Es gibt Tage...


Es gibt Tage, an denen könnte man auch am Boden bleiben. Der 27. Juli 2022 war solch ein Tag. Bis kurz vor meinem Abflug war der Himmel komplett von Wolken verhangen. Mit Thermik musste ich nicht rechnen. Und einen Wind mit 15 bis 20 km/h von der Seite, also Crosswind, würde ich beim Starten und Landen auch ganz leicht wegstecken. So also die Theorie. So dachte ich, bis das Flugzeug die ersten Meter in der Luft war.

Die Bilder der am Flugzeug montierten Kameras rufen mir jederzeit in Erinnerung, wie heftig der Start war und wie sehr ich kämpfen musste, um mit dem Flugzeug unbeschadet raus zu kommen. Selten habe ich mit dem Steuerknüppel so gerührt wie bei diesem Start. Ich hatte die Situation völlig falsch eingeschätzt. Durch eine recht starke Thermik war der ordentliche Nordwind zerrissen, böig und unberechenbar. Es beutelte mich heftigst.

Und auch erst beim Dülmener Funkturm am Olfener-Weg war ich hoch genug und hatte das Flugzeug relativ stabil in der Luft. Sehr thermisch war es aber auch hier noch.

Es gibt Tage, da denkt man kurz nach dem Start schon über eine Landung nach...


Auch bis zum Gecko an der Münsterstraße hatte ich noch mit dem Wetter zu kämpfen. Obwohl der Himmel stellenweise noch immer sehr bedeckt war, wurde das kleine gelbe Flugzeug immer und immer wieder von Thermik und stärkerem Wind angegriffen. Mal von der Seite, mal von unten. Ich war froh, dass ich mich in den letzten Monaten an solches Wetter immer mehr angenähert und es trainiert hatte.

Ein ruhiger Flug wurde das übrigens an kaum einer Stelle, den ganzen Flug über hatte ich mit den mich umgebenden Luftbewegungen zu kämpfen.


Wenigstens bis Karthaus zur St.-Jakobus-Kirche sollte mein Flug aber gehen. Zwei Tage zuvor, am 25. Juli, war das Fest des hl. Apostels Jakobus, gerne bin ich an diesem Tag an der St.-Jakobus-Kirche vorbei geflogen. Die Dülmener Kartause Marienberg, das heutige Karthaus, war das einzige Kartäuser-Kloster in Westfalen.

Das strenge, monastische Leben hatte mich schon immer interessiert und fasziniert, sein Leben ganz an Gott zu geben und dann noch, wie die Kartäuser-Mönche, in Schweigen, Stille, Einsamkeit und Einsiedelei zu leben, da gehört ein sehr starker Glauben dazu. Das ist beachtlich! „Stat crux dum volvitur orbis!“ (Es steht das Kreuz während die Welt sich dreht!)

Zu meiner Diakonenweihe 2015 habe ich von einem Freund den Film „Die große Stille“ geschenkt bekommen, ein großartiges Werk über das Leben bei den Kartäusern in der Grande Chartreuse bei Grenoble. Spätestens alle drei Jahre und immer am Gedenktag des hl. Bruno (6. Okt.) nehme ich mir die über zweieinhalb Stunden Zeit für diesen Film.

Naja, wenn ich nun schon mal an dieser Stelle war, dann konnte ich den Flug ja auch ein wenig ausdehnen, ich hatte mich inzwischen an das Ruckeln und Schaukeln gewöhnt.


Ein Traktor mit einem Heuwender war unter mir tätig. Jetzt müsste es die Zeit der zweiten Heuernte sein.


Ja, das Problem kenne ich: Wenn man zu lange wartet mit dem Rufen des Dachdeckers, wird der Schaden immer größer. Und im Moment ist ja auch mal wieder kein Dachdecker zu bekommen. Und hat man dann doch endlich eine Zusage, hat der Dachdecker kein Material und bekommt im Moment auch keins. Hier also mein Tip: Das nächste Mal den Dachdecker rufen, wenn das Problem noch ein ganz kleines ist.

