Am 20. März 2024 trafen endlich mal wieder zwei für das
Fliegen notwendige Kriterien zusammen: Das Wetter
war gut und ich hatte die entsprechende Zeit. Viel war ich bisher
in diesem Jahr noch nicht in die Luft gekommen, meist war es zu windig oder
zu regnerisch. Der 20. März war bewölkt und es wehte ein schwacher Wind aus
westlicher Richtung; am Boden mit höchstens 10 km/h, in der Luft oben etwa
doppelt so stark.
Die verlassene Industrieanlage zwischen den Silberseen I und II,
in der vor über 20 Jahren mit Sprengstoffen
experimentiert wurde (ich berichtete darüber) lag auf meinem Weg.
Am Silbersee I flog ich vorbei, der Kurs ging gegen den Wind. Es ist immer
besser, gegen den Wind zu fliegen, weil man dann einen zeitlich kürzeren
Rückweg hat.
Die Autobahnabfahrt 7 Lavesum der A43, wo es auf die Sythener Straße geht, ist
die Abfahrt, die ich auch immer nehme, wenn ich mit dem Auto zum Flugplatz
fahre. Ich habe sie schon ein paar mal photographiert. Folgt man der Autobahn
in südlicher Richtung, was auf diesem Bild oben links wäre, kommt man ins
Ruhrgebiet. Die Sythener Straße in östlicher Richtung gefolgt (im Bild nach
links) kommt man nach Sythen und - könnte man da durchfahren - direkt
zum Flugplatz EDLB Borkenberge. Die Straßenführung verlangt aber Umwege.
In Lavesum steht die schöne St.-Antonius-Kirche, die ich natürlich auch
photographierte. In der GPS-Aufzeichnung am Ende dieser Seite kann man es sehr
schön sehen: Der Diakon fliegt nach Westen, dann sieht er aus dem
Flugzeug eine Kirche und ändert den Kurs um fast 90° nach Süden, um
diese Kirche zu photographieren - dann geht er wieder auf den alten Westkurs. Und
genau so war es!
Weiter nach Westen musste ich Fliegen, um den Ketteler Hof ablichten zu
können. Und die Seitenkamera lichtete mich ab, während ich ein
Photo vom Ketteler Hof machte.
Dick angezogen war ich bei diesem Flug, zwar zeigte das Thermometer am
Boden eine Temperatur von 17°C an, das hatte ich bei einem
Flug drei Wochen vorher auch schon gehabt und oben war es bitter kalt.
Über meiner dicken Fahrradwinterjacke mit Weste hatte ich noch die
dicke rote Jacke meines Schwiegervaters angezogen. Und wirklich, es
war eine gute Entscheidung, mich so dick anzuziehen; oben in der Luft
ist es eben noch ordentlich kälter.
Viele schöne Erinnerungen habe ich an die Ausflüge, die wir mit
den Kindern zum Ketteler Hof gemacht hatten. Am meisten geliebt hatte ich
die gestreiften Kissen, auf die man sich drauf legen kann; liegt man dann
entspannt und hat die Augen zu, kommen immer irgendwelche Kinder und
fangen ganz wild zu hüpfen an.
Im Jahr 2024 beginnt am Ketteler Hof die Saison am 22. März, also in
zwei Tagen. Und es sieht alles schon sehr gut vorbereitet aus.
Sollte ich tatsächlich die St.-Simon-und-Judas-Kirche in Reken noch
nie photographiert haben? Es scheint so, denn ich finde sie nicht in meinem
Ortsregister. Hier ist sie nun!
Werden mehrere Heilige als Patrone einer Kirche erkoren,
schreibt man nicht „St.“
sondern „Ss.“ und so werde ich sie auch in das Ortsregister
aufnehmen, als Ss.-Simon-und-Judas-Kirche, obwohl sie im Netz mit der
falschen Bezeichnung öfter zu finden ist.
Hinter Reken änderte ich meinen Kurs von Nord auf Ost und folgte
eine Zeit lang der Bundesstraße B67 (L600). Kurz vor Merfeld
photographierte ich einen Brückenneubau.
Wunderbar sah das Westquartzwerk-Merfeld an der Bergstraße
aus der Luft aus.
In Merfeld flog ich an der St.-Antonius-Kirche vorbei. Um jetzt mal
den Eindruck zu vermitteln, es gäbe im Leben außer Kirchen
noch anderes Wichtiges, habe ich bei dem nebenstehenden Photo
einen Ausschnitt gewählt, der eine Straße in den Mittelpunkt
setzt (hier die Rekener
Straße, ich hätte auch die im Hintergrund noch sichtbare
Kirchstraße wählen können).
Hinter Merfeld, die GPS-Aufzeichnung unten auf dieser Seite
zeigt es ganz deutlich, fliegt der
Diakon wieder eine Kursänderung, diesmal sogar um bestimmt 110°.
Warum? Um in das fünf Kilometer entfernte Lette zu kommen und dort
die St.-Johannes-der-Täufer-Kirche
photographieren zu können.
Die Windräder zeigten mir, dass der Wind tatsächlich noch ganz
ordentlich blies. Es war aber ein gleichbleibender Wind ohne Böen.
Die Räder drehten sich dabei recht schnell.
Die Bundesstraße B474 führt an der Ausfahrt 5
Dümen-Nord unter der Autobahn A43 durch. Verwirrend ist,
dass die B474 etwas früher an der Ausfahrt 6 Dülmen
(etwa ein Kilometer südwestlicher) schon über die
A43 drüber her geht. Es ist eben alles noch im Bau.
Wieviel Freude ich auf diesem Flug hatte, ist meinem Gesicht auf dem
nebenstehenden Photo nicht anzusehen. Es war ein wunderbarer Flug.
Der Himmel war die meiste Zeit des Fluges verhangen, kurz vor
der Landung ging dann aber der Himmel auf und ich konnte diese
wunderbare Gegenlichtaufnahme in die Sonne machen.
Wer jetzt die GPS-Aufzeichnung aufmerksam verfolgt hat, wird
bemerkt haben, dass ich die Photos der St.-Jakobus-Kirche in
Karthaus in diesem Flugbericht weggelassen habe. Die kommen dann
in einem nächsten Flugbericht...