Passagierberechtigung


Lange war es schon geplant, bei brauchbarem Wetter die Passagierberechtigung zu erfliegen. Am 14. Mai 2004 war es soweit, mit Peter, dem Fluglehrer, traf ich mich um 14:00h am Flugplatz Altena, um die zweimal 200 Kilometer mit den geforderten Zwischenlandungen zu fliegen.

Unser Flug ging mit über Funk eingeholter Sondergenehmigung und einer konstant eingehaltenen Höhe von 2500 Fuß über den Flughafen Dortmund. Dabei mussten wir uns an einer in der ICAO-Karte als "Sierra" (Süd) markierten Stelle melden, die Genehmigung einholen und die acht Kilometer direkt bis zur Meldestelle "November" (Nord) fliegen. Dort konnten wir uns wieder abmelden. Zum ersten Mal sah ich das zuvorige Einholen des QNH ein.

Der Begriff QNH steht für den auf Meeresniveau angepassten Luftdruck an der Meßstation. Durch die Übernahme dieses Wertes in den eigenen Höhenmesser ist eine barometrische und relativ exakte Höhenmessung möglich.

Von Dortmund flogen wir auf einer zuvor ausgemachten und geplanten Route weiter nach Hamm, immerhin mussten an diesem Tag mindestens 400 Kilometer geflogen werden.

Anfangs schien es mir, als würde Peter jedesmal wenn ich den Photoapparat zückte noch etwas bleich werden, nach und nach gewöhnte er sich daran.

Auf der Platzrunde des Flugplatzes Hamm fliegend kommt man an einer Zechenanlage vorbei.

Nach der Landung in Hamm und dem Bezahlen der Landegebühr flogen wir sofort weiter, das bei Bielefeld gelegene Oerlinghausen sollte unser nächster Halt sein. Jedoch konnten wir Oerlinghausen wegen der nötigen 200 Kilometer nicht direkt anfliegen...

Obwohl ein (teilweise recht ordentlicher) Nordwestwind wehte, flogen wir immer weiter in das dunkle Wetter hinein.

In Oerlinghausen tankten wir das Flugzeug wieder voll. Wenn zwei Personen in dem Teil sitzen und fliegen, ist der Verbrauch doch drastisch höher...

Kurz nach dem Start von Oerlinghausen überfliegt man ein Wasserschloß.

Trotz des starken Dunstes konnte ich der Schönheit eines Autobahnkreuzes, das sich mir wie ein vierblättriges Kleeblatt darbot, nicht widerstehen.

Mein sehr geschätzter Arbeitskollege Hubert sagte mir, dass er mit seiner Familie in Ahlen zwischen dem Krankenhaus (oben links im Bild) und dem Friedhof (rechts) wohnen würde. Es dauerte etwas, bis wir beim Überfliegen der Stadt Ahlen den Friedhof fanden. Das Krankenhaus war durch den anliegenden Hubschrauberlandeplatz (rechts oben im Bild) schnell identifiziert.

Und tatsächlich konnte Hubert am nächsten Tag sein Haus auf dem Bild finden.

Ahlen war ein geringer Umweg auf dem Weg zum Flugplatz Borkenberge, der unser nächstes Ziel darstellen sollte. Unterwegs überflogen wir noch eine interessante Brücke.

Angekommen auf dem Flugplatz Borkenberge hatten wir die geforderten Kilometer nach beinahe vier Stunden Flugzeit auch schon fast zusammen. Da uns kalt war beschlossen wir, wieder über Dortmund zurück nach Hegenscheid zu fliegen.

Jedoch nicht auf dem direkten Wege, zuvor sollten noch ein paar Photos gemacht werden, wie hier das Stadion des BVB.

Am nördlichen Rand der Kontrollzone des Flughafens Dortmund flogen wir in westlicher Richtung bis zum Technologiepark entlang. Unbedingt musste ich noch das Gebäude des Fraunhofer IML photographieren, eines der bundesweit 57 Fraunhofer Institute, an dem ich seit ca. drei Jahren arbeite.

Ein Photo in mein auf der anderen Seite gelegenes Büro war wegen des nicht gestatteten Einfluges in die Kontrollzone leider nicht möglich.

Unten links im Bild die B1 (A40), rechts das Gebäude von ELMOS. Oben links die Ausläufer der Dortmunder Uni.

Bis zum Meldepunkt "November" flogen wir in östlicher Richtung entlang der Kontrollzone. Genug Gelegenheit für ein paar Bilder der Dortmunder Innenstadt.

Es ist schon ein besonderes Gefühl, in einer sehr freundlichen und zuvorkommenden Weise über die Kontrollzone eines Flugplatzes vom dortigen Lotsenpersonal geführt zu werden. Jederzeit hätte unter uns ein Airbus oder etwas ähnlich Großes landen können...

Nach über vier Stunden Flug landeten wir wieder auf dem Flugplatz Altena in Hegenscheid. Uns war kalt und wir waren müde. Peter war mit meinen Flugleistungen und Landungen zufrieden und sah den Prüfungsflug als bestanden an - ich habe meine Passagierberechtigung!

Auch Esther freute sich, als sie hörte, dass sie nun (theoretisch) mitfliegen dürfte...

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Ulrich Franzke <sinus@ulrich-franzke.de>