Am 16. Juni startete ich um 18:23 Uhr zu einem Flug vom Flugplatz EDLB
Borkenberge. Die Sicht war nicht sehr gut; flog ich über 500 Metern,
war ich wegen der hohen Luftfeuchtigkeit mitten im Dunst, flog ich
darunter, konnte ich eine Thermik sehr stark spüren; ich entschied
mich für das letztere.
Entlang am Wesel-Datteln-Kanal wollte ich etwas fliegen. Bei dem kleinen Ort
Hamm, einem Ortsteil von Haltern,
und der wunderbar am Kanalufer liegenden Heilig-Kreuz-Kirche hatte ich das
Glück, dass auch gerade ein Lastkahn vorbei kam - besser geht es doch
nicht, oder?
Fliegt und photographiert man gegen die Sonne, ist die Sicht sowieso
schon schlechter. Ist dann auch noch eine hohe Luftfeuchtigkeit
vorhanden, nimmt die Sicht drastisch ab und die Photos bekommen einen
ordentlichen Blaustich.
Dieses und die nächsten zwei Bilder zeigen den Blaustich, der bei
Gegenlichtaufnahmen mit diesiger Luft entsteht und der sehr schlecht
aus den Bildern herauszubekommen ist. Unbearbeitet ist dieses Bild
allerdings fast nur grau (natürlich graublau).
Auf dem Photo ist die Zeche Auguste Victoia zu sehen, die am
18. Dezember 2015 geschlossen wurde.
Der Chemiepark Marl ist eine Anlage, die mich sehr fasziniert. Über
100 Produktionsbetriebe sind in den etwa 900 Gebäuden untergebracht.
Für mich hat dieses Photo etwas von einem Wimmelbild und einer
Aufgabenstellung, die hier sein könnte: Finde die Luftzerlegungsanlage und den Frachtbahnhof...
Sehr schön glänzten die Flachdächer von Barkenberg an der Barkenberger Alee im Gegenlicht der Sonne.
Am Wetter hatte sich nichts geändert, ich änderte nur
meinen Kurs und photographierte ab der St.-Antonius-Kirche in Klein Reken
nicht mehr gegen die Sonne, sondern ich hatte ab hier die Sonne im Rücken.
Den Nebel bei solchen Bildern kann man sehr einfach durch Gamma-Korrektur
oder schon mit etwas Spielen an Helligkeit und Kontrast entfernen.
Fliegt man von Klein Reken nach Groß Reken (oder einfach nur Reken), kommt dazwischen der Ort Bahnhof Reken - ja, der heißt tatsächlich so, weil er als Ansiedlung um den Bahnhof herum entstanden ist.
Die photographierte Kirche ist die St.-Elisabeth-Kirche von Bahnhof Reken.
Und wenn ich das nächste mal hier bin, werde ich auch schauen, ob ich den
Bahnhof in Bahnhof Reken finden und photographieren kann...
23 Kilometer vom Ort Bahnhof Reken entfernt liegt das Benediktinerinnenkloster
Maria Hamicolt. Sucht man im Netz, findet man mehrere Luftbilder dieses
Klosters. Es scheint, als hätte da noch mindestens ein weiterer Flieger
eine Vorliebe für diesen Ort.
Mein letztes Photo dieses Fluges war das der St.-Pankratius-Kirche in Buldern,
einem Ortsteil von Dülmen. Mit dem heiligen Pankratius, der als
Vierzehnjähriger am 12. Mai 304 in Rom durch Befehl des Kaisers
Diokletian öffentlich enthauptet wurde, möchte ich mich auch noch näher
auseinander setzen; ich werde diesen Ort also sicher noch öfter überfliegen. Bisher ist mir Pankratius nur als einer der fünf Eisheiligen begegnet: Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophie.
Um 19:30 Uhr, also nach einer Stunde und sieben Minuten, landete ich wieder.
Es ist sehr angenehm, dass man mit der Uli Rebell über eine Stunde
unterwegs und in der Luft sein und dann mit unter fünf Liter Benzin
das Flugzeug wieder auftanken kann. Und der Benzinverbrauch liegt bei der
Uli Rebell nach meinen Beobachtungen im Schnitt immer ordentlich unter
fünf Litern pro Stunde, wenn man nicht nur kurze Platzrunden fliegt.
Und als ich nach der Landung das GPS-Gerät aus der Tasche holte und
mir die geflogene Runde ansah, dachte ich: „Fast schon ein Rechteck,
was ich da geflogen bin...“