Schiffshebewerk Henrichenburg


Am Abend des 12. Septembers 2006 um 18:41 Uhr starteten Tim und ich vom Sonderlandeplatz Waltrop aus. Wir wollten das Schiffshebewerk Henrichenburg überfliegen und ablichten, das Luftlinie etwas über sieben Kilometer vom Startplatz entfernt ist.

Nach dem Start überflogen wir die Hochspannungsleitungen, die in dieser Gegend gehäuft auftreten.

Ein Wettrennen lieferte ich mir mit dem Schiff, das den Datteln-Hamm-Kanal entlangfuhr, ich wollte es unbedingt mit den Hochspannungsleitungen im Bild photographieren - ich gewann das Rennen!

An ein paar wenigen Stellen war es unruhig in der Luft. Für den Abend waren Gewitter angesagt, doch die waren noch fern. Tim und ich genossen den Flug.

Kurz vor Erreichen des Schiffshebewerkes Henrichenburg machte Tim dieses Photo von mir und meinem Schirm. Der nördlich Waltrops gelegene Dortmund-Ems-Kanal ist im Bild zu sehen.

Von 1899 bis 1970 war das alte und hier im Bild sichtbare Schiffshebewerk in Betrieb, das Frachtschiffe mit einem Gewicht von bis zu 600 Tonnen heben konnte. Dabei wurde der Höhenunterschied von 14 Metern zwischen dem Dortmund-Ems- und dem Rhein-Herne-Kanal überbrückt.

Nach 71 Jahren wurde das von Kaiser Wilhelm II am 11. August 1899 persönlich eingeweihte alte Schiffshebewerk durch ein neues und effizienteres abgelöst, das hier im Bild ersichtlich ist.

Der Blick aus der Luft vom Schleusenpark Waltrop aus nach Norden.

Der gesamte Schleusenpark besteht aus dem alten und dem neuen Schiffshebewerk und zwei Schleusen.

Das Vorhaben, die 14 Meter Höhenunterschied nur mit Schleusen zu überbrücken, scheiterte an dem damit verbundenen hohen Wasserverlust, den der Dortmund-Ems-Kanal, der keinen natürlichen Zufluss besitzt, sonst erlitten hätte.

Nachdem wir den Schleusenpark einmal umflogen hatten, setzten wir unseren Flug in östlicher Richtung fort. Mir war noch nie aufgefallen, wie sehr die Schleppkähne den Grund eines Kanales umpflügen, wie es hier auf dem Bild zu sehen ist.

Über die alte Zeche Waltrop, die inzwischen sehr ansprechend als Gewerbepark umgestaltet ist, flogen wir.

Über Lünen entschlossen wir uns für den Rückflug zum Flugplatz, die sehr tief stehende Abendsonne und die langen Schatten der von ihr beschienenen Objekte mahnten den nahenden Sonnenuntergang an. Und von der Innenstadt von Lünen zum Sonderlandeplatz Waltrop sind es mindestens auch noch mal sieben Kilometer zu fliegen...

Zwar waren in der Nähe des Hubschraubers, der sich im rechten oberen Bildquadranten befindet, keine Menschen zu sehen und keine Abflugtendenzen zu erkennen, dennoch funkte ich dem weit hinter mir fliegenden Tim zu, den Bereich weiträumig zu umfliegen.

Es wurde dämmrig, und unser Flug kam zu seinem Ende. Nach einer Flugzeit von 51 Minuten landeten wir wieder. Ein schöner Flug! Nach dem Einpacken der Ausrüstung konnten wir eine ambossförmige Gewitterwolke erleben, wie sie sonst nur im Lehrbuch zu sehen ist.

Die Daten des GPS konnte ich am Abend konvertiert als kml-Datei Google-Earth übergeben, das die Route wunderbar darstellt. Die Zahlen zeigen die Orte der Bilder in der Reihenfolge an, wie sie hier in diesem Flugbericht zu sehen sind.

Den nächsten Tag verbrachten wir im Gelsenkirchener Zoo.

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Ulrich Franzke <sinus@ulrich-franzke.de>