Die Einweisung (Teil 1)


 
Schon etwas länger her, dass Andreas, Axel, Dirk, Lutz, Martin, Peter und ich beschlossen, uns in dreiachsgesteuerte Ultraleichtflugzeuge einweisen zu lassen. Der vorhandene Ultraleichtflugschein für Motorschirme macht dies möglich, eine Prüfung ist nicht mehr nötig.
Am Samstag, den 22. Juni 2002 trafen wir uns auf dem Flugplatz in Stadtlohn (EDLS) und machten unsere ersten Schritte mit "richtigen Flugzeugen".
Sieht schon ein wenig anders aus, das Cockpit einer C42, unserer Schulungsmaschine, im Vergleich zum Cockpit des Motorschirmes... Viele Messinstrumente, Knöpfe, Hebel und Pedale.
Direkt vor dem Sitz, das ist der Gashebel, nach vorne ist Vollgas. Die zwei Pedale dahinter steuern das Seitenruder und das Bugrad.
Der Hebel in der Mitte zwischen den Sitzen ist der Steuerknüppel, mit ihm werden Quer- und Höhenruder gesteuert. Ausserdem ist an diesem Hebel der Bremsgriff befestigt, dieser wirkt auf die Scheibenbremsen(!) am Hauptfahrwerk.
Über Kopf ist der Hebel zur Steuerung der Landeklappen und daneben, hier mehr zu erahnen als zu sehen, das Hebelchen für die Trimmung des Höhenruders.
Auch nicht zu sehen, der Griff zur Betätigung der Rettung (der Griff zur Auslösung des Rettungsschirmes, der allgemein nur als "die Rettung" tituliert wird...), hier durch den Kopfhörer versteckt.
Natürlich wurde alles von allen Seiten photographiert und dokumentiert, mehrere Kameras waren permanent im Einsatz, um dieses Event entsprechend festzuhalten.


Nach dem Check der Maschine ging's los. Einsteigen, festgurten, Motor anlassen. Erstes Rollen, dabei steuern mit den Füssen. Es war doch recht ungewöhnlich und noch sehr wackelig.



Wie man es vom Flug in den Urlaub kennt, erstmal einreihen und warten... Ganz am Ende der Schlange die Schulungsmaschine.

Etwas wackelig war's auch beim Beschleunigen, aber ziemlich schnell waren wir in der Luft. Der Fluglehrer rechts neben mir und ich am Steuer! Ein erhebendes Gefühl.
Absolut nicht leicht, das alles koordiniert zu bekommen. Immer wieder zog mir das Flugzeug nach links weg; es dauerte eine Zeit, bis ich das Zusammenspiel all der Hebel und Pedale halbwegs verstand.
Aber deshalb gibt es ja auch diese Einweisungspflicht!
Natürlich war der Photoapparat mit dabei. Zwar ist das Ergebnis nicht besonders ergiebig, aber für mich umso wertvoller!
Und auch noch zur anderen Seite raus ein Photo. Mein Fluglehrer riet mir, das Querruder etwas zu betätigen, um dadurch eine Schräglage zu erzeugen und mehr Land sehen zu können.
Hier also das Ergebnis!
Dann die Landung. Aber nicht genug, es wurde direkt wieder durchgestartet zur nächsten Runde.
Am Samstag machte ich insgesamt in 65 Flugminten 4 Starts und Landungen (natürlich alle mit Hilfe des neben mir sitzenden Fluglehrers), am Sonntag folgten 118 weitere Flugminuten mit 13 Starts und Landungen, davon waren schon die Starts und die Flüge ziemlich selbstständig und die letzten Landungen "fast" ohne Hilfe.
Über drei Stunden haben wir beide jetzt in der Luft verbracht, die C42 und ich. Die eine Landung war etwas hart, aber ich glaube, wir verstehen uns!
Fliegen mit dem Dreiachser ist absolut was anderes als mit dem Motorschirm, wäre da nicht bei dem Flugzeug dieses Gehäuse drumrum, könnte es eine echte Konkurrenz zum Schirm werden.
Tja C42, deine kleine Schwester, die C22, die hat das Gehäuse nicht unbedingt...
Vielleicht noch eine oder zwei Stunden, dann wird es ohne Fluglehrer gehen. Dann noch eine oder zwei Stunden, dann könnte es das mit der Einweisung gewesen sein.
Dann bleibt jetzt nur die Frage, wann wir mit den "wirklich großen" Flugzeugen anfangen und sehen, ob es da auch mit einer Einweisung genug ist...

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Ulrich Franzke <sinus@ulrich-franzke .de>