Telgte


Am Samstag dem 7. September 2002 trafen sich Lutz und ich zu einer weiteren Einweisungsstunde für dreiachsgesteuerte Flugzeuge auf dem Flugplatz in Telgte mit unserem Fluglehrer Timo.

Diesmal hatten wir aber für die Entspannung nach dem Fliegen unsere eigenen Flugzeuge mit und starteten nach der Einweisung zu einem kleinen Rundflug Richtung Flugplatz Drensteinfurt.

Mein Start war fürchterlich; im Moment des Startes, ein paar Meter nach dem Abheben, drehte der Wind, ich startete im Lee der Hallen und Bäume, kreiste fast mit Fußberührung um den Hangar, von Steigen konnte in diesem Moment absolut keine Rede mehr sein, konnte der Flugaufsicht aus vielleicht fünf Metern zusehen, wie sie mir zuwinkten, dachte fast schon, an einer Windfahne hängen zu bleiben und schaffte es dennoch, heil loszufliegen. Das nächste Mal den Schirm also doch ein wenig mehr nach hinten legen, wie ich es ursprünglich vorhatte. Vergeblich hatten einige auf ein neues Hallendach gehofft...

Ein ruppiger Flug mit genialen Steig- und Sinkwerten begann.

Cool, ich kann jetzt bei vielen Orten sagen, wie sie heissen: einen winzigen Schlenker flogen wir hier über Albersloh. Bei starkem Gegenwind betrug meine Geschwindigkeit auf dem Hinflug nach Drensteinfurt im Schnitt knapp über 12 km/h, die Geschwindigkeiten in der Vertikalen waren teilweise drastisch höher.

Weit über eine Stunde hatten wir gebraucht für die 16 Kilometer von Telgte nach Drensteinfurt, aber wir waren angekommen. Nicht mal 1500 Meter vor uns lag der Flugplatz, ich konnte schon zwei dort stehende Trikes sehen.

Auch meine ausgewählten Auffanglinien, die Eisenbahnstrecke und die Hochspannungsleitung hatten wunderbar funktioniert.

Hier flog Lutz gerade an mir vorbei, wendete und war verschollen. Zu spät merkte ich, dass er abgedreht hatte. Also landete auch ich nicht in Drensteinfurt, sondern entschied mich für den Rückflug.

Mit fast 70 Stundenkilometern über Grund ging es zurück, nach nicht mal einer viertel Stunde sah ich wieder die Landebahn in Telgte. Und das war auch gut so, im T-Shirt nur mit einer Weste drüber wurde es langsam kalt.

Alles hatte nach dem Start zu gut funktioniert, trotz des böigen Windes und des anspruchvollen Wetters, so wunderte es mich nicht, dass gerade in dem Moment, als ich mein Eindrehen in den verkürzten Queranflug ankündigen wollte, die Akkus des Funkgerätes ihren Geist aufgaben...

Eine Stunde und 38 Minuten dauerte der Flug, 39,9 Kilometer waren wir unterwegs. Das Geschwindigkeitsmittel betrug 24,7 km/h und der Benzinverbrauch fast genau fünf Liter. Der Spaßfaktor war erheblich...

Zur Flugberichtübersichtsseite
Zur Hauptseite
Zurück zur vorigen Seite

e-mail:

Ulrich Franzke <sinus@ulrich-franzke .de>