Nasses Land


Das Jahr 2023 war fliegerisch nicht so ergiebig, wie ich es mir erhofft hatte. Es war zu regnerisch, zu stürmisch und an den Tagen, an denen es dann doch fliegbar war, musste ich arbeiten. Vielleicht wird das Jahr 2024 besser - allerdings waren die ersten Wochen des Jahres 2024 auch noch nicht sehr vielversprechend...

Mein letzter Flug war tatsächlich am 12. November 2023, noch zwei Tage und ich wäre ein viertel Jahr nicht mehr in die Luft gegangen. Das wollte ich ändern. Am Samstag, den 10. Februar 2024 fuhren Astrid, Johannes und ich zum Flugplatz EDLB Borkenberge. Die Tage (und Wochen) zuvor hatte es geregnet und gestürmt, für die nächsten Tage prognostizierte der Wetterbericht auch wieder schlechtes Wetter.

Nicht sehr sonnig war es, als ich eine Stunde vor Sonnenuntergang startete. Spannend war, wie nass das Land unter mir war.


Schon beim Start sagte mir der Türmer über Funk, dass ich an diesem Tag auf Asphalt starten und landen muss - man kennt mich, ich lande eben am liebsten auf der Wiese. Und das hat verständliche Gründe: Bei einer Landung werden die stillstehenden Räder im Moment des Aufsetzens von Null auf Landegeschwindigkeit beschleunigt, bei meiner Uli Rebell also auf irgendeinen Wert zwischen 60 und 90 km/h. Auf Asphalt wird dabei vom Reifen viel mehr Gummi abradiert als bei einer Wiesenlandung. Im Schnitt hält ein Uli-Rebell-Reifen 50 bis 60 Asphaltlandungen und mindestens ein dreifaches an Graslandungen. Ein weiterer Grund liegt in der festen Verbindung von Seitenleitwerk und Spornrad. Bei Seitenwind muss das Seitenruder aus der neutralen Position herausgenommen werden, um noch geradeaus fliegen zu können. Steht im Moment des Aufsetzens des Spornsrades dieses aber nicht genau gerade, wird das Flugzeug auf Asphalt seitlich weggezogen, während das Rad auf Gras rutschen kann. Ich lande also mit der Uli Rebell lieber auf Gras.

Über Seppenrade und die St.-Dionysius-Kirche führte mich mein Flug.


Auf meinem Weg nach Lüdinghausen flog ich über den Dortmund-Ems-Kanal.


Südöstlich von Lüdinghausen stehen vier Windräder, die ich gerne als Drehpunkt nutze. Auch an diesem Tag flog ich einen Dreiviertelkreis um diese Windräder und steuerte danach auf das Zentrum von Lüdinghausen zu. Und auch hier was das Land nass und der Boden getränkt.


Jaja, das Lüdinghausener Alkoholwerk, da fliege ich immer gerne drüber...


Es ist schön, wenn man nach fast einem viertel Jahr mal wieder in der Luft ist und sieht, dass sich doch nur kaum etwas verändert hat. Sie steht da wie auf all den anderen Photos meiner Flugberichte, die Lüdinghausener St.-Felizitas-Kirche.


Sehr schön ruhig war es in der Luft, nach vielen Tagen starken Windes. Über die Wasserburg Vischering führte mich mein Weg raus aus der Stadt.


Auch die Burg Kakesbeck liegt da wie seit eh und jeh.


Die Brücke über den Dortmund-Ems-Kanal nach Hiddingsel ist noch immer halb eingepackt und das umliegende Land ist nass.


Nass war das Land überall. Zwei Nächte zuvor muss es ordentlich geregnet haben, Peter berichtete, dass es in der einen Nacht seine Schubkarre bis oben hin vollgeregnet haben soll. Über Wassermangel müssen wir uns dieses Jahr nicht mehr auslassen, der Grundwasserpegel wird bundesweit ordentlich gestiegen sein. Immerhin hatten wir auch 2023 ein ziemlich verregnetes Jahr.


Über Hiddingsel photographiere ich normalerweise immer die St.-Georg-Kirche, hab ich natürlich auch gemacht, aber nun wollte ich mal ein anderes Motiv aus Hiddingsel haben: Den Kreisverkehr der Neustraße.


Überall nasses Land! Nach einem Flug mit einer Dauer von 44 Minuten landete ich wieder - wie von mir verlangt - auf Asphalt. Ein schöner Flug war es!