Mit Lutz nach Bochum
Der 11. Oktober 2008 stand ganz im Zeichen der noch nötigen Flüge zur
Verlängerung des Flugscheins für aerodynamisch gesteuerte
Dreiachs-ULs,
aber als Lutz eine kleine Runde mit seiner FK9 anbot und gegen meinen
Vorschlag eines Fluges nach Bochum nichts einzuwenden hatte, musste die
Flugscheinverlängerung hinten anstehen.
Und so starteten wir.
Es ist immer wieder ein interessantes Gefühl, auf
dem Co-Piloten Sitz sitzen zu können und die Zeit komplett für das
Photographieren zu haben. Ich genoss es.
Die FK9 fliegt wesentlich ruhiger als unsere C22, es handelt sich bei ihr ja
auch schon um ein ausgewachsenes Flugzeug. Aber sie hat Scheiben. Und Scheiben
sind der Feind eines jeden Photographen, vor allem, wenn sie aus Kunststoff
sind. Dazu kam noch eine nicht hundertprozentige Sicht durch leichten
Nebel - ich musste alle Flugphotos extrem nachbearbeiten. Und die
Nachbearbeitung der Bilder mache ich nur selten und nie gerne, es kommt mir
immer wie eine Zensur vor.
Hier musste ich diese Zensur durch Nachbearbeitung aber vornehmen, da die
Bilder im Original fast nur weiss
waren...
Auf diesem Bild des Neubaugebietes von Wiblingwerde kann man die angesprochenen
Probleme nachvollziehen:
In der Scheibe sind unter anderem die Reflektionen des weißen
Türgriffes
gut sichtbar und während das Bild in der rechten unteren Ecke recht klar
scheint, wird es nach oben links immer diffuser. Allerdings wird es an der
Stelle des Lufteinlasses in der linken oberen Ecke wieder besser, was durch die
zwei übereinanderstehenden
weißen Häuser belegt werden kann; an
dieser kleinen Stelle war keine Scheibe und die Sicht wurde nur durch den
leichten Nebel behindert.
Das Autobahnkreuz A43 - A44 ist der fliegerische Eingang nach Bochum, wenn man
"vom Hegenscheid", also vom Flugplatz EDKD, kommt. Links oben im Bild ist die Wittener Straße zu
sehen, auf der die A44 endet.
Nach ein paar weiteren wenigen Minuten erreichten wir den Ortsteil Grumme, in
dem wir wohnen. Der Ortsteil ist eigentlich nicht zu verfehlen, da er
nördlich des Bochumer Funkturmes liegt. Und dieser Funkturm ist nicht nur
aus der Luft aus sehr großer Entfernung schon gut sichtbar.
Links vorne im Bild sind die Tennisanlagen des VfL Bochum zu sehen, direkt
rechts daneben (in
der unteren Bildmitte) der durch die Baumreihe verdeckte
Quellenweg und noch ein Stück weiter
rechts die bogenförmige Ganghofer Straße. Rechts im oberen
Bildquadranten liegt der dreieckige Wohnkomplex, den ich auf fast jedem
Bochumflug abgelichtet habe. Der dreieckige Wohnkomplex wird gerade
aufwändig renoviert und ausgebaut, die Arbeiten sollen bis 2012 andauern.
Natürlich musste Lutz mit mir auch über unser Haus fliegen,
wenn wir schon "zufällig" in dieser Gegend waren... Und ich hatte Lutz
eine ganze Liste an Orten genannt, die ich auf diesem Flug gerne abgelichtet
hätte, hauptsächlich Gotteshäuser.
Das erste Gotteshaus, das überflogen werden wollte, war die neue Bochumer
Synagoge neben dem Planetarium an der Castroper Straße.
Ich habe sie in den vergangenen Jahren mehrfach
überflogen und den Bau aus der Luft begleitet (siehe
u.a. Flugberichte:
"Zur neuen Bochumer Synagoge",
"Von EDLD nach EDKD via Bochum Ruhrstadion" oder auch
"Die große Runde".)
Weiter ging der Flug über die Bochumer Propsteikirche. Seit der
Gründung der Großpfarrei St. Peter und Paul im September 2008
ist die Propsteikirche Sitz des leitenden Pfarrers. Vor allem wegen Kirch-
und Kindergartenschließungen hat diese Gründung einer
Großpfarrei für Diskussionen gesorgt, vielleicht sind damit
verbundene Chancen der Katholischen Kirche im Ruhrgebiet fürderhin
zuträglich.
Das Bochumer Bergbaumuseum ist aus meiner Sicht eines der interessantesten
Museen schlechthin. Da es direkt auf unserer Route lag, musste ich es
natürlich auch photographieren.
Da der Weg aus der Innenstadt zu den zwei Kirchen der Gemeinde Seliger Nikolaus
Groß führte, überflogen wir auch die Bochumer JVA
an der Castroper- und der Karl-Lange-Straße.
Die Gemeinde Seliger Nikolaus Groß mit ihren zwei Kirchen gehört
seit dem 1. September 2008 auch zur Großpfarrei St. Peter und Paul.
Die erste Kirche der Gemeinde Seliger Nikolaus Groß auf unserem Weg
war die Heilig Kreuz Kirche an der Castroper Straße. Links neben der
Kirche ist die weiße Turnhalle der Grundschule "In der Vöde" zu
sehen. In dieser Turnhalle verbrachten Astrid, Esther, Sarah und ich manchen
Freitagnachmittag beim Kinderturnen. Das Backsteingebäude vor der
Turnhalle ist die Grundschule.
Irgendwann fragte mich Lutz, ob das Gebäude mit den vielen Menschen davor
die nächste Kirche auf unserem Rundflug sei. Man könnte es fast
meinen, zu sehen ist aber die Halle und der mit Menschen übersähte
Vorplatz des Musicals Starlight Express. Der Starlight Express wird
seit dem 12. Juni 1988 in der extra dafür erbauten Starlighthalle in
Bochum aufgeführt und zählt zu den erfolgreichsten Musicals der Welt;
jedenfalls ist es momentan das erfolgreichste Musical der Welt an einem
Standort.
Das letzte zu photographierende Objekt des Fluges sollte die St. Liborius
Kirche im Bochumer Stadtteil Grumme an der Josephinenstraße sein. Rechts
oberhalb der Kirche ist die Liborius-Grundschule zu sehen.
Mit der FK9 dauerte der Rundflug über Bochum mit mehreren Sonderrunden
weit unter einer Stunde, mit der C22 hätte er wesentlich länger
gedauert.
Vielen Dank an Lutz dafür, dass er mich mitgenommen hat und vielen Dank
an ihn für seine Geduld, wenn ein zu photographierendes Objekt dann doch
noch ein drittes Mal umkreist werden musste: Danke Lutz!