Windige Sache


Bei meinem Start am 12. November 2023 vom Flugplatz EDLB Borkenberge wurde mir ein auf der Bahn stehender Westwind mit sechs Knoten angekündigt. Der Start war einfach und das kleine gelbe Flugzeug stieg schnell auf. Als ich etwa 50 Meter über Grund war, wurde einem anderen, startenden Flieger ein Südwind mit 20 Knoten angesagt - der Wind war böig und wechselte immer wieder die Richtung - und jetzt hatte ich heftigen Crosswind. Ich hatte mit einem unruhigen Flug gerechnet, aber nicht damit, dass ich so früh schon damit konfrontiert werden würde.

Im Nachhinein freut es mich sehr, dass ich die Kameras am Flugzeug hatte (natürlich war mal wieder eine ausgefallen...) und alles aufzeichnen konnte: Die Böe erwischte mich mit voller Breitseite und hob das Flugzeug hinten hoch, worauf es seitlich wegkippte. Sehr unangenehm war der Moment, wo es mir die Kappe ins Gesicht wehte und ich für einen kurzen Moment nichts mehr sehen konnte. Mit meiner Reaktion bin ich recht zufrieden, ich hatte das kleine gelbe Teil schnell wieder unter Kontrolle. Naja, hier sollten wir mal ganz ehrlich sein: Mit der Reaktion meines Schutzengels war ich sehr zufrieden!

Über Flaesheim und die St.-Maria-Magdalena-Kirche führte mich mein weiterer Flug.






Meine Uli Rebell kippt seitlich ab.


Unten in der GPS-Aufzeichnung ist sehr gut zu sehen, dass mich das seitliche Wegbrechen des Flugzeugs um bald 50° drehte. Es ist immer gut, wenn man mit allem Möglichen rechnet. Oder, wie mein lieber Yehuda aus Israel immer zu sagen pflegt: „Who fails to prepare prepares a failure“! Vorbereiten kann man sich auf vieles, was im Flugzeug passieren kann; man macht das aber am besten immer in großer Höhe.


Über die Schleuse Flaesheim und den Wesel-Datteln-Kanal ging mein Flug weiter.


Wunderbar beleuchtete die Sonne die schönen Farben des Herbstes. Dick anziehen muss man sich zu dieser Jahreszeit schon wieder, auch wenn es unten noch recht angenehm ist, auf ein paar hundert Metern Höhe ist es kalt. Das obige Video zeigt es aber auch, ich habe jetzt schon die dicke Winterjacke an.


Mein Hang zur Industriekultur: Natürlich musste ich den Schornstein der Fabrikanlage in Vinnum photographieren.


Weiter ging der Flug über Schloss Sandford. Nach meinem Starterlebnis wollte ich ein bisschen länger in der Luft bleiben. Es hatte auch acht Minuten gedauert, bis ich mir die Kappe wieder richtig aufsetzte, die zum Glück nicht über Bord ging.


Der viele Regen (auf dem nebenstehenden Bild sind die Wasseransammlungen sehr gut zu sehen) der letzten Wochen hatte dafür gesorgt, dass es nun im November noch ordentlich viel Laub an den Bäumen gibt. Dennoch, der kommende Winter läßt sich nicht mehr verleugnen.


Bis Ottmarsbocholt und die St.-Urban-Kirche flog ich. Weiter nach Osten wollte ich nicht mehr und drehte bei. Luftlinie sind es von Ottmarsbocholt, einem Ortsteil von Senden, zum Flugplatz EDLB etwas über 18 Kilometer.


Für den 12. November sind die Bäume rund um Burg Kakesbeck noch sehr grün. Gut, bei genauerem Hinsehen entdeckt man dann doch einige Bäume, die schon kahl sind.


An der Brücke der Hiddingseler Straße über den Dortmund-Ems-Kanal wird gearbeitet.


Wunderbar lag die St.-Johannes-Nepomuk-Kapelle von Hiddingsel in der tiefstehenden Sonne und die langen Schatten zeigen, dass es bald Abend werden wird.


Und auch die St.-Georg-Kirche in Hiddingsel war in wunderbares Licht getaucht.


Ich verlängerte meinen Flug noch ein wenig und flog zur St.-Michael-Kapelle bei Dülmen.


Den Dülmener Bahnhof kenne ich inzwischen auch schon recht gut, Astrid war nun ein paar Mal mit dem Zug nach Borkenberge gekommen und ich hatte sie am Dülmener Bahnhof abgeholt.

Wunderbar war es in der Luft, nach 61 Minuten landete ich wieder.