossen wird, hatte ich auf dem Flug vom 15. August auch schon photographiert und ins Netz gestellt.
Über das Neubaugebiet nördlich der Kampstraße flog ich in westlicher Richtung parallel zur Autobahn A46 weiter.

Wir fangen an, uns anzufreunden, mein neuer Photoapparat und ich. Für das bewölkte Wetter und das damit verbundene wenige Licht bin ich mit den Ergebnissen sehr zufrieden. Ich bin inzwischen beim Sportprogramm angelangt, das auf kürzeste Belichtungszeit achtet. Dies geht zwar auf Kosten der Schärfe, weil der Apparat die Blende voll aufreisst und den ISO-Wert auf Kosten des Rauschens höher setzt. Dadurch bekomme ich aber bei wenig Licht immernoch brauchbare Bilder hin.
Weiterhin habe ich gemerkt, dass der neue Photoapparat Probleme mit dem Scharfstellen der Bilder hat, wenn die Objekte zu weit entfernt sind. Also muss ich immer etwas ranzoomen. Hierbei habe ich gute Ergebnisse bei Zweifachzoom erreicht, wenn die Verwacklungsautomatik auf Stufe zwei steht. Aber - ich experimentiere noch weiter, wahrscheinlich ist da noch mehr rauszuholen...

Im Bild die Hochhäuser an der Autobahnausfahrt "Iserlohn Lethmate" der A46.
Nahe der Friedenskirche entschloss ich mich, den Flug zu verlängern und Richtung Hohenlimburg zu fliegen. Zwar hatte der Wind etwas aufgefrischt, es war aber noch problemlos fliegbar.
Natürlich überflog ich auch noch die Hochhäuser an der Oeger Straße und photographierte sie, der Flug war ja inzwischen zu einem Hochhaussammelflug geworden.
Über der Beneker Straße in Hohenlimburg war es inzwischen so kalt geworden, dass ich meine kalten Finger merkte und mich für den Rückflug entschloss.
Noch ein Photo des Schlosses Hohenlimburg machte ich, dann drehte ich bei und änderte den Flugkurs. Aber ich wollte nicht direkt zurück fliegen, sondern noch die Entwicklungen am Neubaugebiet in Wiblingwerde begutachten.

Der direkte Rückflug wäre 9,8 Kilometer lang gewesen, der Umweg kostete 1,8 Kilometer mehr und erschien es mir wert.
Im Neubaugebiet von Wiblingwerde gibt es inzwischen eine ausgebaute Straße mit Parkbuchten und Bürgersteigen. Aber viele neue Häuser sind nicht hinzugekommen, wie der Vergleich mit dem Bild des Überfluges vom September 2006 zeigt.
Nach einer Stunde landeten ich wieder. Der Wind hatte inzwischen ordentlich zugelegt, was ich an einigen Stellen deutlich merkte. Auch waren meine Finger inzwischen so kalt, dass ich Probleme hatte, den kleinen Schalter zum Ausschalten des Motors zu betätigen. Dass auch die Beine von der Kälte angegriffen waren, merkte ich erst, als ich erfolglos versuchte, auf denselben zu landen.

Ein schöner Flug war es. Genau das Richtige, um danach den Turmdienst antreten zu können.