War der 22. September der letzte schöne Spätsommertag im Jahr 2020? Es schien auf jeden Fall ein sehr ruhiger, windstiller und sonniger Tag zu sein. Und so fuhr die Familie nach Wesel, um dort einen schönen Abend zu verbringen. Und natürlich wollte auch der eine oder die andere etwas fliegen...
Peter Illner, mein Fluglehrer und Uli Rebell Experte, hatte mir mehrfach gesagt, ich solle auf meinen ersten Flügen mit dem Zitronenfalter keinen Photoapparat mitnehmen. Ein Photoapparat könnte ablenken, die volle Konzentration
solle aber gerade in der ersten Zeit dem Flugzeug gelten.
Peter hat recht und deshalb gibt es von diesem und vorherigen Flügen mit der Uli Rebell auch keine Luftbilder.
Astrid hatte ihr Smartphone dabei und machte all die Aufnahmen auf dieser
Seite - von der Qualität der Bilder bin ich angetan.
Das obige Video zeigt meinen Start um 19:02 Uhr in den Abendhimmel. Die Sonne stand tief, rot und groß, wie eine reife Orange am Himmel (das vorgeschaltete und beim Neuladen sichtbare Anfangs- und Ruhebild des Videos ist allerdings eine halbe Stunde später bei meiner Landung aufgenommen worden).
Dass man beim Start auf der Piste 26 des Weseler Flugplatzes EDLX direkt in die blendende Sonne fliegt ist etwas, an das ich mich noch gewöhnen muss.
Ein sehr schöner Flug begann. Auf dem Rhein, der direkt neben dem Flugplatz liegt, sah ich in einiger Entfernung einen dicken Lastkahn stromabwärts schwimmen; den wollte ich erreichen und umrunden. Und so flog ich eine Zeitlang in nordwestlicher Richtung. Kurz vor dem Ort Mehr musste ich aufgeben, der Kahn schien schneller zu sein als ich. Mit der empfohlenen Reisegeschwindigkeit von 85 km/h war ich einen Großteil der Zeit geflogen, auf einer Höhe von über 500 Metern hatte ich dann aber auch mal die 60 km/h ausprobiert. Das Flugzeug flog sowohl mit 85 km/h, als auch mit 60 km/h sehr sicher und gut.
Etwas ungewöhnlich für mich ist, dass der Höhenmesser des Flugzeugs die Höhe in Metern und nicht in Fuß anzeigt. Ein paar Tage vorher war meine Platzrunde deshalb auch viel zu hoch gewesen.
Die Uli Rebell ist ein tolles Flugzeug und macht sehr viel Freude!
Nach einer halben Stunde war ich wieder gelandet. Auf dem Bild habe ich meinen alten Motorschirmhelm auf, der schon Mikrophon und Kopfhörer eingebaut hat.
Inzwischen ist übrigens viel geschehen an der Uli Rebell. Peter hat den
Fünfjahrescheck vorgenommen und das Teil ausgiebig geprüft. Das
Flugzeug hat einen neuen Carbon Propeller bekommen, weil die Unwucht des
Holzpropellers und damit die spürbare Vibration doch zu groß
war. Der Rettungsschirm ist geprüft und gepackt worden. Ein neues
Spornrad musste ich aus dem Sanitätsfachhandel (Rollstuhlrad)
besorgen, weil sich das alte bei einer meiner Landungen in Draht und Gummi
auflöste. Eine Lambda-Viertel-Antenne ist vorne am Flügel verbaut
worden und sorgt nun für bessere Funkverbindungen. Und am Seitenruder
ist ein kleines Alublech angebracht worden, um die Torquewirkung des Motors
abzuschwächen.