Ganz ernst nun aber: Wir steuern sehenden Auges auf eine riesige Zerstörung unseres Wohlstandes und unserer Unabhängigkeit zu. Und dafür haben wir im Moment auch genau die richtigen Politiker. Die in diesem Bild sichtbare Devastierung wird übergreifen auf unser aller Leben. Fünf vor Zwölf haben wir schon lange hinter uns. Es scheint, als sei Henry Morgenthau wiederbelebt worden. Für mich ist es unerklärlich, warum da geschwiegen wird, warum nur so wenige auf die Straße gehen und demonstrieren. Naja, das hat die Baerbock ja auch schon angemerkt: Spätestens wenn es den Menschen kalt wird und sie Hunger haben, dann werden wir Aufstände bekommen. Ich fürchte, es können blutige Aufstände werden. Aber: Muss es so weit kommen?

Der Spiegel hat letztens Robert Habeck mit dem rumänischen Diktator Nicolae Ceauşescu verglichen. Durch meine Siebenbürgener Großtante ist mir Ceauşescus letzter Hofgang (mit seiner Frau Elena) noch drastisch in Erinnerung. Ich hoffe, der Spiegel wollte solche Gedanken nicht erzeugen, ich hoffe, er ging in dem Vergleich gedanklich nicht so weit. Als Diakon der katholischen Kirche ist es meine Pflicht, für solche Leute zu beten, dazu möchte ich hier aufrufen!

Wir stehen vor einem spannenden Herbst und einem (politisch) heftigen Winter. Zieht euch warm an...


Negatives haben wir um uns herum genug - zurück zu schönen Bildern: Jetzt fliege ich schon über ein Jahr in dieser Gegend, habe schon viele Flugberichte über die Gegend rund um den Flugplatz EDLB Borkenberge im Netz und habe sie erst jetzt entdeckt: Die Burg Kakesbeck!

Ganz unten im Bild ist die kleine Burgkapelle zu sehen. Sie wurde im Jahr 1868 abgetragen. Mit einem Aufbau einer ökumenischen Burgkapelle wurde dann in den späten 1980ern wieder begonnen.

Eine wunderschöne, kleine Burg ist es, die Burg Kakesbeck!


Weiter ging mein Flug um Lüdinghausen. Sehr weit wollte ich mich nicht vom Flugplatz entfernen, es war weiterhin ruppig und sehr unruhig in der Luft.


Am Lüdinghausener St.-Antonius-Gymnasium und dem Seniorenheim Antoniushaus flog ich vorbei.


Und auch die Lüdinghausener Wasserburg Vischering konnte ich photographieren.


Durch Lüdinghausen fließt die Ostenstever. Die Brücke der Dr.-Kleinsorge-Straße ist in der oberen Bildmitte gut zu sehen. Und ganz unten links ist die Anlage des Tennis-Clubs Blau-Gold e.V. abgelichtet.


Die Burg Kakesbeck hatte es mir angetan. Auf den unten folgenden GPS-Aufzeichnungen ist zu sehen, dass ich sie öfter und aus verschiedenene Richtungen überflogen hatte.


Ob das Maislabyrinth noch zu Bauer Jumbos Mietgärten (oben rechts im Bild) gehört, kann ich nicht sagen. Aber ich werde nachfragen!

Mein Flug dauerte dann doch länger, als ich anfangs gedacht hatte. Nach fast einer Stunde konnte ich wieder landen auf dem Flugfeld des Platzes EDLB Borkenberge. Und die Landung war ähnlich anspruchsvoll wie der Start. Aber auch solche Wetterbedingungen müssen trainiert sein, einen Wetterwechsel kann man auf einem Flug ganz plötzlich erleben und bei anderem Wetter landen müssen, als man gestartet ist. Gut, wenn man stets darauf vorbereitet ist - gut, wenn man stets auf alles Mögliche vorbereitet ist. so, wie mein lieber israelischer Freund Yehuda immer wieder sagte: „Who fails to prepare prepares a failure“!

Nachtrag:
Ich habe Bauer Jumbo angeschrieben und er hat mir geantwortet: Das coole Maislabyrinth gehört zu seinem Hof. Er hatte mich auch noch auf ein paar Ortsfehler aufmerksam gemacht, vielen Dank dafür!


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