Extra früh war ich am 18. März 2022 am Flugplatz EDLB Borkenberge
angekommen und konnte so schon sechs Minuten nach der Öffnung starten.
Schon ab Mittag sollte der Wind derart aufgefrischt sein, dass dann
an ein Fliegen
nicht mehr zu denken gewesen wäre.
Um die frühere Uhrzeit hatte ich also mit einem ruhigen Flug gerechnet,
zur St.-Clemens-Kirche nach Bergkamen wollte ich fliegen.
In der Luft wurde ich schnell eines besseren belehrt, um kurz nach
10 Uhr war schon
eine ausgeprägte Thermik vorhanden und das kleine Flugzeug wurde
teilweise recht heftig durch die Luft gebeutelt. Damit hatte ich
nicht gerechnet. Und auch nicht damit, dass ich auf eine Höhe
von über 600 Metern steigen musste, um die Effekte der Thermik nicht mehr
zu spüren.
Hatte ich aber gedacht, auf der Höhe über 600 Meter wäre
ruhiges Fliegen möglich, so hatte ich mich auch da geirrt - je höher
ich kam, umso unruhiger wurde die Luft und um so böiger der Wind.
Spätesten an dieser Stelle bei 51°38'28.2"N 7°28'48.2"E
am Sprengersknapp,
also schon zwei Drittel auf dem Weg nach Bergkamen, gab ich meinen Plan
mit dem Flug dorthin auf.
Zum Filmen, vor allem mit der Handkamera, war es eindeutig zu unruhig in der
Luft, ich brauchte die volle Konzentration für das Fliegen.
Etwa zehn Kilometer nordnordöstlich sollte mein nächstes Etappenziel
oder besser meine nächste Photostation sein.
Schloss Nordkirchen überflog ich als nächstes. Wunderschön
lag es unter mir in der für März schon sehr starken Sonne. Meinen
Versuch, etwas unter 600 Meter zu gehen, gab ich schnell wieder auf.
Mir wurde aber dadurch sehr bewusst, dass es später eine unruhige
Landung werden würde.
Vom Schloss Nordkirchen muss man keine 1000 Meter in nordwestliche
Richtung fliegen, um im Ort Nordkirchen die schöne
St.-Mauritius-Kirche zu erreichen.
Eine wunderbare Sicht war an diesem Tag, nicht nur nach unten auf
Windräder. Sehr weit konnte man schauen und die Sicht genießen.
In Ottmarsbocholt, einem Ortsteil von Senden, flog ich an der St.-Urban-Kirche
vorbei.
Wunderschön sah der Lastkahn auf dem Dortmund-Ems-Kanal in Senden aus.
Die St.-Laurentius-Kirche ist von Bäumen umgeben und wird
in wenigen Wochen nicht mehr so gut zu sehen sein.
Das Schloss Senden war mir bisher noch nie aufgefallen, es liegt auch
recht versteckt nahe des Kanals. Im Moment scheint das Schloss
eine riesengroße Baustelle zu sein.
Den Sendemast zwischen Senden und Buldern bei 51°51'28.6"N 7°26'42.1"E habe ich schon öfter
als Wendepunkt genutzt. Ich muss diesen Turm und vor allem das Gebäude
rechts daneben nochmal überfliegen und nachsehen, ob der Schriftzug
„Laura Martin“
und das Herz
auf dem Dach
immer noch zu
sehen sind.
Mit der Landung war es, wie ich es erwartet hatte. Unter 600 Metern Höhe
wurde es sehr unruhig und die Thermik beutelte das kleine Flugzeug
durch. Bei einer Höhe von 400 Metern musste ich schon wieder richtig
mit dem Steuerknüppel rühren, um das Flugzeug waagerecht auf
Kurs zu halten.
Heil und gut landete ich, nach einer Flugzeit von genau 60 Minuten. Der
Turm meldete mir auf Anfrage (ich hatte das GPS und die Zeiterfassung
nicht eingeschaltet): Startzeit 9:06 Uhr (UTC) und Landezeit 10:06 Uhr.
Um unsere Mitteleuropäische Zeit (MEZ) zu bekommen, muss man eine Stunde
aufaddieren.
Mit solch heftiger Thermik hatte ich nicht gerechnet, aber sie war da!