Bad Oberdorf

Am Samstag, dem 8. September 2007, war Giselas und Manfreds zehnter Hochzeitstag. Wir waren eingeladen auf die Ochsenalpe zum Feiern. Und - wie sollte es anders sein - begann die Feier mit einem kleinen Flüglein von der Ochsenalpe (Oberjoch) ins Tal.

Der Wind stand perfekt an und wir spielten mit dem Gedanken einer Toplandung, sollten wir es schaffen, Höhe zu halten und sogar noch aufzubauen.
Manfred startete acht Minuten vor mir, ich legte in Ruhe meinen Schirm aus und wartete noch einen Moment, bis der Wind kräftig von vorne kam. Dann rannte ich los, um auch zu starten.

Und obwohl der Wind im Moment meines Startes mit mindestens 15km/h genau auf mich zu kam und ich mit einem einfachen Start rechnete, musste ich rennen und rennen, um in die Luft zu kommen. Der Schirm trug schon stellenweise, aber wenn Bodenerhebungen auf mich zukamen und ich die Füße einzog, um drüber zu kommen, sackte ich sofort runter. Ähnlich erging es mir beim Überspringen der ausgedehnten Bodenfurchen.

Nach einer endlos langen Rennerei trug der Schirm endlich und mein Flug begann.
Bald nach meinem Start musste ich feststellen, dass aus einer Toplandung, also aus einer Landung auf Höhe des Startplatzes, nichts werden würde. Manfred hatte diese Erkenntnis schon früher gehabt und das Vorhaben aufgegeben, wie ich sehen konnte.

Nach der Landung in Bad Hindelang fährt man mit einem Autobus, wie er auch auf dem nebenstehenden Bild zu sehen ist, über eine enge Serpentinenstraße zurück nach Oberjoch. Die Busfahrt zollt Respekt, mit dem kurzen und wendigen Auto würde ich die Strecke nicht mit der optimalen Mischung aus Geschwindigkeit und Sicherheit fahren, wie ich es durch die Busfahrer auf dieser Strecke erlebt habe.
Nach der Hälfte meines Fluges landete Manfred neben der Kirche des Bad Hindelanger Ortsteils Bad Oberdorf.
Den Ort Bad Hindelang konnte ich während des Fluges wunderbar sehen. Links der Kirche und rechterhand der Straße an der Wiese am linken Bildrand befindet sich der Busbahnhof.
An einigen Stellen konnte ich gut Höhe aufbauen und den Flug ordentlich verlängern.
Der inzwischen gelandete Manfred machte dieses Photo meines Anflugs.
Ich gönnte mir den direkten Überflug über die Bad Oberdorfer Kirche mit einer Höhe von vielleicht noch 50 Metern über Grund.
Ein letztes Photo, dann schloss ich den Photoapparat, packte ihn ein und bereitete mich auf die Landung vor. Die Landung war problemlos und gut.

Die Wartezeit von fast einer Stunde auf den nächsten Bus verbrachten Manfred und ich in der örtlichen Eisdiele bei Milchkaffe und gemischtem Eis.

Später feierten wir auf der Ochsenalpe Manfreds und Giselas zehnten Hochzeitstag.
Sonne gab es in diesem Urlaub bisher nur spärlich und so mussten die Kinder umso mehr strahlen, um dieses Defizit auszugleichen.